Die Ereignisse des Krieges in der Ukraine machen uns fassungslos und lassen uns oft hilflos zurück. Das Leid der Menschen dort ist unermesslich und hat uns die Situation der Schwestern und Brüder in den Kirchen des Ostens ganz neu vor Augen geführt. Ausdrücklich danken wir für alle Fürbitten und Friedensgebete und für die vielfältigen Initiativen zum Frieden vor Ort.
Unsere Landeskirche hat vielfältige Beziehungen zu den Kirchen im Kriegsgebiet (etwa zur Reformierten Kirche in Transkarpatien und zur Deutschen Evangelisch-Lutherischen Kirche in der Ukraine) sowie zu Kirchen in den ans Kriegsgebiet angrenzenden Staaten wie etwa Polen, Ungarn, Rumänien, Slowakei oder Moldawien. Viele Menschen in diesen Kirchen sind uns persönlich bekannt und das Leid in der Ukraine bekommt so Namen und Gesichter für uns.
Was können wir als Landeskirche tun?
Mehr als 1,24 Millionen Frauen, Männer und Kinder aus der Ukraine sind nach Deutschland geflohen. Wir danke allen denen, die schnell reagiert und mit Geld, Sachspenden oder mit Wohnraum spontan geholfen haben. Diese Hilfsbereitschaft war und ist überwältigend und weiter dringend notwendig!
Wenn Kirchengemeinden Unterstützung bei ihren Aktivitäten mit Geflüchteten brauchen, können sie sich an den Oberkirchenrat, Frau Sabine Jooß sabine.jooss
Unsere Landeskirche unterstützt über das Diakonische Werk Württemberg DWW die Geflüchteten, die zu uns gekommen sind und noch kommen. Für die Hilfe in den benachbarten Ländern stehen die Aktion Hoffnung für Osteuropa und das Gustav Adolf Werk bereit. Alle drei Organisationen sind dankbar für Spenden, die dringend benötigt werden.
Klaus Rieth,
Leiter der Ukraine-Krisenkoordinationsgruppe von Landeskirche und Diakonischem Werk
Drei Jahre nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine bleiben Diakonie und Evangelische Landeskirche in Württemberg an der Seite geflüchteter Menschen. Sie setzen sich für die Integration in Württemberg ein und unterstützen Hilfen in der Ukraine.
Die Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine mussten ihre Heimat verlassen. Viele von ihnen sind gut ausgebildet und wollen hier in Deutschland bleiben und arbeiten. Ob die Integration in Arbeitsmarkt und Gesellschaft gelingt, hängt von vielen Faktoren ab. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg sagt dazu: „Integration ist kein kurzfristiges Ziel, sondern ein langfristiger Prozess, der kontinuierliche Unterstützung und eine nachhaltige Strategie benötigt.“
„Ausreichend Sprachkurse zum Erwerb von Deutschkenntnissen und die rasche Anerkennung von Bildungsabschlüssen sind entscheidend für eine erfolgreiche Integration in den deutschen Arbeitsmarkt. Dafür braucht es noch mehr Anstrengungen“, betont Oberkirchenrätin Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg.
Gohl und Noller sind davon überzeugt, dass „gerade in Zeiten des Krieges ein starkes zivilgesellschaftliches Netzwerk von unschätzbarem Wert für die Menschen vor Ort ist“. Evangelische Landeskirche und Diakonie stehen an der Seite von Politik und Gesellschaft und setzen sich dafür ein, die Folgen dieses Krieges in Europa differenziert zu benennen. „Militärische Unterstützung mit all ihren Konsequenzen, wie steigende Fluchtbewegungen, betreffen uns alle und erfordern finanzielle sowie gesellschaftliche Ressourcen“, erklären Landesbischof Gohl und Oberkirchenrätin Noller.
Die Diakonie Württemberg setzt sich gemeinsam mit der Diakonie Katastrophenhilfe in Kiew für den Aufbau und die Stärkung der Zivilgesellschaft ein. Ein Projekt, gefördert durch das Staatsministerium und den Landtag Baden-Württemberg, fokussiert sich auf „Capacity Sharing“ mit Führungskräften kleiner lokaler Organisationen. In Workshops werden Themen wie Organisationsentwicklung und Ownership bearbeitet. Zum Projektabschluss ist der Aufbau einer Vernetzungsplattform geplant, die das zivilgesellschaftliche Engagement auch langfristig stärken soll.
Die Landessstelle Hoffnung für Osteuropa von Diakonie und Landeskirche hilft mit der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Wangen im Allgäu in der Ostukraine. Sie stellen zusammen mit lokalen Partnern Lebensmittel und Medikamente bereit, unterstützen Familien mit behinderten Kindern und finanzieren Fahrzeuge für die Verteilung von Hilfsgütern in Krisengebieten. Zudem wurden Treffpunkte für Jugendliche eingerichtet, um ihnen in dieser schwierigen Zeit einen sicheren Raum zu bieten.
Vater unser im Himmel!
Unsere Augen sind auf Dich gerichtet, und vor Dir schütten wir unser Herz aus.
O Gott, seit mehr als tausend Tagen beten wir täglich zu Dir, flehen Dich an, hoffen auf Dich.
Seit drei schrecklichen Jahren erhalten wir schreckliche Nachrichten über den Tod unserer Landsleute, hören den Lärm von Explosionen und das Heulen der Sirenen.
Herr, jeden Tag wächst die Zahl der Waisen und Witwen. Jeden Tag gibt es mehr Menschen, die den Schmerz über den Verlust ihrer Lieben erfahren.
Unser Gott, wir sehen kein Ende dieses Unglücks, nur du hältst uns.
Seit mehr als tausend Tagen, Herr, stehen wir und glauben.
Wir danken Dir, denn Dein Geist nährt uns.
Wir glauben an Deine Gerechtigkeit, wir hoffen auf Deine Barmherzigkeit, wir erfahren Deine Liebe inmitten von Trümmern und Tod.
Aber unsere Kraft geht zu Ende, Gott.
Wir sagen Dir, Vater, unseren Schmerz, auch wenn Du alles weißt, ohne dass wir es sagen.
Die Söhne und Töchter unserer Nation verlassen uns, sie sterben auf dem Schlachtfeld oder unter Beschuss unsere Städte und Dörfer.
Wir bleiben hier, Herr, bleibe Du bei uns.
Wir danken dir für alle, die uns unterstützen, für unsere Brüder und Schwestern in Christus und für die Menschen guten Willens aus anderen Ländern. Segne sie!
Hauche uns den Glauben an den Sieg der Liebe und der Wahrheit ein.
Komm, Herr Jesus!
Amen.
Barmherziger Gott, um deine Kraft des Friedens bitten wir.
Wir sehnen uns danach, dass du Recht schaffst in unserer Welt, deren Ungerechtigkeit zum Himmel schreit.
Wir sehnen uns nach Gerechtigkeit, die nicht auf Kosten anderer zustande kommt.
Um deine Kraft des Friedens bitten wir, Gott, um den Mut, allen entgegenzutreten, die in der Gewalt die Lösung sehen.
Gib uns offene Ohren, um hellhörig zu bleiben und nicht im Gewirr der vielen Stimmen in die Irre zu gehen.
Manchmal denken wir, egal was wir machen, egal wieviel wir protestieren, beten und uns einsetzen, wir können doch sowieso nichts verändern.
Hilf uns, Gott, nicht mutlos zu werden! Lass uns nicht abstumpfen - erst recht nicht nach drei Jahren Krieg in der Ukraine.
Lass uns immer wieder neu für den Frieden beten und eintreten.
Amen
Manche Kirchengemeinden organisieren Benefizveranstaltungen oder Gedenk-Gottesdienste anlässlich dieses Jahrestages und möchten den Ertrag oder das Opfer entweder der eigenen Arbeit mit Geflüchteten zukommen lassen oder aber der Ukraine-Nothilfe des GAW oder der Aktion Hoffnung für Osteuropa (HfO) des Diakonischen Werks Württemberg. Beide Organisationen sind dringend auf Spenden angewiesen, um zusammen mit Partnern vor Ort den Menschen in der Ukraine helfen zu können.
Auch die Württembergische Landeskirche hat wieder Mittel für die Arbeit mit Geflüchteten in den Kirchengemeinden zur Verfügung gestellt. Wer Unterstützung braucht, kann sich an Frau Sabine Jooß im Oberkirchenrat wenden. Sabine.jooss
Kurz vor dem zweiten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine hat sich Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl bei der 3. Konsultation der EKD-Friedenswerkstatt „Recht und Frieden“ am 20. Februar in der Evangelischen Akademie Bad Boll geäußert: „Im Engagement einzelner Christen liegt der stärkste Impuls des Christentums für den Frieden. Seit Kriegsbeginn engagieren sich in Kirchengemeinden und Einrichtungen viele Menschen, organisieren Hilfstransporte, kümmern sich um Kriegsflüchtlinge. […] Seit Beginn des Krieges kommen Christinnen und Christen zu Friedensgebeten zusammen. Diese Friedensgebete sind ein wichtiges Zeichen der Hoffnung. Jedes gemeinsame Gebet ist ein Stück Hoffnung inmitten einer hoffnungslosen Situation.“ Und weiter sagte Gohl: „Die Ermordung Alexej Nawalnys zeigt für mich einmal mehr, wie berechtigt das Anliegen der Ukraine ist, sich gegen die menschenverachtende Gewalt des Putin-Regimes mit allen Kräften zu wehren.“
Pastor Alexander Gross von der lutherischen Kirche in der Ukraine (DELKU) hat aus Odessa eine bewegende Botschaft an das Gustav-Adolf-Werg geschckt, die man hier nachlesen kann. Darin heißt es: „Ich bitte euch in den Kirchen in Deutschland und die Verantwortlichen in der Politk: Vergesst uns nicht! Lasst uns nicht im Stich! Helft uns mit allem, was wir brauchen, damit Russland nicht die Ukraine zerstört!“
Zum zweiten Jahrestag des Angriffs Russlands auf die Ukraine haben die Mitgliedskirchen der Gemeinschaft der evangelischen Kirchen in Europa GEKE (96 lutherische, methodistische, reformierte und unierte Kirchen aus über 30 Ländern) ein gemeinsames Friedensgebet veröffentlicht. Auf der Webseite der GEKE finden Sie das folgende Gebet auch in anderen Sprachen wie Ukrainisch und Russisch. Weitere liturgische Materialien finden Sie auf der Webseite der Fachstelle Gottesdienst.
Gott der Hoffnung, barmherziger Vater,
wir erheben unsere Herzen zu Dir!
Inmitten der Dunkelheit des Krieges sehen wir das Licht Deines Königreichs,
mitten in der Verzweiflung erfahren wir das Geheimnis der ewigen Hoffnung,
inmitten der brutalen Realität des Krieges entdecken wir die Tiefen des Glaubens.
Unser liebevoller Vater, zu Dir rufen wir heute.
Nach zwei Jahren zermürbendem Krieg,
der täglich Zerstörung und Tod bringt,
sind wir müde geworden.
Die Stimme unseres Schreies erklingt leiser, aber zuversichtlicher:
Wir wissen, dass Du uns hörst.
Wir sehen Dich, den Unsichtbaren, mit den geistlichen Augen,
wir hören die Stimme Deines Geistes, die ohne Worte in unseren Herzen spricht,
wir erkennen Dein Antlitz in der Barmherzigkeit und Liebe Deiner Kinder.
Gott, unser Glaube ist nicht verloren – er ist tiefer geworden.
Herr unserer Erlösung!
Jetzt fühlen wir die Ewigkeit näher als zuvor,
weil sie sich öffnet inmitten von Schmerz, Ruinen und Tod.
Ihre Wurzeln reichen immer mehr in die Realität Deines Königreichs hinein.
Barmherziger Vater, unsere Hoffnung!
Heute stehen wir vor mehr Ungewissheit als vor einem Jahr.
Im Winter vor einem Jahr gab es in der Ukraine kein elektrisches Licht,
aber Menschen erwarteten, dass das Licht der Befreiung kurz bevorsteht.
Der Nebel der Unsicherheit ist dichter geworden,
aber unsere Hoffnung wird durch den Heiligen Geist ungeahnt gestärkt.
Wir glauben, dass der Tag Deiner Wiederkunft kommen wird,
der Tag der Befreiung und des gerechten Lohns,
der Tag, an dem die Sünde verschwinden wird und die Macht der Ungerechtigkeit für immer ihr Ende nehmen wird,
an dem die Lippen, die Lügen reden, für immer zum Schweigen gebracht werden.
Unser Gott, erbarme dich der Ukraine!
Angst begleitet das Leben der Menschen,
viele Menschen sind gestorben, Familien wurden auseinandergerissen.
Tröste alle, die Angehörige verloren haben, die Witwen und elternlosen Kinder,
rette die zerstörten Städte und Dörfer durch Deine Gnade,
lass Menschen wieder zurückkehren können in ihre Heimat,
führe die Familien zusammen.
Lindere die Wut und den Schmerz der Leidenden,
gib den Regierenden Einsicht und Weisheit
und schenke den verwundeten Körpern und gebrochenen Herzen echte Hoffnung auf Leben.
Gott, schenke Frieden!
Segne deine Kirche.
Dein ewiges Königreich komme!
Komm, Herr Jesus!
Seit dem Überfall Russlands auf die Ukraine vor fast zwei Jahren sind mehr als eine Million Flüchtlinge nach Deutschland gekommen. Auf dem Gebiet der württembergischen Landeskirche haben sich zahlreiche Kirchengemeinden für diese Geflüchteten engagiert. Bis Ende des Jahres hat die Landeskirche zur Unterstützung dieser Kirchengemeinden 650.000 Euro zur Verfügung gestellt. Auch für das Jahr 2024 konnten weitere 100.000 Euro bewilligt werden. Mit dieser dreiviertel Million Euro werden Sprachkurse finanziert, Treffen veranstaltet, Kleiderkammern eingerichtet oder Geflüchtete auf die Ämter begleitet.
Im Blick auf Weihnachten bieten viele Kirchengemeinden besondere Weihnachtsfeiern an, wie etwa in Aistaig im Cafe Shalom, oder ein internationaler Weihnachtsbrunch am zweiten Weihnachtsfeiertag in Conweiler.
Der Ulmer Pfarrer Dietrich Brauer feiert regelmäßig Gottesdienste im Ulmer Münster für und mit Geflüchteten auf deutsch, ukrainisch und russisch. Beim letzten dieser Gottesdienst am 14. Dezember erhielten die Geflüchteten eine Bibel in ukrainischer Sprache.
Ein Hauptaufgabengebiet, so die Engagierten in den Kirchengemeinden, sei das Vermitteln von Wohnungen. Hier konnten schon zahlreiche Wohnungen gefunden werden, sodass die Geflüchteten aus ihren Notunterkünften in richtige Wohnungen umziehen konnten.
Ebenfalls mit landeskirchlicher Unterstützung berät die landeskirchliche psychologische Beratungsstelle geflüchtete Frauen und seit kurzem auch Kinder und Jugendliche. Gerade jetzt kurz vor Weihnachten, so Dr. Ester Stroe-Kunold von der Beratungsstelle, bestehe ein erhöhter Bedarf ab Hilfe und Beratung.
Anlässlich des ersten Jahrestags des kriegerischen Angriffs Russlands auf die Ukraine haben Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Bischof Dr. Gebhard Fürst einen Stuttgarter Aufruf zum Frieden verfasst. Mitunterschrieben wurde der Aufruf von Erzpriester Dimitrios Katsanos, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg (ACK).
Die Diakonie Württemberg hilft mit dem Spendenfonds „Ankommen – Hilfe Ukraine und Flucht“ geflüchteten Menschen hier im Land. Neben der Einzelfallhilfe für akute Notlagen sollen auch Projekte zur Integration von geflüchteten Menschen unbürokratisch eine Förderung erhalten können.
IBAN: DE92 5206 0410 0003 6944 37
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank eG
Verwendungszweck: 0-581-21849 Ukraine-Nothilfe
Oder gleich hier online spenden
IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02
BIC: GENODEF1EK1
Evangelische Bank eG
Verwendungszweck: Ukraine Krise
Oder gleich hier onlinespenden (wählen Sie unter Projekt „Ukraine Krise“)
Im Folgenden finden Sie Links zu verschiedenen Materialien für Friedensgebete, aber auch für religionspädagogische Zwecke.
Da derzeit zahlreiche Menschen wegen des Krieges die Ukraine verlassen und bei uns in den Kommunen Aufnahme finden, sollen hier die einzelnen Konfessionen kurz vorgestellt werden.
Was gibt es zu sagen über die Kirchen in diesem großen und bevölkerungsreichen Land, in dem sich Ost und West über Jahrhunderte intensiv begegnet sind?
Viele ‚Herrschaften‘ hinterließen kulturelle, sprachliche und religiöse Einflüsse in der Ukraine. Die große Vielfalt der kirchlichen Landschaft spiegelt das bis heute wider. Die christlich-religiösen Wurzeln reichen tief: Die Kiewer Rus, der erste slawische Staat, über den die Geschichtsschreibung nur schemenhaft etwas sagen kann, nahm Ende des 10. Jahrhunderts das östlich geprägte Christentum als Staatsreligion an. Aus der Kiewer Rus gingen im Lauf vieler Jahrhunderte Völkergemeinschaften hervor, die sich später als Ukrainer, Russen und Belarusen verstanden. Bis heute durchleben diese Regionen des östlichen Europa lebendige Transformationsprozesse. Fragen nach Werten, Identität, Geschichte und religiöser Zugehörigkeit sind ein wichtiges Thema.
In der Ukraine bekennt sich ein Großteil der Bevölkerung zum christlichen Glauben, davon bezeichnen sich die meisten als orthodox. Doch spiegelt sich die wechselvolle Geschichte der Ukraine auch in der Zugehörigkeit ihrer Bevölkerung zu verschiedenen orthodoxen Kirchen wider:
Derzeit leisten Gemeinden jeder Konfession in Württemberg tatkräftige Hilfe für Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind. Oft sind russisch-orthodoxe Gemeinden aufgrund der gemeinsamen liturgischen Heimat und der gemeinsamen Sprache eine der ersten Anlaufstellen für die Geflüchteten. In diesen Gemeinden beteten und lebten auch schon vor dem Krieg Menschen mit russischen und mit ukrainischen Wurzeln unter einem (Kirchen-)Dach oder in ukrainisch-russischen Ehen und Verwandtschaftsbeziehungen.
Zusammengestellt von Pfarrerin Dr. Maria Gotzen-Dold, DIMOE Reutlingen. Sie steht für weitere Rückfragen gerne zur Verfügung: www.dimoe.de
Immer wieder fragen kirchliche Einrichtungen bei der Anstellung von Menschen aus der Ukraine nach einer Taufbescheinigung. Die ist nicht immer leicht zu bekommen, und deshalb wird derzeit versucht, eine für alle Seiten brauchbare Lösung zu schaffen.
Im Rahmen der „StadtLesen“-Tage in Böblingen findet in Kooperation mit der Böblinger Stadtkirchengemeinde eine Veranstaltung statt mit dem Titel: Worte, die plötzlich schweigen – Exilliteratur aus der Ukraine mit Natalia Didenko am Freitag, 17. Juni, 17:00 Uhr im Evangelischen Gemeindehaus „Feste Burg“, Sindelfinger Straße 9. Der Krieg in der Ukraine hat auch Schriftstellerinnen und Schriftsteller heimatlos gemacht. Umgeben von fremder Sprache suchen sie nach Worten, die die neue Wirklichkeit beschreiben. Eine von ihnen ist Natalia Didenko, die seit Kriegsbeginn mit ihren Kindern im Raum Böblingen lebt. Die promovierte Germanistin und Dozentin an der Universität von Odessa gibt Deutschkurse für andere Geflüchtete.
Aus den Erstaufnahmestellen (LEA) wird berichtet, dass es vereinzelt zu Konflikten zwischen Geflüchteten aus der Ukraine und Geflüchteten aus anderen Teilen der Welt kommt. Man müsse dringend darauf hinarbeiten, so Vertreter des Diakonischen Werks, hier eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in Zukunft zu vermeiden.
Augustenstraße 124
70197 Stuttgart