Schulungen und Fortbildungen sind ein Bestandteil des landeskirchlichen Schutzkonzeptes zur Prävention sexualisierter Gewalt. Neben der Qualifikation für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren des Schulungskonzeptes „hinschauen-helfen-handeln“ zur Umsetzung vor Ort in den Kirchengemeinden/-bezirken und in diakonischen Arbeitsfeldern gibt es verschiedene Angebote für unterschiedliche Zielgruppen.
Bitte melden Sie sich entsprechend der Information für die Seminare, Schulungen und Fachtage an. Bei Fragen wenden Sie sich gerne an die Fachstelle: Praevention
Was tun, wenn der Verdacht von sexualisierter Gewalt besteht? Diese Fragen beschäftigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kirchengemeinden, in der Jugend- und Kinderarbeit und in der Beratungsarbeit immer wieder. Die Koordinierungsstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ der Evangelischen Landeskirche in Württemberg hat deshalb gemeinsam mit Fachkräften aus den Gliedkirchen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und der Diakonie ein Schulungskonzept zu diesem Thema entwickelt. Das Schulungsmaterial nimmt unterschiedliche Zielgruppen wie Pfarrerinnen und Pfarrer, Diakoninnen und Diakone sowie pädagogische Fachkräfte und Ehrenamtliche in den Blick.
Um das Schulungsmaterial und den internen Bereich der dazugehörigen Website https://www.hinschauen-helfen-handeln.de/ nutzen zu können, ist eine Teilnahme an einem Kurs zum Multiplikator oder zur Multiplikatorin erforderlich. Interessierte Personen sollten neben Interesse und Grundkenntnissen zum Thema „sexualisierte Gewalt“ Erfahrung in der Leitung von Gruppen haben, Vermittlungskompetenz mitbringen und die Strukturen von Kirche und Diakonie kennen. Zudem müssen sie durch eine kirchliche oder diakonische Stelle beauftragt werden. Daher sind Kirchenbezirke und Einrichtungen aufgefordert, Personen für diese Aufgabe zu benennen.
Als Multiplikatorin oder Multiplikator sind Sie Teil eines Netzwerkes in Württemberg, welches sich regelmäßig einmal im Jahr trifft.
Die 2-teiligen Kurse finden 2024 an folgenden Terminen statt:
Kurs 9:
Teil 1: 09. - 10.04.2024, Tagungszentrum Bernhäuser Forst
Teil 2: 04. - 05.07.2024, Tagungszentrum Haus Birkach
Kurs 10:
Teil 1: 14. - 15.10.2024, Tagungszentrum Haus Birkach
Teil 2: 28. - 29.01.2025, Tagungszentrum Bernhäuser Forst
Mehr Informationen zu den Voraussetzungen erhalten Sie bei Miriam Günderoth.
Pfarrpersonen melden sich bitte auf dem Dienstweg über das Bildungsportal an.
Mittels 2-stündiger Live-Online-Seminare werden zentrale Themen für Schutzkonzepte zur Prävention sexualisierter Gewalt behandelt. Die Teilnahme ist unabhängig voneinander möglich, allerdings sind Vorkenntnisse im Themenfeld hilfreich.
Die Seminare werden nach Bedarf angeboten. Aktuelle Termine können im Bildungsportal abgerufen werden. Gerne kann ein Bedarf an Themen auch gemeldet werden.
Diesen Online-Vortrag bieten wir jährlich an. Der nächste Termin ist am
18.04.2024, 9-12 Uhr.
Wissen um Strategien von Täter*innen hilft, sowohl im Interventionsprozess als auch bei der Durchführung von Risikoanalysen und der Entwicklung von präventiven Strategien für das einrichtungsspezifische Schutzkonzept.
Ein Online-Vortrag für alle Fach- und Führungskräfte im Bereich der Landeskirche.
Informationen zur Anmeldung und über die Referentin erhalten Sie im Bildungsportal.
Dieses Seminar für hauptamtliche Personen in Kirchengemeinden und Jugendarbeit mit Verantwortung für Ehrenamtliche in kirchlichen Angeboten will dazu beitragen, für das Thema zu sensibilisieren.
Neben der Auseinandersetzung mit sexualisierter Gewalt in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Personen in Abhängigkeiten werden wir folgende Themen bearbeiten und reflektieren:
Sinnvoll ist eine Kombination mit dem Online-Vortrag Strategien von Täter*innen.
Hier werden die von der Koordinierungsstelle organisierten Fachtagungen veröffentlicht. Je nach Veröffentlichungsrechten finden Sie hier nach Veranstaltungsende auch die Vorträge und Ergebnisse der entsprechenden Veranstaltung.
Die Fachstelle zum Umgang mit sexualisierter Gewalt der Landeskirche veranstaltet gemeinsam mit der Fachstelle zum Umgang mit (sexualisierter) Gewalt und der Abteilung Kinder, Jugend und Familie des Diakonischen Werks der Ev. Kirche in Württemberg gemeinsam eine Fachtagreihe zur (Weiter-)Entwicklung von Schutzkonzepten in Landeskirche und Diakonie.
Der nächste Termin 2024/2025 steht noch nicht fest.
23.01.2024: „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt in den Arbeitsfeldern mit Kindern und Jugendlichen“ – Herausforderung an eine diskriminierungsfreie Begleitung. Mit Prof. Dr. Monika Götsch, Dr. Claudia Krell, Alexander Hahne und Prof. Dr. Melanie Groß.
08.11.2022: „Schutz und Rechte in digitalen Lebenswelten“ Kinder und Jugendliche in virtuellen Räumen. Mit Prof. Dr. Isabel Zorn, Prof. Dr. Katrin Schlör.
15.06.2021: „Wir mischen alle mit“. Beteiligung bei der Entwicklung und Umsetzung von Schutzkonzepten. Mit Prof. Dr. Mechthild Wolff
12.11.2020: „War doch nur Spaaaß!“ ... und wo hört der auf? (Sexualisierte) Peergewalt in der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen im Alter zwischen 10-18 Jahren. Mit Dr. Peter Caspari, IPP München.
11.07.2019: „Das glaub' ich nicht! Die*der doch nicht! - Trägerstrategien im institutionellen Kontext der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen“ mit Dr. Helga Ihm, Zentrum für Kriminologie und Polizeiforschung.
Schutz und Sicherheit vor sexuellen Übergriffen und sexualisierter Gewalt ist in aller Munde. Schutzkonzepte stellen im pädagogischen Kontext heute ein Qualitätsmerkmal dar. Sie geben einen Rahmen aus pädagogischen und institutionellen Maßnahmen, die zum Schutz von Kindern, Jugendlichen und hilfesuchenden Erwachsenen in Kirche und Diakonie beitragen. Das Ziel des Fachtages ist es
indem eine Fülle von Anregungen und konkrete Schritte für die eigene Aufgabe Raum haben. In ihrem einführenden Vortrag wird Prof. Dr. Gebrande von der Hochschule Esslingen die Bestandteile, Anforderungen und die Notwendigkeit von institutionellen Schutzkonzepten behandeln. Wie ein Schutzkonzept praktisch angegangen werden kann zeigen vier Inputs von ausgewählten Bereichen (Kindertagesstätten, Kirchengemeinden/-bezirke, Jugendarbeit und Jugendhilfe). In entsprechenden Vertiefungsräumen wird es Zeit für Austausch über die ersten Schritte, Stolpersteine und Hilfreiches geben.
Die dritte Fachtagung im Projektzeitraum der Koordinierungsstelle fand am 30. September 2016 in Kooperation mit der Evangelischen Hochschule in Ludwigsburg mit mehr als 100 Teilnehmenden in den Räumen der Hochschule statt.
Thematische Überschrift war die „lernende Organisation“. Dieses bildete sich in den Vorträgen am Vormittag und den arbeitsfeldspezifischen Workshops am Nachmittag ab. Die Fachtagung befasste sich mit folgenden Fragestellungen:
• Was sind die Erkenntnisse aus den institutionellen Aufarbeitungen?
• Wie müssen Organisationen aufgestellt sein, damit sie der Anforderung „ein sicherer Ort zu sein“ gerecht werden?
• Welche professionelle Haltung ist zeitgemäß und hilfreich in Prävention und Intervention?
Hochschulrektor Prof. Dr. Norbert Collmar eröffnete die Fachtagung mit einem Exkurs zu der Geschichte von Jim Knopf von Michael Ende. Er entfaltete anhand von Lummerland und Kummerland die Geschichte und schlug einen Bogen zu den Strukturen und der Asymmetrien erzieherischer, seelsorgerlicher und beraterischer Berufe.
Prof. Dr. Mechthild Wolff legte den Fokus Ihres Vortrags auf den systemischen Blick auf Aufarbeitung.
Pater Klaus Mertes SJ gab bei seinem Vortrag einen persönlichen Einblick auf Aufarbeitung.
Mit kurzen Blitzlichtern erhielten die Teilnehmenden einen Einblick in die Aufarbeitungsprojekte der Evangelischen Landeskirche und dem Diakonischen Werk Württemberg.
Diakonie und Landeskirche haben sich auf den Weg gemacht und mit der Einrichtung der Koordinierungsstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ ein Zeichen gesetzt, Prävention aktiv in der Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen umzusetzen. Dafür stand der Fachtag am 12. Oktober 2015.
Für das Hauptreferat am Vormittag konnten wir Dr. Martin Wazlawik, Juniorprofessor für Erziehungswissenschaft mit dem Schwerpunkt „Pädagogische Professionalität und sexuelle Gewalt“ im Institut für Erziehungswissenschaft an der Westfälischen Wilhelms- Universität Münster gewinnen. In seinem Vortrag nahm er die Abgrenzung zwischen Grenzverletzung und Missbrauch vor, beleuchtete die professionellen Herausforderungen im Umgang mit sexualisierter Gewalt und stellte die Bestandteile einer grenzachtenden Haltung dar.
Ergänzend dazu wurden im Podiumsgespräch verschiedene Themenfelder der Intervention und Herangehensweisen in der Prävention diskutiert.
Am Nachmittag vermittelten praxisorientierte Workshops für die Handlungsfelder verschiedene Blickwinkel der Prävention und Intervention, ermöglichen in kleineren Gruppen einen Austausch unter den Fachkräften und geben Anregungen für die Arbeit und das Anfangen vor Ort.
Die Dokumentation des Fachtages wurde den Teilnehmenden zum persönlichen Gebrauch zugesendet.
Wie sollen Führungskräfte mit Fälle sexualisierter Gewalt in ihrem Verantwortungsbereich umgehen? Wie können sie präventiv tätig werden? Bei einer gemeinsamen Tagung von Diakonie und Evangelischer Landeskirche in Württemberg am vergangenen Mittwoch, 8. Juli, in Stuttgart tauschten sich über 50 Führungspersonen zu diesen Fragen aus.
„Das Thema muss vom Randthema in den Mainstream gebracht werden“, betonte die ehemalige Bundesfamilienministerin Dr. Christine Bergmann in ihrem Impulsvortrag. Nur wenn der Kampf gegen sexualisierte Gewalt zur „Chefsache“ gemacht wird, könne das Thema wirksam und nachhaltig bearbeitet werden.
Ursula Kress, Beauftragte für Chancengleichheit, und Ingrid Scholz aus der Abteilung Kinder, Jugend und Familie des Diakonischen Werks zeigten auf, dass sexualisierte Gewalt seit nunmehr 30 Jahren Thema an Runden Tischen, Dekaden und Beratungen von Diakonie und Kirche war. Ein Jahr nach Besetzung der Koordinierungsstelle „Prävention sexualisierter Gewalt“ gab Miriam Günderoth Einblicke in die Aufgaben und Ziele.
Claudia Obele, Vorstand der Evangelischen Jugendhilfe Hochdorf, Gottfried Heinzmann, Leiter des Evangelischen Jugendwerks in Württemberg, und CVJM-Landesreferentin Katja Flohrer stellten die Prozesse der Jugendhilfe Hochdorf und des Projektes „Menschenskinder, ihr seid stark“ mit dem Fokus auf die Aufgaben von Führungskräften vor. Sie weiteten damit den Blick auf das breite Feld von Präventions- und Interventionskonzepten.
In ihrem Schlusswort fasste Frau Eva-Maria Armbruster nochmals die gemeinsamen Aufgaben von Diakonie und Kirche zusammen. Die Impulse müssten nachwirken und sich in standardisierte Fort- und Weiterbildungsangebote, der Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt in der Vergangenheit und im Ausbildungskanon unserer Ausbildungsstätten niederschlagen.
Beauftragte für Chancengleichheit im Evangelischen Oberkirchenrat. Ansprechperson bei sexualisierter Gewalt
Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart
Referentin für Prävention sexualisierter Gewalt
Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart
Assistenz im Büro für Chancengleichheit und in der Ansprechstelle sexualisierte Gewalt
Rotebühlplatz 10
70173 Stuttgart