Sie zählen zu den wichtigsten Gremien in der Landeskirche: Die Kirchengemeinderäte (KGR) leiten die Gemeinden vor Ort gemeinsam mit Pfarrerinnen und Pfarrern. Was macht dieses Amt aus? Was macht Freude, was macht es schwer? Warum lohnt sich die Arbeit? Warum sollten sich Interessierte 2025 bei der nächsten Kirchenwahl um das Amt bewerben? Darüber erzählen auf elk-wue.de in loser Folge Kirchengemeinderätinnen und -räte aus der württembergischen Landeskirche. Hier: Kerstin Balden-Burth aus der Kirchengemeinde Leonberg Nord.
Wie lange sind Sie schon Kirchengemeinderätin?
Gewählt wurde ich 2001, bin also seit 2002 Kirchengemeinderätin.
Was hat Sie motiviert, sich in den KGR wählen zu lassen?
Ich wurde aus dem Gemeindeausschuss heraus angesprochen, ob ich es mir nicht vorstellen könne. Ich war Elternbeirätin im kirchlichen Kindergarten.
Was macht Ihnen Freude an der Arbeit im Gremium?
Ich schaue gerne ‚hinter die Kulissen‘ und bekomme durch diese Arbeit natürlich interessante Einblicke. Im Gremium selber schätze ich das Miteinander und die Möglichkeit gemeinsam etwas zu bewegen (sofern man nicht im alltäglichen Klein-Klein stecken bleibt).
Erinnern Sie sich an einen echten, persönlichen Highlight-Moment in Ihrer Arbeit als KGR?
Ein persönliches Highlight war das erste KGR-Wochenende, an dem ich teilnehmen konnte.
Einerseits war es (ich bin Mutter von vier Kindern) das erste Mal, dass ich ‚alleine‘ unterwegs war nach etlichen Jahren und zum anderen haben wir uns gemeinsam auf den Weg gemacht, den Grünen Gockel in unserer Kirchengemeinde einzuführen. Diese Erfahrung war sehr gewinnbringend für mich.
Haben Sie einen oder mehrere persönliche Schwerpunkte in Ihrer Arbeit?
Mein Schwerpunkt ist die Gemeindeleitung als Vorsitzende des Gesamtkirchengemeinderats Leonberg.
Was macht es manchmal schwer?
Ich persönlich finde es schwierig, dass wir in den letzten Jahren von den unterschiedlichsten Veränderungsprozessen getrieben werden und nicht die Möglichkeit haben, das Umgesetzte auch einmal durchführen und leben zu können. Wenn wir noch mit den Auswirkungen des einen Pfarrplans kämpfen, folgt sofort eine digitale Systemumstellung, eine Verwaltungsreform und der nächste Pfarrplan und die Entscheidungen von gerade können die Makulatur von morgen sein.
Was sollte man mitbringen für die Arbeit im KGR?
Neugierde, ein gehöriges Maß an Resilienz, die Lust auf Veränderung und Liebe zu den Menschen.
Welche Sorgen sollte man sich nicht machen, wenn man über eine Kandidatur nachdenkt?
Ob man ‚gut genug‘ ist – denn, wenn die (Zusammen-)Arbeit gut läuft, findet sich für jede Gabe ihr Platz.
Was bedeutet die KGR-Arbeit für Sie persönlich?
Ich kann meine Stärken einbringen und ich finde den Kontakt zu unterschiedlichen Menschen.
Wie würden Sie bei einer unentschlossenen Person um die Bereitschaft zur Kandidatur werben?
Das ist eine gute Frage, die ich mir schon häufig gestellt habe. Ehrlichkeit ist ganz wichtig und die Zusage, dass es einen Versuch wert ist, aber auch keiner böse sein wird, wenn man feststellt, dass es nicht funktioniert.
Über Kerstin Balden-Burth:
Sind Sie auch Mitglied eines württembergischen Kirchengemeinderats? Hätten Sie auch Lust, auf elk-wue.de über Ihre Arbeit zu erzählen? Dann laden Sie sich bitte den Fragebogen hier oder unter diesem Text herunter und senden ihn ausgefüllt per E-Mail an presse@elk-wue.de. Bitte schicken Sie uns auch ein Foto von sich mit, das wir auf elk-wue.de sowie in unseren verschiedenen Social Media-Kanälen nutzen dürfen. Bei Fragen wenden Sie sich bitte gerne an presse@elk-wue.de.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt