Der Neubau des Dienstgebäudes des Oberkirchenrats

Der Evangelische Oberkirchenrat, Sitz der Kirchenleitung und oberste Verwaltungsstelle der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, hat sein Dienstgebäude seit Jahrzehnten in der Stuttgarter Gänsheidestraße. Die ältesten Gebäudeteile stammen aus den 1950er Jahren und sind in Teilen auch noch auf dem techischen Niveau dieser Jahre.

Bis 2024 wird dort nun ein neues Dienstgebäude errichtet, nachdem auch Szenarien wie die Sanierung der bestehenden Gebäude oder ein Neubau an anderem Ort geprüft worden sind, sich aber aus wirtschaftlicher  ökologischer und arbeitsökomoischer Sicht als nicht nachhaltig und sinnvoll erwiesen haben.

Auf dieser Seite finden Sie Informationen rund um die Gründe für den Neubau, das architektonische und organisatorische Konzept und den Zeitplan des Bauvorhabens.

Bauprojekt bleibt im Rahmen der Kostenplanung

Aus Anlass des Richtfests im Juni 2023 erklärt Stefan Werner, Direktor im Oberkirchenrat, im Interview den Stand der Arbeiten am Neubau:

Fakten

Die wichtigsten Fakten zum Neubau

Der Grundriss der Bürogeschosse.

Das funktionale Verwaltungsgebäude der Evangelischen Landeskirche in Württemberg besteht aus drei Baukörpern, die auf einem zusammenhängenden Sockelgeschoss stehen, das die Gebäudeteile miteinander verbindet. Da das Gelände stark geneigt ist, ist das Sockelgeschoss in Teilen erdüberdeckt konzipiert. Es entsteht darauf also auch eine offene Grünfläche, durch die ein öffentlicher Weg quer über das Grundstück führen wird. Das Sockelgeschoss dient als zentraler Kommunikationsbereich für alle Besucher, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Oberkirchenrats. Auch die Mitglieder der Landessynode werden es – etwa für ihre Ausschuss-Sitzungen - nutzen. Im Sockelgeschoss finden sich der Empfangs-, Kapellen-, Konferenz- und Cafeteriabereich auf rund 4.000 Quadratmetern. In den darüber liegenden Stockwerken sind offene Büroflächen für die gut 300 Mitarbeitenden auf einer Gesamtfläche von 6.500 Quadratmetern vorgesehen. In den Untergeschossen werden neben der Tiefgarage auch Werkstätten, Umkleidebereiche, IT-Bereiche, Lagerräume - z. B. für Material für Gemeinden -, sowie die Registratur untergebracht. 

Die für den Betrieb des Gebäudes notwendige Temperierung wird im Neubau durch eine Kombination aus Eisspeicher mit Luft -, Wasser -, Wärmepumpe, Solarthermie und einem Gas-Brennwertkessel für die Spitzenlast erzeugt. Es handelt sich hierbei um ein modulares System, das redundant aufgebaut ist. Der Neubau verfügt über eine Betonkernaktivierung, die für die Grundtemperierung der Bürobereiche sorgt. Dieses System wird durch zusätzliche Konvektoren ergänzt, die eine raumweise Regelung ermöglichen und die Spitzenlasten abdecken können. Damit wird in der Gebäudetechnik ein hoher energetischer Standard mit niedrigen Energiekosten und niedrigen CO2-Emissionen erreicht. 

In der Tiefgarage sind E-Ladestationen für Dienstwagen und andere Fahrzeuge geplant. Auch Carsharing-Plätze sollen als Teil des landeskirchlichen Mobilitätskonzepts in der Tiefgarage des Neubaus Platz finden. 

Die Kosten des Neubaus sind mit rund 63 Millionen Euro projektiert. Eine gleichwertige Sanierung im Bestand hätte Kosten in ähnlicher Höhe sowie viele Risiken und Kompromisse in den Nutzungsmöglichkeiten mit sich gebracht. 

 

Der Neubau in Plänen, Skizzen und Visualisierungen

So ist der Neubau in seine Umgebung eingebettet.
Ein Querschnitt durchs Gebäude.
Dieses Bild zeigt einen Querrschnitt durch den Bereich des Eingangshofs.
Ein Längsschnitt durch das Gebäude.
Diese Konzeptskizze zeigt das Zusammenspiel von Sockelgeschossen und Gebäudeteilen.
De Grrundriss des Sockelgeschosses, das die Gebäudeteile verbindet.
Einer der Lichthöfe des neuen Dienstgebäudes.
Der große zentrale Innenhof.
Ansicht von der Gänsheidestraße aus. Das Sockelgeschoss befindet sich unter der Rasen-Ebene und erhält Licht über große Lichthöfe.
Das Grundstück erhält Park-Charakter. Ein öffentlicher Weg durchs Gelände sorgt für Durchlässigkeit.
Der Eingangsbereich des neuen Dienstgebäudes.
Warum Neubau?

Warum ein Neubau?

Der Neubau des Oberkirchenrats soll im Vergleich zu einer Altbausanierung viele Vorteile bringen, zum Beispiel:

  • Massive Verbesserung des energetischen und ökologischen Standards durch den Einsatz modernster Heiz- und Kühltechnik. Es wird ein Standard höher als KfW40 erreicht.
  • Dadurch eine massive Senkung der Energiekosten
  • Städtebauliche und stadtklimatologische Verbesserungen
  • Schaffung einer zukunftsfähigen Arbeitsumgebung
  • Hochflexibles Raumkonzept, das sich künftigen Veränderungen der Mitarbeiterschaft anpasst, etwa im Fall der Konzentration weiterer OKR-Dienststellen im neuen Dienstgebäude
  • Gestalterisch, konstruktiv und technisch entsteht eine Einheit
Ein Thema von vielen: Die Elektrik der Gebäude hätte ebenso wie Heizung, Rohrsysteme, Fenster, Fassade, Brandschutz und vieles andere vollständig erneuert werden müssen.

Warum nicht den Altbau sanieren?

Jedes Gebäude hat eine endliche Nutzungsdauer. Gravierende Mängel bei den Bestandsgebäuden haben es notwendig gemacht, eine nachhaltige und kostenbewusste Lösung zu finden. Eine Sanierung hätte sich angesichts des hohen Bauaufwands - ohne eine grundlegende Verbesserung der Gebäudestruktur erreichen zu können - und der später ungleich niedrigeren Bewirtschaftungskosten eines Neubaus nicht gerechnet. Deshalb fiel nach dem Abwägen der Alternativen – auch alternativer Standorte – die Entscheidung für einen Neubau.

Im Folgenden finden Sie Beispiele für die vielen Mängel und „Baustellen“, die bei einer Sanierung anzugehen gewesen wären - mit enormen Kosten und zweifelhaftem Ergebnis.

Das alte Dienstgebäude im Detail

Fenster und Rolladen
Die alten Fenster waren altersbedingt undicht und gaben große Mengen Wärme an die Außenluft ab.

Die Fenster aus den 50er Jahren waren einschließlich der Rollladen dringend sanierungsbedürftig. Die mangelhafte Funktionstüchtigkeit war eine latente Gefahrenquelle. Neben der altersbedingten Abnutzung entsprachen die Fenster nicht dem heutigen energetischen Standard. Die Fenster aufzuarbeiten, hätte mechanische Schwächen behoben, aber energetisch keine nennenswerte Verbesserung gebracht. Nur die Fenster zu erneuern, hätte wegen der bauphysikalischen Zusammenhänge keinen Sinn gemacht, es hätte eine Lösung für das Gesamtsystem „Fassade“ gefunden werden müssen. Eine solche Gesamtlösung hätte schon allein aufgrund der Anzahl der Fenster und der Länge der Fassadenabwicklung einen hohen Investitionsbetrag erfordert. Auch die Stoffjalousien waren als Sonnenschutz nur bedingt brauchbar und hatten die technische Lebensdauer überschritten. Die im alten Dienstgebäude vorhandenen Rollladen waren als Sonnen- bzw. Blendschutz für Bildschirmarbeitsplätze ungeeignet.

Die Probleme hätten nur durch eine Sanierung des Gesamtsystems Fassade behoben werden können. Dies hätte bereits hohe Investitionen nur für dieses Bauteil erfordert.

Fassade

Allein schon altersbedingt wäre eine Fassadensanierung notwendig gewesen. An einigen Stellen sind Putzbröckel heruntergefallen und die Farbe ist abgeblättert. Das weit größere Problem war, dass es bisher keine ausreichende Wärmedämmung auf den Außenfassaden der Gebäude gegeben hatte. Die Folge waren hohe Wärmeverluste und damit unnötiger Energieverbrauch. Dach, Fassade und Fenster waren als Paket zu sehen und hätten zusammen erneuert werden sollen. Bei der Planung wurde schnell klar, dass eine Sanierung dieser Bauteile keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringen würde. Verschiedene Modelle wurden geprüft und berechnet. Am Ende war den Beteiligten klar, dass hier größer gedacht werden musste, um tatsächliche Verbesserungen zu erzielen. Alle Varianten wären mit Kosten im Millionenbereich verbunden gewesen, hätten wenige energetische Verbesserung gebracht - dafür aber bauphysikalisch kritische Details mit der Gefahr von Schimmelbildung.

Heizung
Bei einer Sanierung im Bestand hätte die Heizung vollständig ausgetauscht werden müssen.

Das Heizleitungssystem war in einem Alter, in dem kleine Reparaturen nicht mehr geholfen hätten. Das Material korrodierte mit der Zeit. Das erhöhte das Risiko von Leckagen und verringerte die Durchflussmenge. Die Leitungsführung, insbesondere die in der Außenwand verlegten Verteilerleitungen, war unter Wartungs- und energetischen Gesichtspunkten nicht sinnvoll. Ein vollständiger Austausch wäre notwendig gewesen. Mit neuer Technik hätte der Energieverbrauch deutlich gesenkt werden können. Beispielsweise hatte das Wasser in den Heizkörpern eine Temperatur von über 65 Grad Celsius. In neuen Heizsystemen reicht eine Temperatur von ca. 35 Grad, um die Räume zu beheizen - vorausgesetzt, die Gebäudehülle hat einen entsprechenden Standard. Durch eine Dämmung der Rohre kann der Wärmeverlust stark reduziert werden. Wenn die Rohre dann noch in Bereichen verlegt werden, die sowieso beheizt werden, gibt es keinen unmittelbaren Verlust nach außen mehr. Die Dämmung im ehemaligen Gebäude war auf dem Stand der 50er Jahre. Die Hauswand wurde über die Zuleitungen mit erwärmt und hat die Wärme an die Außenluft abgegeben. Mit dem bestehenden System konnte die Heizung nur rudimentär gesteuert werden. Neue Heizsysteme bieten mehr Komfort, weniger Ressourcenverbrauch und sind damit besser für Mensch und Umwelt.

Trinkwasser
Die Trinkwasseranlage war hygienisch kaum noch zu vertreten.

Die Leitungen und Armaturen der Trinkwasserinstallation waren altersbedingt und aufgrund der chemischen Zusammensetzung des Stuttgarter Trinkwassers stark in Mitleidenschaft gezogen. Hygienisch gesehen waren die Leitungen noch akzeptabel, aber aufgrund langer Leitungswege und Leitungen mit stehendem Wasser risikobehaftet. Die Hygiene wurde auf Grundlage der Trinkwasserverordnung überwacht, indem Proben entnommen und kontrolliert wurden und das Ergebnis dokumentiert wurde. Bei einer Neuinstallation werden Ringleitungen aufgebaut, die dafür sorgen, dass es kein stehendes Wasser gibt. Es hätte aufgrund des Alters zu Rohrbrüchen und Verunreinigungen kommen können. Der Austausch einzelner Teilstücke wäre nicht zielführend gewesen, da die Risiken im gesamten Netz bestanden. Zudem hätten für eine Erneuerung Wände, Decken und Böden geöffnet werden müssen.

Elektroinstallationen
Die Elektrik war aktuellen und künftigen Anforderungen nicht gewachsen.

Bei Inbetriebnahme der Gebäude war die Schreibtischlampe vermutlich der einzige Energieverbraucher im Büro. Das hat sich stark verändert. Pro Arbeitsplatz werden heute mehrere Steckdosen und Datendosen benötigt. Selbst im Gebäudeteil aus den 80er Jahren war die Installation nicht ausreichend für den heutigen Bedarf. Obwohl in den Neunzigern eine Aktualisierung der Installation erfolgte, wäre wieder die komplette Elektroinstallation zu erneuern gewesen. Viele Installationen wären heute nicht mehr zulässig gewesen (Verteilerdosen im Holzschrank) und haben den Sicherheitsvorschriften nicht entsprochen.

Es galt zwar der Bestandsschutz, aber bei wesentlichen Veränderungen im System hätten alle Installationen den heutigen Vorschriften angepasst werden müssen. Das System war auf die Ansprüche der 90er abgestimmt, also für eine Zeit, in der die EDV-Ausstattung in heutiger Form nicht üblich war. Auch heutige Anforderungen an die Arbeitsorganisation wie etwa mobiles Arbeiten hätten sich mit der bestehenden Infrastruktur nur schwer umsetzen lassen. Eine sinnvolle Erweiterung war in diesem Systemaufbau nicht möglich. Das ehemalige Dienstgebäude wurde von einem eigenen Transformator versorgt. Auch diesen Teil der Elektroinfrastruktur hatte die Entwicklung an die Kapazitätsgrenze gebracht. Die eigene Serverinfrastruktur und der Küchenbetrieb waren hier die Hauptabnehmer. Der vorhandene Trafo hätte deshalb aufwändig ausgetauscht werden müssen.

Brandschutz
Für die Brandmeldeanlage sind keine Ersatzteile mehr zu bekommen. Auch an dieser Stelle wäre eine Komplettsanierung nötig gewesen.

Aus Sicht von Brandschutzsachverständigen war das Gebäude 6 ein Problemfall. Es war mit vertretbarem Aufwand nicht möglich, den Bestand so umzubauen, dass er den Anforderungen der heutigen Rechtslage entsprochen hätte. Die Nutzung war auf der Basis der Baugenehmigung aus den Achtzigern zwar noch zulässig. Wären aber sämtliche geltenden Brandschutzanforderungen umgesetzt worden, hätte nicht weiter wie bisher gearbeitet werden können. Beispielsweise hätten alle Glasscheiben zwischen Flur und Büros ausgetauscht werden müssen, weil sie nicht den geforderten Brandwiderstand gehabt haben. Zumindest die Türen, die unmittelbar ins Treppenhaus geöffnet haben, hätten mit Obertürschließern ausgestattet werden und dauerhaft verschlossen sein müssen. Selbst im Altbau waren die Abstände in den Fluren zwischen den Brandschutztüren zu groß.

Die technischen Brandschutzeinrichtungen haben erhebliche Ausfallerscheinungen gezeigt. Ersatzteile gab es nicht mehr, der Austausch der Brandmeldeanlage, Rauchabzugs- und Türschließsysteme, Brandschutzklappen und der Personenalarmierungsanlage stand dringend an. Ausfälle mussten durch organisatorische Maßnahmen, z. B. engmaschige Kontrollen, Rufbereitschaften usw., kompensiert werden. Solche Kompensationen sind nur für einen begrenzten Zeitraum bis zur Herstellung eines ordnungsgemäßen Zustands möglich. Ein Austausch dieser Anlagen hätte Auswirkungen auf das ganze Haus gehabt, weil die Kabel in brandgeschützten Trassen separat verlegt werden müssen.

Dach
Das Dach des alten Dienstgebäude hätte inklusive Deckung und Dämmung komplett überarbeitet werden müssen.

Um das Gebäude im Blick auf Nachhaltigkeit zu verbessern, hätte entweder das Dach oder die oberste Geschossdecke gedämmt werden müssen. Im ehemaligen Dienstgebäude ging sehr viel Energie über diesen Teil der Gebäudehülle verloren. Die Dachkonstruktion im Gebäude wäre altersbedingt zu erneuern gewesen, die Balken waren für heutige Verhältnisse zu schwach. Erste Ermüdungserscheinungen waren vorhanden. Eine Ertüchtigung hätte in jedem Fall erfolgen müssen, wenn die Dachfläche noch stärker für die Nutzung regenerativer Energie hätte genutzt werden sollen. Die Ziegel waren durch Wettereinflüsse stark belastet. Sie waren porös, immer wieder sind bereits einzelne Ziegel gebrochen. Sie waren damit eine latente Gefahrenquelle. Durch die auf einer Dachseite angebrachte Fotovoltaik-Anlage hätten die Veränderungen zudem nicht optimal beobachtet werden können. Hinzu kommt, dass die Fehlstellen in der Dachdeckung gleichzeitig auch Leckagen waren, durch die Wasser eingedrungen ist. Daher hätte auch die Dachdeckung erneuert werden müssen.

Gebäudebewegungen
Insbesondere an den Schnittstellen zwischen den Gebäudeteilen haben sich im Lauf der Zeit Risse gebildet.

Die ehemaligen Dienstgebäude stammen aus unterschiedlichen Bauzeiten und sind auf verschiedenen Bodenplatten errichtet worden. Sie hatten jeweils unterschiedliche Massen und haben sich bei Veränderungen daher verschieden bewegt. Die Verbindungsbauwerke waren jeweils die „schwächsten“ Glieder. Daher kam es an den Nahtstellen zu Rissbildungen und Abplatzungen. Die meisten vorhandenen Risse waren statisch noch unbedenklich. Dennoch mussten sie beobachtet werden, weil sich daraus im Sinne eines Frühwarnsystems Rückschlüsse auf den Umfang der Bewegungen ziehen lassen konnten. Erfahrungen aus anderen Gebäuden haben gezeigt, dass die objektiv zunehmenden Wetterextreme diese Bewegungen verstärkt hätten. Daneben wären die Risse eine laufende Aufgabe für den Bauunterhalt gewesen. Durch sie hätte Wasser eindringen können, das dann zu Folgeschäden hätte führen können.

Arbeitsumgebung
Die Gestaltung der Büros und Nebenräume ließ zeitgemäße Arbeitskonzepte nicht zu und war auch nicht baulich veränderbar.

Der Evangelische Oberkirchenrat muss sich weiterentwickeln, um anstehende Herausforderungen bewältigen zu können. Von der Mitarbeitergewinnung bis zu Serviceerwartungen haben sich viele Rahmenbedingungen des Arbeitens stark verändert und verändern sich weiter. Neue Arbeitsweisen und ein neues Verständnis von Zusammenarbeit und Aufgabenerledigung sind notwendig. Im ehemaligen Bestand waren die Büroräume beispielsweise, sofern sie mit zwei oder mehr Arbeitsplätzen belegt waren, baulich und ausstattungsseitig nicht für diese Nutzung ausgelegt. Das hat etwa zu akustischen Problemen geführt (z. B. gegenseitige Störungen durch Telefonate). Sich spontan und unkompliziert zusammenzufinden, um ein Problem zu lösen, war nicht möglich, ohne andere zu stören oder einen Besprechungsraum zu belegen.

Insgesamt waren für die Aufgabenerledigung nutzbare Flächen sehr knapp. Neben der schwierigen Versorgung mit geeigneten Büroarbeitsplätzen hat sich das unter anderem auch daran gezeigt, dass Flure und Abstellräume für Kaffeemaschinen und anderes genutzt wurden, da Teeküchen nicht vorhanden waren. Schon unter Brandschutz- und Hygienegesichtspunkten konnte das kein Dauerzustand sein. Das alles stellte auch neue, hohe Anforderungen an die Flexibilität der Gebäude. Besonders der Altbau mit seiner rasterartigen, kleinteiligen Bürostruktur hat sich als ungeeignet erwiesen, dort aktuelle Formen der Arbeitsplatzgestaltung zu realisieren. Das statische Tragsystem der Gebäude basierte dort darauf, dass die Lasten über die Flurwände in der Mitte der Gebäude abgetragen wurden (tragende Wände). Dieser Umstand machte es unmöglich, die Flurtrennwände mit vertretbarem Aufwand zu entfernen, um die notwendige flexiblere, zeitgemäße Gestaltung der Arbeitsplätze oder sozialer „Kontaktflächen“ zu ermöglichen.

Wärmebelastung
Das Gebäude heizte sich im Sommer extrem auf.

Im neuesten Gebäudeteil machte sich vor allem bei längeren Wärmeperioden die sparsame Baukonstruktion bemerkbar. Fenster und Sonnenschutz sorgten für einen hohen solaren Wärmeeintrag. Wenige Durchzugsmöglichkeiten und eine zu geringe Baumasse verhinderten eine effektive Nachauskühlung. Der Effekt wurde sogar noch verstärkt, wenn bei ausgestelltem Sonnenschutz Fenster geöffnet wurden. Die Stoffbahnen bekamen dann eine sammelnde und leitende Funktion für die Warmluft. Da die Ursachen für die Probleme in der Baukonstruktion gelegen haben (dünne Decken = keine Speichermassen, fehlende oder zu geringe Dämmung, Wärmeeintrag über lange Fensterbänder, nur bedingt wirksamer textiler Sonnenschutz), hätte eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen nur über eine technische Lösung (Klimatisierung) erreicht werden können. Diese wäre über die gesamte Lebensdauer mit einem erheblichen zusätzlichen Energieeinsatz verbunden gewesen. Hier hätten sich die oben genannten baulichen Problemstellungen wieder negativ ausgewirkt.

Zeitplan

Der Zeitplan

Die konkreten Planungen für den Neubau des Dienstgebäudes haben im September 2019 begonnen, nachdem die Landessynode bei ihrer Frühjahrstagung einstimmig für den Neubau votiert hatte.

Ende November 2021 ist die Baugenehmigung erteilt worden. Die Entkernung des Altbaus wurde Ende 2021 abgeschlossen, der äußerliche Rückbau begann im Januar 2022. Die eigentliche Bauzeit ist mit etwa zweieinhalb Jahren veranschlagt, im Juni des Jahres soll der Rohbau stehen.

Informationen für Anwohner

Die Parksituation

Wir bemühen uns, die Sperrungen in allen Bereichen so gering wie möglich zu halten, sind aber vollständig von den Vorgaben des Ordnungsamtes abhängig.

Wir gehen aktuell (Januar 2022) davon aus, dass im Bereich Gänsheidestraße partiell einzelne Parkplätze für ca drei Monate gesperrt werden. Danach ist von dieser Seite vorerst keine Zufahrt mehr auf die Baustelle möglich – deshalb können dann alle Sperrungen in diesem Bereich aufgehoben werden. Mit weiteren partiellen Sperrungen einzelner Parkplätze ist voraussichtlich wieder ab Ende 2022 zu rechnen, wenn die Baugrube wieder verfüllt wird.

Auch im Bereich Heidehofstraße sollen die Sperrungen so gering wie möglich gehalten werden. Sie werden dort dann allerdings die komplette Bauzeit betreffen, da ja die Baustellenzufahrt über die Heidehofstraße geplant ist. 

Baustellenzeiten

Auf unserer Baustelle kann Werktags von 7:00 Uhr bis 20:00 Uhr gearbeitet werden. In unserer Baustellenordnung haben wir festgelegt, dass außerhalb dieser Zeiten auch kein Fahrzeugverkehr zur und von der Baustelle zulässig ist.

Newsletter für Anwohner

Die Anwohner der Gänsheidestraße, der Heidehofstraße und der Fraasstraße haben die Möglichkeit, sich hier für einen E-Mail-Newsletter zu registrieren, mit dem wir sie in unregelmäßigen Abständen über den Baufortschritt auf dem Laufenden halten und konkrete Maßnahmen wie etwa Schwertransporte und Straßensperrungen ankündigen. Diesen Newsletter erhalten exklusiv die Anwohner der betroffenen Straßen.

Kontakt

Neubau-Kommunikation

Evangelische Landeskirche in Württemberg

Augustenstraße 124

70197 Stuttgart

0711 2227658

bau@elk-wue.de

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