Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hat sich mit einem klaren Statement zu den jüngsten verbalen Angriffen des AfD-Bürgermeisters von Jüterbog (Brandenburg), Arne Raue, gegen eine Pfarrerin und einen Pfarrer aufgrund ihres Engagements für geflüchtete Menschen geäußert. In seiner Stellungnahme schrieb Landesbischof Gohl auf seinen Social-Media-Accounts am vergangenen Freitagabend:
„Der AfD-Bürgermeister von Jüterbog verbreitet Lügen und hetzt gegen eine Pfarrerin und einen Pfarrer, die sich so verhalten, wie es dem Evangelium entspricht. Die Pfarrer und die Kirchengemeinde haben unsere ganze Unterstützung verdient! Einmal mehr wird deutlich: Das Evangelium von der Liebe Gottes und die Hetze der AfD sind unvereinbar.“
„Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden weiterhin für die Werte des Evangeliums eintreten.“
Der Bürgermeister im brandenburgischen Jüterbog, Arne Raue (AfD), hatte in einem Video auf seinem persönlichen YouTube-Kanal am 31. Dezember 2024 verbale Angriffe gegen Kirchenvertreter gestartet. Er warf der Pfarrerin Mechthild Falk vor, Straftaten von Flüchtlingen gedeckt zu haben, und beschuldigte Pfarrer Tileman Wiarda, „den ganzen Tag zu hetzen und zu spalten“.
Gohl betonte in seinem Statement weiter, dass die Kirche fest an der Seite der betroffenen Geistlichen und ihrer Gemeinde stehe. „Wir lassen uns nicht einschüchtern und werden weiterhin für die Werte des Evangeliums eintreten. Die Unterstützung und Solidarität innerhalb unserer Gemeinschaft sind stärker als jede Form von Hetze und Lügen.“ Er rief die Mitglieder der Kirche und die Öffentlichkeit dazu auf, sich nicht von solchen Angriffen entmutigen zu lassen und weiterhin für eine Gesellschaft einzutreten, die auf Respekt, Toleranz und Nächstenliebe basiert.
„Jeder AfD-Wähler muss wissen, dass er eine inzwischen in weiten Teilen rechtsradikale Partei wählt.“
Auf Nachfrage antwortete Gohl mit einem Instagram-Kommentar, dass nicht jeder, der die AfD wähle, ein Rechtsextremist sei. „Aber jeder AfD-Wähler muss wissen, dass er eine inzwischen in weiten Teilen rechtsradikale Partei wählt. Niemand soll sich später (das hatten wir nämlich schon mal) herausreden können, er hätte das nicht gewusst. Und dass Extremismus, Rassismus, Lügen und Hetze nicht mit dem Evangelium vereinbar sind, dürfte unstrittig sein.“
Weiter fügte Landesbischof Gohl nach den vielen Reaktionen in den sozialen Medien an: „Ich möchte meine tiefe Solidarität mit allen ausdrücken, die sich mutig und friedlich gegen Hass und Hetze einsetzen. Unsere Gesellschaft lebt von der Vielfalt und dem respektvollen Miteinander. Es ist unerlässlich, dass wir uns gemeinsam gegen jede Form von Extremismus und Intoleranz stellen. Ich danke allen, die sich in diesen schwierigen Zeiten für den Frieden und die Menschlichkeit stark machen. Ihr Einsatz ist ein beeindruckendes Beispiel für die Werte, die uns als Gemeinschaft verbinden. Lassen Sie uns weiterhin zusammenstehen und für eine Gesellschaft eintreten, in der Respekt, Toleranz und Nächstenliebe die Grundlage unseres Zusammenlebens bilden.“
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