Anlässlich der Bundestagswahl rufen Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und Sabine Foth, Präsidentin der 16. Landessynode auf, sich für eine demokratische und menschenwürdige Gesellschaft einzusetzen. Sie betonen Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Zusammenhalt in unsicheren Zeiten.
Transkript zum Nachlesen:
"Wir stehen hier auf der Königstraße in Stuttgart und ich denke, das Wetter entspricht ein stückweit unserer politischen Lage. Nicht eitel Sonnenschein, sondern eher verdunkelt und Nieselregen. Als Christinnen und Christen können wir Gott sei Dank das Wetter nicht ändern, sonst gäbe es darüber auch noch Debatten. Aber wir können in die politische Lage einen anderen Ton eintragen. Und mir hilft dabei ein Wort, mit dem das Matthäusevangelium endet, da sagt Jesus: “Siehe, ich bin bei euch alle Tage.” Wenn ich darauf vertraue, dass Christus bei mir alle Tage ist, dann fühle ich mich gehalten.
Und dann gehe ich auch mit den Unsicherheiten unserer Zeit anders um. Dann sehe ich diese nüchtern und sage: Ja, wir haben einige Aufgaben, aber lasst uns da abwägen, was eine gute Lösung ist. Unsere Welt ist kompliziert und deshalb dürfen wir nicht auf einfache Lösungen setzen. Extremisten und Populisten, die versprechen die einfache Lösung. Aber wir haben die Erfahrung in unserer Geschichte gemacht, dass es immer in der Katastrophe endet.
Ich bin dankbar, dass wir in einer Demokratie leben. Viele Menschen beneiden uns dafür, dass wir frei wählen dürfen. Gehen Sie unbedingt zur Wahl und überlegen Sie sich, wen Sie wählen. Stärken Sie die demokratischen Kräfte, vertrauen Sie und beten Sie dafür, dass Gottes Geist uns alle leitet."
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl
Transkript zum Nachlesen:
"Ich bin froh, in einem Land zu leben, in dem die Meinungsfreiheit und die Unabhängigkeit von Gerichten ein hohes Gut darstellen. Ein Land, in dem in Artikel 1 des Grundgesetzes festgeschrieben ist: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Und zwar aller Menschen.
Voll Sorge schaue ich auf die gesellschaftlichen Veränderungen weltweit, aber auch bei uns in Deutschland. Wir brauchen Zusammenhalt statt Hass und Hetze.
Wir brauchen Nächstenliebe, Barmherzigkeit und Begegnungen statt menschenverachtender Parolen. Ich gehe am 23. Februar zur Wahl, um hierfür meine Stimme abzugeben."
Sabine Foth, Präsidentin der 16. Landessynode
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