Rund 100 Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchengemeinderäte, Gemeindeglieder, sowie Dekaninnen, Dekane, die Ulmer Prälatin und der Landesbischof solidarisieren sich in einer Erklärung inklusive Unterschriftenaktion.
Zum Hintergrund: Seit über einem Jahr sind Pfarrer Ralf Sedlak mit Familie sowie Besucherinnen und Besucher der Gottesdienste in der Langenauer Martinskirche massiven Anfeindungen ausgesetzt. Dies begann, als Pfarrer Sedlak im Oktober 2023 im Gottesdienst den Überfall der Hamas auf Israel erwähnte. Konkrete Aktionen richteten sich immer wieder auch gegen Gottesdienstbesucherinnen und -besucher sowie das Pfarr- und Wohnhaus von Pfarrer Sedlak und seiner Familie. Die Anfeindungen gipfelten in einer anti-israelischen Demonstration am vergangenen Sonntag und schlimmsten antisemitischen Schmierereien an der Martinskirche.
Gut 100 Pfarrerinnen und Pfarrer, Kirchengemeinderäte, Gemeindeglieder, sowie Dekaninnen und Dekane, die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz und der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl solidarisieren sich in einer am vergangenen Dienstag veröffentlichten Erklärung mit Unterschriftenaktion mit der Kirchengemeinde Langenau.
Im Folgenden die Erklärung im Wortlaut:
"Die antisemitischen Schmierereien in Langenau, die am letzten Samstag an der Martinskirche, am Rathaus und an weiteren Gebäuden entdeckt wurden, machen uns fassungslos. Seit Monaten schwelt der Konflikt. Lange genug wurde abgewiegelt. Aggressive Äußerungen, wie zuletzt auf der Palästina-Demonstration, wurden in das Spektrum freie Meinungsäußerung eingeordnet.
Seit letztem Samstag aber ist klar: Ein auf Vernichtung und Auslöschung des jüdischen Volks zielender Antisemitismus bricht sich in Langenau Bahn.
Wir stehen an der Seite von Pfarrerin Rebekka Herminghaus und Pfarrer Ralf Sedlak sowie der Evangelischen Kirchengemeinde Langenau. Sie ertragen nun schon seit Monaten unflätige Polemik und wüste Beleidigungen.
Langenau ist kein Einzelfall. Wir sehen überall in unserem Land, aber auch in Baden-Württemberg eine Zunahme antisemitischer Straftaten und Übergriffe gegen Juden und Jüdinnen. Wir stehen an ihrer Seite und setzen uns gegen Antisemitismus und gegen jede Form und Spielart gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit zur Wehr.
Wir fordern unsere Gemeindeglieder und alle Menschen guten Willens auf, sich öffentlich und entschieden diesem öffentlich geäußerten Vernichtungswillen entgegenzustellen.
Unsere Solidarität gilt der jüdischen Gemeinde und allen ihren Mitgliedern."
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