In vielen Ländern der Welt werden Christinnen und Christen verfolgt. Kirchenrätin Dr. Christine Keim, Leiterin des Referats für Mission, Ökumene und Entwicklung, gab auf der Herbsttagung der Landessynode einen Überblick über die Lage in der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan/Südsudan, Myanmar und dem Libanon.
Dr. Christine Keim gab einen Überblick über die Herausforderungen in Ländern wie der Demokratischen Republik Kongo, dem Sudan/Südsudan, Myanmar und dem Libanon, die auf der Herbsttagung 2024 im Fokus standen. Die württembergische Landeskirche verbindet Gebet mit konkreten Hilfsprojekten. Dabei liegt der Fokus auf der Linderung von Leid, Fluchtursachenbekämpfung und der Förderung von Frieden und Gemeinschaft durch Bildungs- und humanitäre Initiativen.
Demokratische Republik Kongo (DRC): Seit Jahrzehnten herrscht im Osten des Landes Krieg um Bodenschätze. Millionen Menschen sind auf der Flucht und Vergewaltigung wird gezielt als Kriegswaffe eingesetzt. Die Landeskirche unterstützt hier Hilfsmaßnahmen wie die Arbeit des Deutschen Instituts für Ärztliche Mission e.V., um die Not der Betroffenen zu lindern.
Sudan/Südsudan: Mit einer muslimischen Mehrheit (90 %) und 5 % Christen ist der Sudan von ethnischen und religiösen Konflikten geprägt. Flucht und Gewalt sind weit verbreitet. Projekte wie die Zusammenarbeit der württembergischen Landeskirche mit dem Lutherischen Weltbund zielen darauf ab, Flüchtlingen und Kriegsopfern zu helfen.
Myanmar: In Myanmar leiden ethnische Minderheiten wie die Rohingya unter brutaler Verfolgung. Viele mussten ins Ausland fliehen. Christen, die etwa 6 % der Bevölkerung ausmachen, stehen ebenfalls unter Druck. Die Landeskirche bittet um Gebete und Unterstützung für diese Gruppen.
Libanon: Bildungsprojekte wie die Schneller-Schule und das Theologie-Institut NEST fördern Frieden und Gemeinschaft. Christen profitieren besonders von diesen Initiativen in einer schwierigen politischen Lage.
In der Aussprache wiesen die Synodalen darauf hin, wie wichtig es sei, den Blick auf alle weltweiten Konflikte zu behalten, und forderten zur Unterstützung auf.
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl ergriff nach der Aussprache das Wort. Er bedankte sich bei Kirchenrätin Dr. Christine Keim für den Bericht und die Kontaktpflege und den Helferinnen und Helfern in den Gemeinden für ihr ehrenamtliches Engagement in der Flüchtlings- und Migrantenarbeit. Anschließend betete er zusammen mit den Synodalen den 57. Psalm, die Verse 2-12.
In Verbundenheit mit unseren Geschwistern weltweit
beten wir im Wechsel mit Worten aus Psalm 57 (EG 728):
Sei mir gnädig, Gott, sei mir gnädig!
Denn auf dich traut meine Seele,
und unter dem Schatten deiner Flügel habe ich Zuflucht,
bis das Unglück vorübergehe.
Ich rufe zu Gott, dem Allerhöchsten,
zu Gott, der meine Sache zum guten Ende führt.
Er sende vom Himmel und helfe mir,
Gott sende seine Güte und Treue.
Verzehrende Flammen sind die Menschen
und ihre Zungen scharfe Schwerter.
Erhebe dich, Gott, über den Himmel
und deine Herrlichkeit über alle Welt!
Sie haben meinen Schritten ein Netz gestellt
und meine Seele gebeugt;
sie haben vor mir eine Grube gegraben –
und fallen doch selbst hinein.
Mein Herz ist bereit, Gott,
mein Herz ist bereit, dass ich singe und lobe.
Wach auf, meine Seele, wach auf, Psalter und Harfe,
ich will das Morgenrot wecken!
Herr, ich will dir danken unter den Völkern,
ich will dir lobsingen unter den Leuten.
Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist,
und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen.
Erhebe dich, Gott, über den Himmel
und deine Herrlichkeit über alle Welt!
In der Stille bringen wir vor Dich, was uns jetzt bewegt
(Gebetsstille)
Du Gott der Güte,
wir klagen Dir die Verfolgungen, von denen wir gehört haben:
Gewalt gegen Menschen und Zerstörung ihrer Kultur,
auch Sprache, die verletzt und bedroht.
Und wir bitten Dich:
Tröste und stärke die Menschen, deren Seele durch Verfolgung gebeugt ist.
Du Gott der Wahrheit,
wir klagen Dir unsere eigenen Verstrickungen in das Netz wirtschaftlicher Logik und Gier
und unsere Anfälligkeit für die Propaganda der Lüge.
Wir bitten Dich: Mache uns frei.
Öffne uns Augen und Ohren für die Not unserer Geschwister.
Und löse unsere Zungen, dass wir unsere Stimmen für sie erheben.
Verbunden mit allen Verfolgten und Bedrängten rufen wir zu Dir:
Erhebe dich, Gott, über den Himmel und deine Herrlichkeit über alle Welt!
Amen.
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Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.