Durchführen & Veranstalten

Kommunikation im Rahmen von Begegnungen und Veranstaltungen

Die Zielsetzung des Bereichs „DURCHFÜHREN & VERANSTALTEN“ ist es, die Möglichkeiten der Digitalisierung im Rahmen von Begegnungen und Veranstaltungen inkl. Gottesdiensten zu nutzen. Gut geplant und umgesetzt wird dies eine Steigerung der Reichweite von Veranstaltungen zur Folge haben. Zunehmend wichtig wird hier, für die jeweiligen Zielgruppen nicht nur digitale Übertragungen anzubieten, sondern Menschen auch durch hybride Formate zu beteiligen.

Kernempfehlung: Generell auch auf hybride Events setzen, dabei von den Besten lernen und eventuell sich auch einmal an VR/AR (virtual reality/augmented reality) herantrauen!

Theorie

Veranstaltungen zu erleben und dabei zu sein – auch wenn eine räumliche Teilnahme nicht möglich ist, wurde spätestens seit Anfang März 2020 von vielen Gemeinden als gute Alternative entdeckt. Das hat zu einer Erweiterung des Begriffs der Veranstaltungen geführt, da Veranstaltungen nicht mehr an einen Veranstaltungsraum und eine feste Uhrzeit gebunden sind, sondern auch auf Distanz und zeitversetzt mit bzw. nacherlebt werden können. Auch in diesem Bereich ist die Zielgruppe, die erreicht wird oder erreicht werden soll, entscheidend und muss vorab definiert werden.

Grundsätzlich wird unterschieden:

  • Digitale Veranstaltungen: Eine Veranstaltung findet ausschließlich im digitalen Raum statt und wird als Bewegtbild übertragen. Alternativ können digitale Veranstaltungen auch auf einer Videokonferenz-Plattform durchgeführt werden.

  • Hybride Veranstaltungen: Eine Veranstaltung findet in Präsenz statt und wird als Bewegtbild übertragen. Dabei sind beide Gruppen der Teilnehmenden gleichermaßen im Fokus. Dies kann u.a. durch interaktive Tools zur Aktivierung und Einbindung der Teilnehmenden im digitalen Raum erreicht werden. Hybride Veranstaltungen sind auch für digital Teilnehmende keine Ein-Weg-Kommunikation.

Weitere Digitalisierungsaktivitäten im Hinblick auf Veranstaltungen können z.B. die Abwicklung von Anmeldungen und Tickets, die dezentrale Veranstaltungsplanung auf einer Plattform oder die veranstaltungsbegleitende Kommunikation sein.

Vertiefender Methodentipp

Der Leitfaden Online-Events leicht gemacht liefert eine ausführliche Beschreibung, was bei digitalen und hybriden Veranstaltungen in Planung und Durchführung beachtet werden muss. Dabei werden verschiedene Formate und Interaktion benannt, sowie Weiterbildungsmöglichkeiten und Praxisbeispiele (S. 81ff.) aufgeführt. Wichtig zu beachten sind hierbei nicht nur die technische Realisierung, sondern auch die methodische Planung der Interaktion (S. 22ff.) von hybriden Events. Einen kompakten Überblick über die Vorteile sowie die Herausforderungen und Grenzen virtueller Veranstaltungen sind auf den Seiten 5 und 6 aufgeführt.

Grundsätzlich lassen sich hieraus wertvolle Anregungen (z.B. 10 Praxistipps ab S. 36) ableiten, die für die Umsetzung in der Gemeinde übertragen werden können.

Das im Folgenden beschriebene Vorgehen für Gemeinden bezieht u.a. die Erkenntnisse aus dem o.g. Leitfaden mit ein.

Vorgehen

1. Grundsätzliche Überlegungen und Entscheidung

Die Chancen, Zielgruppen an einer Veranstaltung oder einem Gottesdienst digital zu beteiligen, und damit die Reichweite zur erhöhen, sind nicht von der Hand zu weisen. Dennoch muss seitens der Pfarrperson wie auch des Leitungsteams (z.B. Kirchengemeinderat) entschieden werden, dass diese Erweiterung gewünscht ist. Denn neben der quantitativen Reichweite sind weitere Aspekte vorab zu bedenken.

Je nach gewählter Übertragung (Live-Stream oder Videokonferenz-Plattform) werden die Gottesdienste und Veranstaltungen nicht nur von den anwesenden und bekannten bzw. sichtbaren Personen verfolgt, sondern auch von Menschen, die nicht zu Kerngemeinde gehören. Das hat Auswirkungen auf die kommunizierten Inhalte und den Grad der Vertraulichkeit. Eine Gemeinde, die ohnehin auf öffentliche Präsenz und neue Besucher ausgerichtet ist, wird hierbei weniger zögern, als eine Gemeinde, die stark auf die Kerngemeinde und kaum wechselnde Besucher fokussiert ist.

Auch die optische Gestaltung muss vorab bedacht werden. Eignet sich der Veranstaltungsraum für die Übertragung per Kamera? Kann durch Beleuchtung oder Verdunkelung das Übertragungsbild aufgewertet werden oder sind bauliche/gestalterische Veränderungen notwendig? Ein Gemeindehaus- oder Kirchenraum wird durch eine Kamera nicht besser aussehen – aber es werden mehr Menschen sehen.

Ebenfalls muss überlegt werden, ob die Veranstaltung digital übertragen werden soll (Einweg) oder ob Beteiligung der digital Anwesenden erwünscht und gefördert wird (hybrides Format).

Diese Punkte vorab zu durchdenken, die Auswirkungen abzuschätzen und dann eine Entscheidung zu treffen, ist von zentraler Bedeutung.

2. Team gründen oder ergänzen

Um Veranstaltungen digital oder hybrid durchzuführen, ist ein Team notwendig, das einerseits die technische Umsetzung verantwortet und andererseits die organisatorische Abwicklung sowie die Kommunikation im Blick hat.

  • Technik:

Eine Gemeinde, die bereits über ein Technik-Team (z.B. für Tonübertragung) verfügt braucht zusätzlich Menschen, die sich mit Videokamera, Bildübertragung bzw. -streaming und ggf. Videoschnitt auskennen oder bereit sind, sich technisches Wissen anzueignen. Die Gewinnung von Mitarbeitenden kann bei Jugendlichen oder Studierenden aus dem Umfeld der Gemeinde erfolgen, die in dem Bereich bereits Know-How erworben haben. Auch im Bereich der Konfirmandenjahrgänge finden sich evtl. Personen, die sich so für eine Mitarbeit in der Gemeinde gewinnen lassen. Wer bisher noch keine Technik-Mitarbeitenden hat, braucht neben dem o.g. Video Know-How zusätzlich Mitarbeitende mit Kenntnissen im Bereich Ton und Audio-Übertragung.

  • Organisation und Kommunikation

Das Team kümmert sich um Zielsetzung der Übertragung, konzipiert die Veranstaltung (mit), entwickelt Interaktionsmöglichkeiten mit den Teilnehmenden und kommuniziert die Übertragung an die Zielgruppen. Hierfür eigenen sich Personen, die sich grundsätzlich mit der Planung und Durchführung von Veranstaltungen auskennen, gerne die Abstimmung zwischen den Mitwirkenden übernehmen und den Überblick über alle Details der Veranstaltung haben. Ein Blick für ein gutes Video-Bild kann für das Technik-Team ein hilfreiches Gegenüber und Ergänzung sein.

Auch die rechtlichen Vorgaben (Gema, GVL, Liedrechte,…) die für den digitalen Raum bestehen, müssen im Blick behalten und eingehalten werden.

Die unterschiedlichen Anforderungen an Technik- bzw. Orga-Team sind in den Ausprägungsstufen (S,M, L) verschieden hoch. Die dort jeweils genannten Fragestellungen ermöglichen eine schrittweise Entwicklung.

3. Bildungsangebote 

Da dieser Bereich für viele Gemeinden noch neu ist, lohnt es sich, von Beginn an Weiterbildung zu fördern und zu fordern. Gerade im technischen Bereich schreiten die Entwicklungen in kurzen Zeitabschnitten voran. Konsequent gut informiert und auf der Höhe der Zeit zu sein, ist sehr empfehlenswert. Neben Online-Dokumentationen, Foren und Webinaren bieten u.a. die kirchlichen Medienhäuser praxisorientierte Schulungsangebote an.

Auch Gottesdienstleitung, Moderation und Predigt für die digitale Übertragung muss verändert werden. So muss z.B. immer mit gedacht werden, dass nicht nur die räumlich anwesenden Gäste angesprochen und „angeschaut“ werden, sondern die digitalen Gäste mit mindestens derselben Aufmerksamkeit im Fokus sind. Um dies zu lernen und zu trainieren gibt es gute Angebote online und Schulungsangebote seitens der Landeskirchen.

4. Interaktion

Interaktion beginnt bereits damit, dass auch die digitalen Gäste angesprochen und begrüßt werden. Ein direkter Blick in die Kamera und die Ansprache der Gäste unterstreicht dies.

Nach ersten Erfahrungen mit der digitalen Übertragung von Gottesdiensten oder Veranstaltungen wird man als Gemeinde merken, dass „nur“ übertragen eine „Einbahnstraße“ ist. Die Möglichkeiten der Digitalisierung bieten aber viel mehr. Interaktion, Austausch und Rückmeldung kann und sollte nach und nach auf digitalem Wege angebahnt und ermöglicht werden. Hierfür gibt es Tools, die die Zuschauer zu Beteiligten machen.

Beispiele:

  • Niederschwellige Abfrage nach der Herkunft/ Wohnort
  • Rückfragerunde nach der Predigt
  • Multiple Choice Fragen während der Veranstaltung durch die Referierenden
  • Nennung von Gebetsanliegen durch das Fürbittengebet

Hier kann und muss kreativ nachgedacht werden, was an weiteren Interaktionen möglich ist. Eine Veranstaltung/Gottesdienst kann dann als hybrid bezeichnet werden, wenn es keinen Unterschied im Erleben und Empfinden der Gäste gibt – ob räumlich oder digital anwesend. Und das muss sich schrittweise entwickeln.

5. Überprüfung und Weiterentwicklung

Sowohl bei der technischen Übertragung von Veranstaltungen wie auch bei interaktiven Elementen kann man als Veranstalter schnelles Feedback bekommen.

Die Statistik der Plattformen (YouTube, vimeo, etc.) bieten wichtige Informationen zur Nutzung. Werden die Veranstaltungen live miterlebt – oder eher zeitversetzt? Bleiben Gäste die gesamte Dauer über dabei oder steigen manche immer an den selben Punkte aus der Übertragung aus? Soziodemografische Daten geben Auskunft über Altersgruppen und Geschlecht.

Diese Angaben geben Aufschluss über das Interesse der digitalen Gäste und sind wertvolle Grundlage, um die digitalen Formate weiterzuentwickeln. Daher ist es wichtig, diese Information regelmäßig abzurufen und auszuwerten und dann das bestehende Vorgehen/Format dahingehend kontinuierlich zu optimieren.

Eine weitere Möglichkeit, Rückmeldung von den Teilnehmenden zu bekommen, sind Umfragen. Es lohnt sich, gezielt unter den digitalen Gästen (z.B. im Anschluss an eine Übertragung per QR Code) eine Umfrage zu schalten. Inhalte können sein:

  • Qualität der Technik
  • Interesse an Interaktionen und Häufigkeit der Interaktion
  • Verbesserungspotenziale und Wünsche der Teilnehmenden
  • Eigene Gründe für das Ansehen der Veranstaltung/ Mitfeiern des Gottesdienstes

Die Auswertungsmöglichkeiten im digitalen Raum sind vorhanden und müssen genutzt werden, wenn man die eigenen digitalen Veranstaltungsformate schrittweise verbessern und weiterentwickeln will.

 

Durchführen & Veranstalten - Modell S

Live-Streaming oder Aufzeichnung besonders wichtiger Gottesdienste (unregelmäßig, technisch einfach)

Zielsetzung

Live-Streaming oder Aufzeichnung besonders wichtiger Gottesdienste in unregelmäßigen Abständen auf technisch einfache Art mit nur einer Kamera ohne „Mischpult“ etc. (ohne weitere Online-Interaktion)

Hintergrund

Die Coronabeschränkungen haben Gemeinden herausgefordert, mit den Gemeindegliedern in Kontakt zu bleiben. Gleichzeitig wurden bisher nicht genutzte Möglichkeiten entdeckt, ausprobiert und umgesetzt. Menschen auf digitalem Weg eine Übertragung von Gottesdiensten zu ermöglichen ist eine davon. Die Entwicklungsstufe S sieht vor, dass besonders wichtige Gottesdienste (z. B. Weihnachten oder Ostern) zumindest aufgezeichnet oder übertragen werden. Aufwändige technische Voraussetzungen sind hierfür nicht notwendig. Ein einfache Handykamera im Smartphone auf dem Stativ leistet hier meist schon gute Dienste. Das Ergebnis ist keine Hochglanz-Übertragung, sondern die Möglichkeit, Menschen an Gottesdiensten partizipieren zu lassen, die ohne die digitale Teilhabemöglichkeit dazu nicht in der Lage wären.

Vorgehen und Werkzeuge

Fragestellungen

  • Wer in der Gemeinde verfügt über das technische Grundverständnis und/oder kann sich einarbeiten?

  • Was ist an technischer Ausstattung notwendig? Minimalanforderungen definieren.

  • Muss technische Ausstattung angeschafft werden oder können Mitarbeitende zu Beginn eigenes Equipment einbringen?

  • Rechtlicher Rahmen der Aufzeichnung/Übertragung (öffentliche/nicht öffentliche Übertragung, gespeichert oder flüchtig, Zustimmung der Akteure …) 

Erfahrungen der konkreten Umsetzung aus Gemeinden

  • Mit einfachen Mitteln beginnen und Erfahrungen sammeln. Was funktioniert, kann ausgebaut und nach und nach erweitert werden. 

  • Mitarbeitende gewinnen funktioniert auch im Bereich der Konfirmandenjahrgänge. Einladen zu einem Schnupperkurs „Streaming“, hat sich als gut erwiesen.

Ansprechpartner

Durchführen & Veranstalten - Modell M

Live-Streaming oder Aufzeichnung der regelmäßigen Sonntagsgottesdienste (hybrid oder rein digital) mit zwei Kameras

Zielsetzung

Sonntagsgottesdienste werden (in Kooperationen, d.h. nicht jeder Gemeinde einzeln) regelmäßig mit zwei Kameras live gestreamt oder aufgezeichnet (hybrid oder rein digital) und aufbereitetem Ton (ohne weitere Online-Interaktion)

Hintergrund

Wer erste Erfahrungen mit einer Kamera gemacht hat, wird Interesse spüren, mehr auszuprobieren. In der Entwicklungsstufe M kommen zwei Kameras zum Einsatz, um Gottesdienste live zu streamen oder aufzuzeichnen. Zwei Kameraperspektiven machen den Stream lebendiger das Erlebnis „dabei zu sein“ realer. Durch regelmäßiges Streamen wird eine digitale Zielgruppe aufgebaut, die gepflegt und erweitert werden kann. Menschen wissen, dass der Stream verlässlich abrufbar ist und können sich darauf einstellen.

Vorgehen und Werkzeuge

  • Zwei Kameras (oder Smartphones) und Streamingcomputer
  • Hardware: Black­magic Design ATEM | Software: VB audio Software; OBS Studio
  • Video-Plattform (z.B. Youtube, vimeo, etc.)

Fragestellungen

Neben den Fragestellungen aus dem Modell S:

  • Auf welche Zielgruppe ist der Gottesdienst ausgerichtet? Primär auf die Besuchenden vor Ort - und die digitalen User schauen zu? Ausschließlich auf die digitalen User - und die Besuchenden vor Ort schauen zu? Oder sollen beide Zielgruppen gleichermaßen angesprochen werden?

  • Sollen feststehende Kameras genutzt werden oder soll eine Kamera mobil sein für unterschiedliche Perspektiven?

  • Welche Plattform wird genutzt, um die Aufzeichnungen abrufbar zu machen – und wie lange?

Erfahrungen der konkreten Umsetzung aus Gemeinden

Um aus zwei Kamerabildern einen Stream zu entwickeln, müssen die beiden Videosignale zu einem Sende-Stream verarbeitet werden. Das kann mit einem Hardware-Mischer (z.B. ATEM) oder  Software (z.B. OBS Studio) erreicht werden. Der Ton kann entweder aus der Verstärkeranlage der Kirche/Gemeindehaus kommen oder von den Kameras übernommen werden. In beiden Fällen ist eine Aufbereitung des Tons zum Senden erforderlich was auch per Software (z.B. VB audio Software) erreicht werden kann. Auf hochwertigen Ton zu achten ist wichtiger, als ein perfektes Bild zu haben. Das zeigen Rückmeldungen der Nutzenden durchgängig.

Ansprechpartner/Online-Ressourcen

Mindestens ein weiteres gelegentliches digitales/hybrides Angebot (z.B. Andacht für spezielle Zielgruppen)

Zielsetzung

Die digitale Zielgruppe wird nicht nur durch die regelmäßigen Gottesdienst-Streams gepflegt sondern darüber hinaus mit mindestens einem weiteren gelegentlichen digitalen/hybriden Angebot (z.B. Andacht für spezielle Zielgruppen).

Hintergrund

Studien (contoc - churches online in times of corona; Gottesdienstliches Leben während der PandemieEKD - digitaler Kirchgang; theonet - Digitale Gottesdienste weiterhin stark besucht) über digitale Gemeindeangebote haben ergeben, dass nicht nur die Teilnahme an Gottesdiensten als wichtig und wertvoll wahrgenommen wird sondern auch andere, spirituelle Angebote. Ein digitaler Audio-Impuls zur Tageslosung? Eine Andacht für Berufstätige? Gebetstreffen online? Video-Blogs (Vlogs) der Pfarrperson? Dahinter steckt die Frage, wie die Zielgruppen der Gemeindearbeit mit digitalen Möglichkeiten und auf digitalem Wege erreicht werden können und so eine digitale/hybride Zielgruppe aufgebaut und gepflegt werden kann. Hierbei geht es auch um die Frage nach dem Kern – warum und für wen existiert Gemeindearbeit und auf welchen Wegen sind Zielgruppen ansprechbar bzw. erreichbar?

Vorgehen und Werkzeuge

  • Smartphone oder Kamera mit Notebook
  • Online-Ressourcen aus Entwicklungsgrad M
  • Streaming Koffer der Württ. Landeskirche

Fragestellungen

  • Welche Zielgruppe(n) können auf digitalen Wegen (besser) erreicht werden?

  • Welcher Zusatznutzen kann geschaffen werden, wenn bestimmte Zielgruppenangebote digital/hybrid miterlebt werden können?

  • Kann eine Befragung in der Gemeinde helfen, um zu entscheiden, mit welchem Angebot begonnen wird?

  • Welcher technische (Minimal-) Aufwand ist hierfür erforderlich und wie kann der geleistet werden?

Erfahrungen der konkreten Umsetzung aus Gemeinden

Durch die Coronapandemie sind in vielen Gemeinden Angebote entwickelt worden, um eine „Notversorgung“ der Gemeinde sicherzustellen. In einer der Mustergemeinden wurde z.B. ein Podcast zur Tageslosung entwickelt, der inzwischen mehrere hundert Abonnenten hat. Das war gut als schnelle Lösung. Jetzt wird überlegt, ob das tatsächlich das richtige und passgenaue Instrument ist, um eine Zielgruppe weiter aufzubauen und zu pflegen. Und wenn ja – wie dies professionalisiert werden kann bzw. ob es andere und bessere Instrumente gibt. Dieses Beispiel zeigt, dass nicht einfach übernommen und weitergeführt werden kann, was mal begonnen wurde. Es muss geklärt werden, ob mittelfristig damit die digitale bzw. hybride Zielgruppe gut versorgt und gepflegt wird. Die Entwicklung einer Gesamtkonzeption zur Kommunikation ist ein guter Weg.

Ansprechpartner

 

Durchführen & Veranstalten - Modell L

Regelmäßige(s) Streaming/ Aufzeichnung wie M, jedoch mit betreuten echten Interaktionselementen

Zielsetzung

Regelmäßige(s) Streaming/ Aufzeichnung wie M, jedoch zusätzlich mit betreuten echten Interaktionselementen (z.B. interaktiven Tools oder Videokonferenz mit Nachgespräch) um aus Zuschauenden „Mitfeiernde“ zu machen.

Hintergrund

Rein digitale Streaming Angebote drängen Zuschauende leicht in eine passive Rolle. Der Gottesdienst wird angeschaut – nicht mitgefeiert. So ist das oft bei TV Gottesdiensten. Im digitalen Raum stehen aber viel mehr Möglichkeiten zur Verfügung, die Zuschauende einbinden und beteiligen. Das Erlebnis der Gemeinschaft und des echten Dabeiseins wird dadurch deutlich gesteigert. Zur Aktivierung der Zuschauenden stehen interaktive Tools zur Verfügung, die z.B. für Umfragen, Rückfragen, Nennung von Gebetsanliegen genutzt werden können. Alternativ kann ein Predigtnachgespräch mit interaktiven Rückfragen gestaltet werden.

Vorgehen und Werkzeuge

Online Ressourcen

Fragestellungen

Neben den Fragestellungen aus M:

  • Welche Elemente des Gottesdienstes eignen sich für Interaktion?

  • Mit welchem Element soll begonnen werden?

  • Welche personellen Ressourcen sind hierfür erforderlich und wie können moderative Fähigkeiten für digitale/hybride Veranstaltungen aufgebaut werden?

Erfahrungen der konkreten Umsetzung aus Gemeinden

Welche Tools eingesetzt werden, hängt stark an der gewünschten Ausprägung der Interaktion und auch an persönlichen Präferenzen bzw. Know-How. Nicht alle am Markt verfügbaren Tools sind datenschutzrechtlich unbedenklich. Hier lohnt ein Blick in die Datenschutzrichtlinien und Empfehlungen der jeweiligen Landeskirche. Es hat sich gezeigt, dass Ausprobieren verschiedener Tools hier zu guten Ergebnissen führt. Wichtig beim Einsatz von interaktiven Tools ist, dass sie vorher getestet wurden (im kleinen Kreis), funktionieren und eine Person für die Administration und ggf. Moderation verantwortlich ist. Sonst macht sich gerade bei ungeübten Nutzenden Frust breit.

Ansprechpartner

mindestens 2-3 weitere regelmäßige digitale/hybride Angebote wie M

Zielsetzung

Die digitale Zielgruppe wird nicht nur durch die regelmäßigen Gottesdienst-Streams gepflegt sondern darüber hinaus mit mindesten einem weiteren gelegentlichen digitalen/hybriden Angebot (z.B. Andacht für spezielle Zielgruppen)

Hintergrund

Studien über digitale Gemeindeangebote haben ergeben, dass nicht nur die Teilnahme an Gottesdiensten als wichtig und wertvoll wahrgenommen wird, sondern auch andere, spirituelle Angebote. Ein digitaler Audio-Impuls zur Tageslosung? Eine Andacht für Berufstätige? Gebetstreffen online? Video-Podcast der Pfarrperson? Dahinter steckt die Frage, wie die Zielgruppen der Gemeindearbeit mit digitalen Möglichkeiten und auf digitalem Wege erreicht werden können und so eine digitale/hybride Zielgruppe aufgebaut und gepflegt werden kann. Hierbei geht es auch um die Frage nach dem Kern – warum und für wen existiert Gemeindearbeit und auf welchen Wegen sind Zielgruppen ansprechbar bzw. erreichbar.

Vorgehen und Werkzeuge

Online Ressourcen

Fragestellungen

Neben den Fragestellungen aus M:

  • Welche Schulungen sind notwendig, dass Mitarbeitende selbstständig in der Lage sind, digitale/hybride Angebote regelmäßig zu produzieren

  • Können technische Standards geschaffen werden, mit denen produziert wird? (Software, Hardware, optische/akustische Wiedererkennbarkeit)

  • Wie werden die zusätzlichen digitalen/hybriden Angebote übersichtlich dargestellt/beworben, um zusätzliche Nutzende zu generieren? (z.B. Mediathek,…)

Ansprechpartner

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