Ein Porträt

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl

Ernst-Wilhelm Gohl hat für sein neues Amt als Landesbischof einen guten Vorsatz gefasst: Auch als Landesbischof möchte Ernst-Wilhelm Gohl von seinem Selbstverständnis her Pfarrer mit einem guten Kontakt zur Basis bleiben – mit anderen Arbeitsschwerpunkten, aber eben doch Pfarrer. Denn Gohl liebt den persönlichen seelsorgerlichen Umgang mit den Menschen. Auch in seinen 16 Jahren als Ulmer Dekan (2006 bis 2022) hat er nie seine seelsorgerlichen Aufgaben abgegeben. Auch als Dekan und Münsterpfarrer wollte er den Menschen seiner Stadt nahe sein. Und so kennt man ihn in Ulm auch: immer unterwegs in der Stadt, immer auf dem Sprung von einer Aufgabe zu anderen, aber doch jederzeit für jeden Menschen ansprechbar.

Gottesdienst und Festakt zur Verabschiedung von Landesbischof Frank Otfried July und Amtseinführung von Ernst-Wilhelm Gohl.

Gohls Zugewandtheit zeigt sich schon im Lebenslauf, denn nach dem Zivildienst machte Gohl – in Stuttgart 1963 als Pfarrerskind geboren und in Esslingen und Mössingen aufgewachsen – erst einmal eine Ausbildung zum Rettungsassistenten. Nach dem Studium in Tübingen, Bern und Rom führte ihn sein Weg zunächst zum Vikariat an die Böblinger Stadtkirche. Von 1994 bis 2001 war er Pfarrer an der Christuskirchengemeinde in Böblingen – zunächst im Unständigen Dienst und dann auf seiner ersten ständigen Pfarrstelle, bevor er an die Plochinger Stadtkirche wechselte (2001 bis 2006) und schließlich für 16 Jahre als Dekan in den Kirchenbezirk Ulm. Hier lernte Gohl, mit einer großen Bandbreite verschiedenster Gemeinden zu arbeiten, schließlich umfasst der Kirchenbezirk Ulm doch sowohl die Großstadt Ulm mit der selbstbewussten Gemeinde der Bürgerkirche Ulmer Münster als auch viele ländliche Gemeinden auf der Schwäbischen Alb.

Bei seiner Verabschiedung aus dem Amt des Dekans in Ulm sagte die Prälatin von Ulm, Gabriele Wulz, Gohl habe die „unnachahmliche Stärke, ganz viel Raum zu lassen und gleichzeitig präsent zu sein, die meisten Aufgeregtheiten – vor allem am und im Münster – gelassen zu nehmen und zugleich mit tiefem Ernst Pfarrer und Seelsorger zu sein“. Die Ulmer verlören „einen Menschen, der als freier Christenmensch profiliert Positionen vertreten hat – dabei auch Menschen geärgert hat, der aber auch zugehört und Positionen revidiert hat, wenn er durch Argumente belehrt oder beeindruckt wurde. Wir verlieren einen Menschen, einen Kollegen, einen Pfarrer, einen Dekan und nicht zuletzt einen Nachbarn, der um der Sache willen streitbar ist und um der Menschen willen alles möglich macht.“

Ernst-Wilhelm Gohl

Gohl glaubt fest an die Zukunft der Kirche. Zentrale Pfeiler dieser Zukunft sind für ihn vor allem Seelsorge und Diakonie und die Bereitschaft, neue Formen des Gottesdienstes auszuprobieren, ohne Angst vor einem Scheitern des Experiments haben zu müssen. Als zupackender und engagierter Pfarrer am Ulmer Münster stand Gohl stets auch im Rampenlicht der Stadtgesellschaft und ging dabei keiner Auseinandersetzung mit Andersdenkenden aus dem Weg. Er scheute sich nicht, zu gesellschaftlichen und politischen Fragen um der Menschen willen klare Haltung zu zeigen, kämpfte dabei aber immer auf uneitle, freundliche und zugewandte Art gegen Polarisierung und für Ausgleich und Toleranz. Gohl gilt als Brückenbauer und hat sich in Ulm intensiv auch in der Ökumene und im Dialog der Religionen engagiert. Als Brückenbauer und ausgleichende Kraft kennen ihn auch die Mitglieder der 14., 15. und 16. Landessynode. Rund 15 Jahre lang war er Mitglied des württembergischen Kirchenparlaments.

Ernst-Wilhelm Gohl ist verheiratet mit der Apothekerin Dr. Gabriela Gohl und hat zwei erwachsene Kinder. Ein weiterer Sohn ist im Alter von 3½ Jahren tödlich verunglückt – ein Thema, mit dem Gohl sehr offen umgeht. In seiner Freizeit ist es ihm wichtig, mit Familie und Freunden zusammen zu sein und regelmäßig Sport zu treiben. Dreimal in der Woche schnürt er seine Joggingschuhe zum Laufen. Nach den Flachstrecken in Ulm und an der Donau könnte die Stuttgarter Topografie eine kleine Herausforderung werden …

Bischofsbüro

Dr. Jan Peter Grevel

Leiter des Bischofsbüros, Persönlicher Referent des Landesbischofs, theologische Grundsatzfragen

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149325

jan.peter.grevel@elk-wue.de

Dr. Susanne Schenk

Theologische Referentin des Landesbischofs

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149386

Susanne.Schenk@elk-wue.de

Claudia Herrschlein

Sekretariat

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149629

claudia.herrschlein@elk-wue.de

Mathilde Schneider

Sekretariat

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149324

Mathilde.Schneider@elk-wue.de

Medienanfragen

Fototermin für die Evangelische Medienhaus GmbH

Dan Peter

Sprecher der Landeskirche

Augustenstraße 124

70197 Stuttgart

0711 2227658

presse@elk-wue.de

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten

Neujahrsbotschaft des Landesbischofs

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July weist in seiner Neujahrsbotschaft 2022 auf die Hoffnungsperspektive hin, die in der Jahreslosung aus dem Johannesevangelium (6,37) ausgedrückt wird: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“

Weiterlesen

„Bedürftigkeit hat viele Gesichter“

Gerade in der Weihnachtszeit rücken Einsamkeit und Armut oft in den Vordergrund. Die Ulmer Diakonin Debora Schüz-Gaccione spricht mit Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July über Einsamkeit, Armut und Bedürftigkeit - die viele Gesichter hat. Das Video finden Sie hier:

Weiterlesen

„Versöhnung, Gerechtigkeit und Trost erfahren“

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July spricht in seiner Weihnachtspredigt über die Bedeutung der Gotteskindschaft, die Jesus Christus den Menschen schenken will. „Wir werden uns nicht selbst überlassen“, so July. Hier finden Sie die Aufzeichnung des Gottesdienstes.

Weiterlesen

Landesbischof liest Weihnachtsgeschichte

Ein fester Bestandteil des Weihnachtsfestes ist für viele die Weihnachtsgeschichte. Da auch in diesem Jahr vielerorts der Besuch eines Weihnachtsgottesdienstes nicht möglich ist, hat Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July die Weihnachtsgeschichte für Sie vorgelesen. Das Video dazu finden Sie hier:

Weiterlesen

„Unter der Weihnachtsverheißung zusammenbleiben“

In seiner Weihnachtsbotschaft betont Landesbischof July die Hoffnung stiftende Kraft, die von Weihnachten ausgeht. July ermutigt alle Menschen, trotz gesellschaftlicher Spannungen miteinander im Gespräch zu bleiben.

Weiterlesen

Ist die Corona-Impfung für evangelische Christen eine moralische Pflicht? Dafür bräuchte es noch weitere wichtige Informationen, sagt der Theologiedezernent der Landeskirche.

Landesbischof und Synodalpräsidentin rufen zur Impfung auf

Viele Menschen sind an Covid-19 erkrankt, viele gestorben. Synodalpräsidentin Sabine Foth und Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July rufen in einem Brief an die württembergischen Gemeinden zur Impfung auf.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y