Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July weist in seiner Neujahrsbotschaft 2022 auf die Hoffnungsperspektive hin, die in der Jahreslosung aus dem Johannesevangelium (6,37) ausgedrückt wird: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“
Gott schenke Hoffnung und mache frei, leitet der württembergische Landesbischof aus den Bibelworten zum Jahreswechsel ab und stellt gleichzeitig fest: „In den Herausforderungen unserer Tage fühlen sich viele Menschen in unserer Gesellschaft perspektivlos, hoffnungslos oder gar voller Ängste. Manche Aggressionen lassen sich nur daher erklären.“ Ebenso „Vorwürfe, Wut, verschwundenes Vertrauen“ sowie das „Gefangensein in einer engen Verflechtung von Vorstellungen“.
„Die Fragen der Klimapolitik, der Pandemiebewältigung, des gerechten Umgangs mit Migration, der Suche nach Gerechtigkeit und Frieden sind gewaltig und erfordern sehr viel Anstrengung, Genauigkeit und Konzentration. Sie können zu Angstmauern werden mit all den Folgen im gesellschaftlichen Zusammenleben.“ Worte der Bibel, wie das Gebet „Meine Zeit steht in deinen Händen“ (aus Psalm 31,16a), machen frei, mit diesen Themen angemessen umzugehen und Angstmauern einzureißen.
July führt aus: Wer die eigene Zeit mit Gottes Geleit und Zusage verbinde oder sich diese Verbindung zusagen lasse, könne in der Gelassenheit des Glaubens Herausforderungen anpacken und Angstmauern überwinden. Deshalb wünsche er allen gesellschaftlich Verantwortlichen, auch Politikerinnen und Politikern, sich Zeit mit Gott zu nehmen, weil dieser Hoffnung schenke, wie es in der Jahreslosung (Johannes 6, 37) ausgedrückt wird: „Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen.“