Stuttgart. Die Ulmer Prälatin Gabriele Wulz ist im Februar in das Kuratorium von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) berufen worden. Sie folgt dem Württemberger Pfarrer und früheren Schuldekan Christian Buchholz im Amt nach. Die Aktion Sühnezeichen Friedensdienste wurde 1958 auf der Synode der Evangelischen Kirche Deutschlands in Berlin gegründet. Die Organisation will die Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und seinen Verbrechen befördern durch konkretes Handeln in der Gegenwart, sie sensibilisiert für die Folgen dieser Gewaltgeschichte und tritt aktuellen Formen von Antisemitismus, Rassismus und Ausgrenzung von Minderheiten entgegen.
ASF bietet zwölf- bis fünfzehnmonatige internationale Friedensdienste für junge Männer und Frauen an. Die Freiwilligen begleiten ältere Menschen in jüdischen Einrichtungen für Holocaust-Überlebende, sie unterstützen sozial Benachteiligte und Menschen mit psychischen oder physischen Beeinträchtigungen, oder sie engagieren sich in antirassistischen Projekten der historisch-politischen Bildung.
Während ihres Vorbereitungsdienstes auf das Pfarramt hat Gabriele Wulz in Jerusalem studiert. Aus dieser Zeit kennt sie auch den Freiwilligendienst von ASF. „Ich halte diese Arbeit mit jungen Erwachsenen aus Deutschland, und inzwischen auch aus Polen und weiteren Ländern Osteuropas, für einen ganz wichtigen Dienst des Friedens und der Versöhnung“, sagt Gabriele Wulz anlässlich ihrer Berufung ins Kuratorium von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste. „Hier geschieht eine differenzierte und konkrete Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. So kann ein wichtiger Beitrag zur Identitätsbildung stattfinden“.
Dem Kuratorium von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste gehören nach eigenen Angaben 24 berufene Mitglieder an, es tagt einmal im Jahr und begleitet die Arbeit des Vorstandes von ASF.
Dan Peter