Stuttgart/Sigmaringen. Globales Bewusstsein und lokales Handeln, Tradition, Kontinuität und christlich motiviertes Engagement lägen nahe beieinander. Er plädiere dafür, vor allem die Chancen der Globalisierung zu sehen, sagte der württembergische Landesbischof Frank Otfried July am Freitagabend im Schloss Sigmaringen bei seinem Festvortrag im Rahmen des Sommerforums der Arbeitsgemeinschaft Ländlicher Raum.
Zwar hätten die Veränderungen der vergangenen Jahrzehnte "dem ländlichen Raum wesentlich mehr zugemutet als der Stadt", die Bauern aus dem Zentrum an die Peripherie gedrängt sowie gewohnte Rahmen und Ordnungen aufgebrochen. Auch seien die Veränderungsprozesse, die die Globalisierung und der demografischer Wandel nach sich zögen, noch nicht abgeschlossen und auch die Kirchen betroffen. Doch seien die Kirchen keine Objekte der Globalisierung. Vielmehr handelten sie aktiv, weil es von Anfang zum Auftrag Jesu gehörte, so July.
Globales Bewusstsein und lokales Handeln, Tradition, Kontinuität und christlich motiviertes, gesellschaftliches Engagement gehörten zusammen, sagte der Landesbischof. Es mache das Wesen der Volkskirche aus, sich nicht aufs Private zurück zu ziehen, sondern Verantwortung zu übernehmen in der Verkündigung, Bildung, Diakonie und der Sozialraumgestaltung. Schule, Laden und Post seien mancherorts aus den Dörfern verschwunden. "Aber die Kirche muss im Dorf bleiben."
Dan Peter