Stuttgart. Der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July wünscht den Muslimen in Württemberg einen gesegneten Ramadan. Der islamische Fastenmonat beginnt in diesem Jahr am Samstag, 28. Juni. In einem Brief an Vertreter des Islam und ihre Verbände betont July, wie wichtig eine gute Nachbarschaft und regelmäßige Begegnung zwischen Christen und Muslimen sei. In diesem Zusammenhang verweist er auf Gespräche, die er mit muslimischen Vertretern im Frühjahr geführt hatte.
„Ich wünsche mir weiter einen regelmäßigen Austausch über Fragen von Religion und Politik“, betont July. Wichtige Themen seien etwa die frühkindliche Bildung, ethische Perspektiven in einer sich verändernden Gesellschaft sowie die religiösen Rechte der Menschen und die Religionsfreiheit. Er unterstütze ausdrücklich den Austausch und die Zusammenarbeit in Gemeinden, in Krankenhäusern und anderen Orten der Seelsorge und Pflege sowie in der Fortbildung, so July weiter. „Was vor Jahren noch mutiges Experiment war, kann heute Normalität einer gelingenden Nachbarschaft sein.“
Landesbischof July äußert zudem seine wachsende Sorge um die Menschen in Syrien und anderswo im Nahen Osten. Die Religionsgemeinschaften und ihre Verantwortlichen trügen eine Verantwortung dafür, „dass Religion im Konflikt nicht missbraucht wird.“ Er begrüße es, dass Christen und Muslime auch in der Katastrophenhilfe Kooperationen entwickeln: „Not und Unrecht sollten wir miteinander bekämpfen und kritisieren, nicht gegeneinander.“
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche