Stuttgart/London. Wolfgang Kruse wird Beauftragter der Evangelischen Landeskirche in Württemberg für den 35. Deutschen Evangelischen Kirchentag 2015 in Stuttgart. Auf die entsprechende Projektpfarrstelle hat ihn jetzt das Kollegium des Oberkirchenrats benannt. Der 56-jährige württembergische Pfarrer, der seit 2003 von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) in den Pfarramtsbereich London-West (Großbritannien) entsandt ist, tritt seinen neuen Dienst am 1. September an. Das erste Jahr wird er in der Geschäftsstelle des Deutschen Evangelischen Kirchentags (DEKT) in Hamburg arbeiten und den dortigen Kirchentag 2013 mit vorbereiten und begleiten. Danach zieht er mit der Geschäftsführung des DEKT nach Stuttgart, um den Kirchentag 2015, der in der baden-württembergischen Landeshauptstadt stattfindet, an verantwortlicher Stelle zu planen und zu koordinieren.
Der gebürtige Biberacher hat in Tübingen, Berlin, Heidelberg und Jerusalem Theologie studiert und war ein Jahr lang Leiter beim Studienprogramm „Studium in Israel“ in Jerusalem. Sein Ausbildungsvikariat führte ihn nach Heilbronn. Kruse war in Wangen bei Göppingen sowie bei der Württembergischen und der Deutschen Bibelgesellschaft in Stuttgart Pfarrer zur Anstellung, bevor er zusammen mit seiner Frau Anne-Kathrin Kruse eine Pfarrstelle in Bad Wimpfen übernahm. Später teilte er sich mit ihr eine Pfarrstelle in Neuhausen auf den Fildern, bevor beide im Auftrag der EKD nach London-West gegangen sind. Zu diesem Pfarrbezirk zählen fünf deutschsprachige evangelische Gemeinden in London und Oxford. Seit Dezember vergangenen Jahres ist Wolfgang Kruse alleiniger Stelleninhaber, weil seine Frau zu diesem Zeitpunkt als Dekanin nach Schwäbisch Hall wechselte. Zusammen haben sie zwei Töchter.
Wolfgang Kruse kennt den DEKT seit Jahren und hat sich dort u. a. in der Arbeitsgemeinschaft „Juden und Christen“ engagiert. Für die Deutsche Bibelgesellschaft hat er bei Kirchentagen Bibelzentren organisiert. Darüber hinaus ist er auf unterschiedlichen Veranstaltungen als Referent oder Moderator aufgetreten und hat Bibelarbeiten im Dialog mit jüdischen Partnern gehalten. Jetzt freut er sich, seine internationalen Erfahrungen in den Kirchentag mit einzubringen, die er neun Jahre als Pfarrer in London und als Mitglied der „Meißen Kommission“ gesammelt hat. Dabei handelt es sich um eine Kommission der Church of England und der EKD, die das Ziel der „sichtbaren Einheit“ beider Kirchen verfolgt.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche