Erfurt/Stuttgart. Enttäuscht zeigte sich Tabea Dölker vom Ergebnis ihres heutigen Treffens mit dem Papst. Als Mitglied des Rates der EKD, des höchsten Gremiums der Evangelischen Kirche in Deutschland, gehörte die Holzgerlingerin und württembergische Landessynodale zu der zwanzigköpfigen Delegation der Evangelischen Kirche, die heute in Erfurt mit dem Papst sprach. „Ich hätte mir schon etwas mehr gewünscht. Die Ökumene wird morgen noch aussehen wie sie gestern ausgesehen hat. Den großen Schritt nach vorne haben wir nicht erlebt“, so ihr Fazit. Sie habe Papst Benedikt XVI. als liebenswürdig und freundlich erlebt, konkrete Aussagen habe sie vermisst, so etwa zu konfessionsverschiedenen Ehen. Ebenso hätte sie sich gewünscht, dass der Papst sich zum Verhältnis der beiden Konfessionen zueinander äußert.
Wichtig sei das Treffen dennoch gewesen, sagte Tabea Dölker. „Dass wir als Geschwister auf Augenhöhe gesprochen haben, ist ein riesengroßer Erfolg“. Außerdem hätten der Papst und sie im Gespräch festgestellt, „dass wir beide den Schönbuch lieben“.
Oliver Hoesch