Stuttgart. 87 Pfarrstellen von gegenwärtig insgesamt 1.479 vollen Dienstaufträgen will die evangelische Landeskirche in Württemberg bis zum Jahr 2018 abbauen. Dieser Reduzierung um rund 6 Prozent hat die württembergische evangelische Landessynode bei ihrer Sitzung am Dienstag, 22. November in Stuttgart zugestimmt. Hintergrund ist die leicht rückläufige Kirchenmitgliederentwicklung, vor allem aufgrund der demografischen Entwicklung und von Migrationsbewegungen.
Die Pfarrstellen-Kürzungen sollen nach Angaben des Personaldezernenten der Landeskirche, Oberkirchenrat Wolfgang Traub, so erfolgen, dass auch die unterschiedlichen Gemeindegliederentwicklungen in den 51 Kirchenbezirken berücksichtigt werden. Die meisten Pfarrstellen muss der Kirchenbezirk Böblingen abbauen, nämlich 3,75. Stuttgart dagegen gewinnt aufgrund gestiegener Gemeindegliederzahlen 2,75 Stellen.
Die gute Nachricht: Die Zahl der Pfarrerinnen und Pfarrer in der Landeskirche werde in den nächsten Jahrzehnten in geringerem Umfang sinken als noch vor zwei Jahren geplant, erklärte der Personaldezernent. Bis zum Jahr 2017 seien alle württemberger Studienabgänger mit bestandenem kirchlichen Examen auch für die Übernahme in die Landeskirche eingeplant, auch danach rechne man mit einer jährlichen Aufnahme von 46 Theologinnen und Theologen. Dadurch erhöhe sich die so genannte Pastorationsdichte gegenüber der Planung aus dem Jahr 2009: Im voraussichtlichen Spitzenjahr 2031 wird ein Pfarrer oder eine Pfarrerin durchschnittlich für 1.841 evangelische Gemeindeglieder zuständig sein. Noch vor zwei Jahren war man von einer Durchschnittszahl von über 2.100 Gemeindegliedern pro Pfarrer im Jahr 2031 ausgegangen. Gegenwärtig liegt die Pastorationsdichte bei 1.492 Gemeindegliedern pro Pfarrer.
Peter Steinle / Oliver Hoesch