Stuttgart. "Einkommen und Vermögen müssen sozial und in Bildung investiert werden. Ein Land hat nur Zukunft, wenn es die Armen nicht vergisst." Darin sind sich der Religionsminister von Oman, Sheikh Abdullah al-Salimi, und der württembergische Landesbischof Frank Otfried July einig. Sheikh Abdullah al-Salimi war dieser Tage zusammen mit dem omanischen Islamwissenschaftler Abdarrahman al-Salimi bei July zu Gast.
Oman sei offen für das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Religionen, unabhängig davon ob sie Muslime, Hindus, Christen oder Atheisten sind, sagte Sheik Abdullah. Sein Ministerium ist das erste in der arabischen Welt, das ausdrücklich als "Ministerium für religiöse Angelegenheiten" benannt worden und damit für alle Religionen im Land verantwortlich ist. July und Sheik Abdullah sprachen über neue Herausforderungen in der globalisierten Welt und wollen Beziehungen in den nächsten Jahren verstärken. Der Minister lud den Landesbischof zu einem Besuch in Oman ein.
Der Minister hatte in Tübingen an dem Kongress "The Ibadism of Oman. Its Overseas Development and its Perception Overseas" teilgenommen. Die Konfession der Ibaditen bildet in Oman die Bevölkerungsmehrheit und stellt das Herrscherhaus. Ibaditische Gemeinschaften leben auch in Ostafrika, besonders Sansibar, Südalgerien, auf Djerba und in Südlibyen. Ibaditischer Islam ist schlicht, tolerant, häufig die Religion von Kaufleuten.
Dan Peter