Stuttgart/Freiburg/Karlsruhe. Die Kirchen und Spitzenverbände der Freien Wohlfahrtspflege in Baden-Württemberg unterstützen die Absicht der Landesregierung, die Attraktivität der Ausbildung zur Erzieherin zu steigern, so die Konferenz der evangelischen und katholischen Kirchenleitungen und ihrer Spitzen- und Trägerverbände in Baden-Württemberg. Die so genannte 4K-Konferenz sieht den zusätzlichen dualorientierten Ausbildungsgang als erfolgversprechende Option, dem Fachkräftemangel in diesem Berufsfeld entgegenzuwirken. Zu den offenen Fragen gehöre allerdings noch, wie die Qualität sowohl der Ausbildung als auch der pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen sichergestellt werden kann.
Zum Schuljahr 2012/2013 wird in Baden-Württemberg der Modellversuch „dualorientierte Ausbildung zum/r Erzieher(in) mit Ausbildungsvergütung“ an den Start gehen. Neben der bewährten Vollzeitschulausbildung besteht dann die Möglichkeit, an ausgewählten Standorten im Rahmen dieses Modellversuchs die Ausbildung zum Erzieher oder zur Erzieherin als dualorientierte Ausbildung zu absolvieren. Damit verbunden ist die Zielsetzung, über eine Differenzierung der Ausbildungswege neue Zielgruppen für diesen Beruf zu gewinnen.
Die 4K-Konferenz sieht den Modellversuch des neuen Ausbildungsgangs als eine weitere Möglichkeit ihren Beitrag zur Qualität der zukünftigen Fachkräfte durch ihr Engagement als Ausbildungsbetriebe zu leisten und gleichzeitig die Nachwuchskräfte schon frühzeitig auch als zukünftige Fachkräfte zu binden. Es wird zudem davon ausgegangen, dass sich durch die neue Ausbildungsvergütung die Attraktivität der Ausbildung erhöht und es dadurch besser gelingt, mehr junge Menschen für das Arbeitsfeld zu interessieren.
Von zentraler Bedeutung bei der Umsetzung des neuen Ausbildungsganges ist für die 4K-Konferenz die Sicherung der Qualität der Ausbildung sowie der Qualität der pädagogischen Arbeit in den Kindertageseinrichtungen. Dafür sind nach Auffassung der 4K-Konferenz vor allem folgende Faktoren relevant:
Um den zukünftigen Fachkräftebedarf zu decken, dürfen Ausbildungskapazitäten zudem nicht nur umgeschichtet, sondern müssen tatsächlich erhöht werden, d.h. Ausbildungsplätze in der dualorientierten Ausbildung sollen nicht alternativ, sondern zusätzlich zu den bisherigen Ausbildungsplätzen für Anerkennungspraktikantinnen und –Praktikanten geschaffen werden. Über die Finanzierung der damit verbundenen Kosten wurde bislang im Rahmen der Beratungen über den neuen Ausbildungsgang zwischen dem Kultusministerium und den Vertreterinnen und Vertretern der freien Trägern ebenso wenig eine einvernehmliche Übereinkunft erzielt wie über eine fachlich angemessene Anrechnung der Auszubildenden auf den Personalschlüssel der Einrichtungen.
Die konfessionellen Träger stellen einen bedeutenden Teil der Ausbildungskapazitäten bereit. Landesweit sind mehr als 50 Prozent der insgesamt 7000 Kindertageseinrichtungen sowie ca. 25 Fachschulen für Sozialpädagogik in kirchlicher Trägerschaft. Die 4K-Konferenz unterstützt ganz ausdrücklich die Absicht der Landesregierung die Attraktivität der Ausbildung zum Erzieher und zur Erzieherin zu erhöhen und sehen in einem zusätzlichen dualorientierten Ausbildungsgang eine erfolgversprechende Option, sofern konstruktive Lösungen der noch offenen Fragen zu einer Akzeptanz des Modells bei allen Betroffen beitragen.
An die Redaktionen:
Der Konferenz der evangelischen und katholischen Kirchenleitung und ihrer Spitzen/Trägerverbände über Kindergartenfragen in Baden-Württemberg (4K-Konferenz) gehören an:
Die 4K-Konferenz repräsentiert zusammen über 50 Prozent der fast 7000 Tageseinrichtungen für Kinder in Baden-Württemberg. Den Vorsitz der 4K-Konferenz im Jahr 2012 führt der Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg e.V.
Diese Medieninformation wird gleichlautend von den acht Mitgliedern
der 4K-Konferenz verschickt.