Stuttgart/Ravensburg. Hans-Dieter Schäfer (56) wird neuer Polizeipfarrer. Dazu hat ihn das Besetzungsgremium gewählt. Er wechselt zum 7. Januar von der Krankenhauspfarrstelle II am Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg in Ravensburg an das Pfarramt Süd für Polizei- und Notfallseelsorge mit Sitz in Stuttgart. Schäfer wird damit Nachfolger von Sebastian Berghaus, der im September seinen neuen Dienst als Dekan des Kirchenbezirks Tuttlingen antrat.
Der in Tübingen geborene Hans-Dieter Schäfer studierte in seiner Heimatstadt und in Basel Theologie, bevor er sein Vikariat an der Christuskirche in Korntal und als Vikar auf Dienstaushilfe in Stuttgart-Fasanenhof ab¬solvierte. Er war Studienassistent im Pädagogisch-Theologischen Zentrum (PTZ) in Stuttgart und Pfarrer in Wäldle-Winterbach im Dekanat Ravensburg, bevor er 1994 an die Krankhauspfarrstelle im Zentrum für Psychiatrie (ZfP) Weißenau in Ravensburg wechselte, das heute Zentrum für Psychiatrie Südwürttemberg heißt.
„Kirche sollte präsent sein, wo sie gebraucht wird. Mich hat es immer schon gereizt, Theologie an Schnittstellen von Kirche und Gesellschaft zu betreiben“, sagt Hans-Dieter Schäfer. Er freut sich darauf, sein pastoraltheologisches Erfahrungswissen bei der Polizeiseelsorge einzubringen, einer sensiblen Schnittstelle zwischen Staat und Kirche mit besonders großer Verantwortung. „Aber gerade dort kann Kirche als Vertrauensort für Menschen erlebt und entwickelt werden.“ Davon ist der verheiratete Vater von vier erwachsenen Kindern überzeugt.
Das Evangelische Pfarramt für Polizei und Notfallseelsorge mit Sitz in Stuttgart verfügt über zwei Stellen (Nord und Süd). Die Pfarrstelle Nord hat Kirchenrätin Eva-Maria Agster inne. Polizeipfarrer besuchen Polizeidienststellen, begleiten Beamte bei schwierigen Einsätzen und bieten – auch innerhalb der offiziellen Beratungsteams – Hilfe nach belastenden Einsätzen an. Sie geben berufsethischen Unterricht an den Polizeischulen, an der Fachhochschule und der Akademie der Polizei und laden zu Fortbildungsseminaren und Tagungen ein.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche