Stuttgart/Heidenheim. Gottesdienste sollten so einladend und verständlich gestaltet werden, dass sie den „Menschen unserer Tage eine Gottesbegegnung eröffnen und ermöglichen“, sagte Pfarrer Christoph Schweikle vor der württembergischen evangelischen Landessynode am Freitag, 18. März in Heidenheim. Er gab einen Vorbericht auf das für das Jahr 2012 geplante „Jahr des Gottesdienstes“ in der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Schweikle war dazu auf eine eigens eingerichtete Projektpfarrstelle berufen worden.
„Die erfreuliche Vielfalt an Zweit, Jugend- und anderen Zielgruppengottesdiensten in unserer Landeskirche soll im Jahr 2012 bewusst wahrgenommen und im Blick auf den einen Gottesdienst der Gemeinde fruchtbar gemacht werden“, sagte Oberkirchenrat Ulrich Heckel. Den Gemeinden solle dabei keine Zusatzarbeit abverlangt werden, sie sollten vielmehr bei dem, was sie sowieso tun, unterstützt werden. Christoph Schweikle verwies auf die Problematik, unterschiedlichen Zielgruppen in einer sich immer mehr ausdifferenzierenden Gesellschaft gerecht zu werden: Wenn nur noch einem Teil der gesellschaftlichen Millieus „ein einigermaßen barrierefreier Zugang zum klassischen Gottesdienst“ möglich sei, dann müssten zwar nicht viele verschiedene Gottesdienstformate erfunden, aber Barrieren abgebaut werden.
Nach der zentralen Eröffnung am ersten Advent 2011 im Ulmer Münster sollten drei Projektphasen von jeweils rund sieben Wochen grundlegende Elemente des Gottesdienstes betonen: In der mit dem Altjahresabend am 31. Dezember 2011 beginnenden ersten Phase liege der Akzent unter dem Motto „Gottesdienst für mich“ auf spirituellen, meditativen Elementen, auf Stille und Einkehr. Eine zweite Phase ab dem Ostermontag 2012 nehme unter dem Thema „Gottesdienst für die Gemeinde“ die Gemeindegruppen und deren Beteiligung in den Blick. Die mit dem Erntedankfest 2012 beginnende dritte Projektphase mit dem Titel „Gottesdienst in der Welt“ solle hinaus weisen auf Themen wie Schöpfung, Gerechtigkeit, Frieden, Ökumene, Diakonie und Mission. Ein Abschlussgottesdienst zum Ende des Kirchenjahres ist im November 2012 in Heilbronn geplant.
Die Vorsitzende des theologischen Ausschusses, Dorothee Gabler, erklärte: „Eine zukunftsfähige Kirche lebt vor allem vom Gottesdienst.“ Entscheidend sei, dass alle Menschen in den Gottesdiensten unserer Landeskirche Gott begegneten. Dazu solle während des Jahres in besonderer Weise öffentlich eingeladen werden zu den Gottesdiensten.
Dan Peter/Peter Steinle