Stuttgart. „Gerechtigkeit Macht Frieden“ ist der Titel einer Friedenskonferenz, zu der die Evangelische Landeskirche in Württemberg am Samstag, 22. November, von 10.00 Uhr bis 16:30 Uhr in den Hospitalhof Stuttgart einlädt. Zu den Gästen gehören neben Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July auch Überlebende des Völkermords in Ruanda. Dort kamen 1994 innerhalb von drei Monaten mehr als eine Million Menschen ums Leben.
„Der Völkermord in Ruanda hätte von den Vereinten Nationen verhindert werden können und müssen“, sagt Jacqueline Mukandanga-Blam, eine der Überlebenden, 20 Jahre nach dem Genozid. Sie habe nur überlebt, weil sie einen deutschen Mann habe. „An Ruanda zeigte sich das komplette Versagen der internationalen Friedensbemühungen“, so Pfarrerin Heike Bosien, Geschäftsführerin des Dienstes für Mission, Ökumene und Entwicklung der württembergischen Landeskirche. In einer Gesprächsrunde mit dem Landesbischof wird es auch vor dem Hintergrund der Konflikte in Syrien und im Irak um heutige Fragen der internationalen Schutzpflicht gehen.
Die Konferenz, die von einem breiten Bündnis landeskirchlicher Kooperationspartner getragen wird, nimmt auch die aktuelle Diskussion über Waffenlieferungen in den Irak auf, die die protestantische Friedensethik vor große Herausforderungen stellt. Im Blick sind dabei auch konkrete kirchliche Handlungsfelder wie Flüchtlingsarbeit, Umweltengagement, Hilfen bei Menschenhandel, Friedensbildung. Die Programmdirektorin der Berghof Foundation in Berlin, Dr. Martina Fischer, wird die Diskussion über „Gerechtigkeit Macht Frieden“ aus der Perspektive der Friedensforschung beleuchten.
Die Veranstaltung bildet den Abschluss des Themenjahres „Reformation und Politik“ und ist eine Wegmarke des Ökumenischen Pilgerweges der Gerechtigkeit und des Friedens. Ihre abschließenden Empfehlungen an Politik und Kirche werden an die Württembergische Landessynode übergeben. Die Konferenz im Hospitalhof Stuttgart ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche
Für weitere Informationen:
Pfarrerin Heike Bosien, Telefon: 0711 / 229 363 266,
heike.bosien