Stuttgart. Die Evangelische Landeskirche in Württemberg will bis 2015 ihren CO2-Verbrauch im Vergleich zum Basisjahr 2005 um ein Viertel senken. Zu diesem Zweck hat sie am heutigen Freitag in Stuttgart eine Steuerungsgruppe eingesetzt. Sie soll bis August nächsten Jahres die Bereiche Immobilien, Mobilität und Beschaffungswesen in den Blick nehmen, eine Potenzialanalyse sowie einen Maßnahmenkatalog erstellen und ein effektives Controllingsystem einrichten. Wissenschaftlich begleitet wird dieser Prozess von der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST), die ähnliche Projekte der Evangelischen Landeskirchen in der Pfalz und Hessen-Nassau betreut.
So sollen bis 2013 im Rahmen des Projekts rund 2.000 PCs in den Pfarrämtern konsequent auf „Green IT“ umgestellt werden, was zu erheblichen Energieeinsparungen führt. Hinzu kommt die energetische Sanierung der Pfarrhäuser, die durch einen Fond in Höhe von zwei Millionen Euro pro Jahr unterstützt wird. Gleichzeitig wird eine Aufstockung der Mittel für energetische Maßnahmen an kirchlichen Gebäuden geprüft. Ferner sollen auch bisher weniger beachtete Arbeits- und Mobilitätsbereiche in den Blick genommen werden, etwa die Fahrwege von kirchlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie die Beschaffungswege von Lebensmitteln und Materialien.
Wie wichtig der württembergischen Landeskirche ihr Klimaschutzkonzept ist, wird in der Zusammensetzung der Steuerungsgruppe deutlich, die Oberkirchenrat Professor Dr. Heckel leitet. „Wenn die Kirche glaubwürdig handeln will, muss sie auch energietechnisch vor der eigenen Tür kehren“, sagt er. Oberkirchenrat Hans-Peter Duncker ergänzt: „Wir wollen als Kirchenleitung Vorbild für unsere Gemeindeglieder und Mitmenschen sein, die insgesamt eine hundertfache Wirkung in die Gesellschaft auslösen können.“
Das Klimaschutzkonzept wird gefördert durch das Bundesumweltministerium im Rahmen der Klimaschutzinitiative.
Oliver Hoesch
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