Anne-Kathrin Kruse wird die neue Dekanin von Schwäbisch Hall und 1. Pfarrerin von St. Katharina und St. Michael, wo durch Johannes Brenz die Reformation in Württemberg ausging. Dazu hat sie am gestrigen Donnerstagabend das Besetzungsgremium gewählt. Die 54jährige wird voraussichtlich im Herbst die Nachfolge von Dekan Richard Haug antreten und zieht dann von der Weltmetropole London, in der schon Dietrich Bonhoeffer als Auslandspfarrer wirkte, in die hohenloher Metropole Schwäbisch Hall.
Anne-Kathrin Kruse ist weit herumgekommen. Sie ist in Braunschweig geboren, aufgewachsen in Wolfenbüttel und Oldenburg und studierte Theologie in Münster, Tübingen und Jerusalem. Dort lernte sie auch Ihren Mann, den württembergischen Theologen Wolfgang Kruse, kennen. Ihr Vikariat hat Anne-Kathrin Kruse in Heilbronn absolviert. Weitere Stationen waren: ein Seelsorgeauftrag in Bad Boll, Klinische Seelsorgeausbildung im Krankenhaus in Sindelfingen und Gemeindepfarrerin in Steinenbronn bei Böblingen. Nach der ersten gemeinsamen Pfarrstelle in Bad Wimpfen am Neckar war Anne-Kathrin Kruse als Studienleiterin in der Vikariatsausbildung und in der Pfarrfortbildung tätig. 2003 wechselte sie zusammen mit ihrem Mann Wolfgang Kruse an die EKD-Auslandspfarrstelle in London-West. Sie betreuten dort fünf deutschsprachige evangelische Gemeinden in London und Oxford.
„Nach acht Jahren Auslandspfarramt freue ich mich sehr auf die Herausforderung, das Dekanat Schwäbisch Hall zu leiten“, meint Kruse. Schwäbisch Hall sei ein attraktives wirtschaftliches und kulturelles Zentrum in einem vielfältigen und landschaftlich reizvollen Umland. Hier möchte sie zusammen mit den Haupt- und Ehrenamtlichen Kirche in der Stadt und auf dem Land attraktiv machen. „Kirche soll für alle Menschen am Ort da sein, nicht nur für ihre Mitglieder. Sie soll Menschen mit unterschiedlichen Interessen am Ort zusammenbringen und gemeinsam mit anderen zum Wohl der Menschen am Ort arbeiten.“
Das Ehepaar Kruse hat zwei erwachsene Töchter.
Dan Peter