Stuttgart/Hausen ob Verena. Der Johannes-Brenz-Preis wird dieses Jahr dem Theologen Matthias Figel verliehen. Der Pfarrer aus Hausen ob Verena erhält diese Auszeichnung für seine Dissertation zum reformatorische Predigtgottesdienst. Figel untersucht darin die Ursprünge und Anfänge des evangelischen Gottesdienstes in Württemberg aus einer liturgiegeschichtlichen Perspektive und geht darin bis in das Jahr 1536 zurück. Herzog Ulrich hatte damals die erste Kirchenordnung erlassen und den Predigtgottesdienst zum sonntäglichen Gemeindegottesdienst erhoben. Ausgehend von den freien Reichsstädten Reutlingen, Ulm, Biberach, Esslingen und Heilbronn ersetzte dieser spätmittelalterliche Prädikantengottesdienst die Messe. Noch heute sei der evangelische Gottesdienst in Württemberg von der vor 475 Jahren getroffene Entscheidung geprägt, so Figel.
Matthias Figel wurde 1966 in Stuttgart geboren und studierte Evangelische Theologie in Tübingen und Jerusalem. Nach dem Studium, war er ein Jahr lang Studienleiter am ökumenischen Studienjahr der Dormitioabtei in Jerusalem. Seine Stationen als Vikar und späterer Pfarrer führten ihn von Mengen an der Donau und Waiblingen nach Hausen ob Verena. An der Evangelisch-theologischen Fakultät der Eberhard- Karls-Universität Tübingen promovierte er 2010 zum Doktor der Theologie.
Der Johannes-Brenz-Preis wird alle zwei Jahre vom Verein für Württembergische Kirchengeschichte verliehen. Die Auszeichnung ist mit 3.000 Euro dotiert und würdigt herausragende Arbeiten zur württembergischen Kirchengeschichte. Namensgeber ist der württembergische Reformator und Autor Johannes Brenz, der in den Jahren von 1499 bis 1570 lebte.
Dan Peter
Die Preisverleihung findet am Freitag, 13. Mai um 17 Uhr im Landeskirchlichen Archiv Stuttgart-Möhringen statt. Die Laudatio hält der Stuttgarter Prälat Ulrich Mack.