Stuttgart/Balingen. Mit einem Gottesdienst hat am Donnerstag, 5. Juli, die Sommertagung der Evangelischen Landessynode begonnen. In seiner Predigt in der Balinger Stadtkirche sagte der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, Christen seien begnadigte Sünder. "Sie können einander auf Augenhöhe begegnen, müssen nicht aneinander vorbeischauen, voreinander die Augen senken oder den Blick abwenden. 'Evangelisch in Württemberg' sollte etwas von diesem freien Blickwechsel haben." Die Synode der Evangelischen Landeskirche in Württemberg tagt bis Samstag, 7. Juli, in der Balinger Stadthalle. Das Themenspektrum reicht von der Personalstellenplanung für Religionspädagoginnen und Religionspädagogen über die Situation von Diakoninnen und Diakonen bis hin zu Regelungen für unterschiedliche Gemeindeformen. Ein Schwerpunkttag "Evangelisch in Württemberg" steht am Freitag im Mittelpunkt der Tagung. Evangelische Traditionen in Württemberg sollen anhand der Darstellung profilierter geschichtlicher Persönlichkeiten in Erinnerung gebracht werden. Der Theologie-Professor an der römischen Waldenser-Fakultät, Dr. Paolo Ricca, spricht zum Thema "Was ist evangelisch?". Der Bericht des synodalen Sonderausschusses leitet die Debatte ein. Den Tag beschließt ein Abend der Begegnung rund um die Balinger Stadtkirche. Synodalpräsidentin Dr. Christel Hausding betonte, dass es bei dieser Tagung um die Zukunftsperspektiven der Kirche gehe. "Die Landessynode will die Identifikation mit der Kirche stärken und einen breiten Beteiligungsprozess in Gang bringen", sagte sie. In diesem Zusammenhang seien auch die weiteren Beratungspunkte zu sehen: Personalstellenplanung für Religionspädagogen, das Strukturerprobungsgesetz und die Vielfalt von Gemeinde- und Gottesdienstformen. Die Tagung der Landessynode ist öffentlich.
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche