"Hospize sind die Antwort auf Sterbehilfeprogramme"

Schwerpunkte aus den Karfreitagspredigten von Landesbischof Frank Otfried July und den württembergischen Prälaten

Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July
Tuttlingen. Der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July hat  am Karfreitag in der Tuttlinger Stadtkirche gepredigt und dabei u. a. die Begleitung sterbender Menschen in Hospizen gewürdigt. „Hospize sind die Antwort auf Sterbehilfeprogramme, mit denen sich der Mensch an Gottes Stelle setzt“, betonte July. Christen dürften ihre Hoffnung im Leben und Sterben auf Gott setzen. Sie nähmen deshalb ihr Ende nicht selbst in die Hand. „Ich bin dankbar, dass Menschen sich ehren- und hauptamtlich dieser Begleitung auf dem letzten Weg annehmen“, so der württembergische Landesbischof, bevor er anschließend das Hospiz in Spaichingen besuchte.

Prälat Ulrich Mack
Stuttgart. „Das Kreuz ist aufgerichtet über den Nöten der Welt. Da ist viel Leid, aber Jesus ist auch in den Tiefen des Lebens da“, sagte Prälat Ulrich Mack in der Stuttgarter Stiftskirche. Es gebe viel Schuld, aber auch die Kraft der Versöhnung. Und da sei der Tod, Jesus jedoch weise darüber hinaus. „Ostern leuchtet auf. Wir sind nicht allein und wir sind nicht verloren“, so der Stuttgarter Prälat in seiner Karfreitagspredigt.

Prälat Dr. Christian Rose
Reutlingen. „Jesus schreit sein Leid und das Leid aller Menschen an den Himmel.“ Dies sagte Prälat Dr. Christian Rose in seiner Karfreitagspredigt in der Reutlinger Marienkirche. Wobei der Verzweiflungsschrei Jesu auch die lauten Schreie derer umfasse, die in Syrien vor Gewalt und Terror fliehen, und auch diejenigen einschließe, die verzweifelt seien, weil ihr Arbeitsplatz einem Insolvenzverfahren zum Opfer fällt. Der Karfreitag sei nahe beim Alltag von Millionen Menschen. Jesus leide mit der Welt, trage die Sündenlast aller und schenke einen Anker für aufgescheuchte Seelen.

Prälatin Gabriele Wulz
Ulm. „In Jesus ist Gott uns so nahe gekommen, dass er sein eigenes Leben hingegeben hat. Das hat er getan, damit wir die Würde eines jeden einzelnen Menschenlebens wiederentdecken und wiederfinden“, sagte Prälatin Gabriele Wulz am Karfreitagmorgen im Ulmer Münster. In der Lebenshingabe Jesu werde versöhnt und geheilt, was an schlimmem Schaden in der Welt sei. Alles Unversöhnliche, alles Heillose sei in diesem Tod aufgehoben und zur Darstellung gebracht und werde dadurch verwandelt.

Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche

Karfreitagspredigten von Landesbischof und Prälaten:

Landesbischof Frank Otfried July, 10 Uhr Stadtkirche Tuttlingen

Prälat Ulrich Mack (Stuttgart), 10 Uhr, Stiftskirche Stuttgart

Prälat Christian Rose (Reutlingen), 10 Uhr, Marienkirche Reutlingen

Prälatin Gabriele Wulz (Ulm), 9.30 Uhr, Münster Ulm