Stuttgart. Unter dem Titel „reForm“ schreibt die Evangelische Landeskirche in Württemberg zum zweiten Mal einen Kunstpreis aus. „Kirche und Kunst gehören zusammen. Sie leben von gegenseitigem Widerspruch und gegenseitiger Zustimmung. Das hat das regionale Kulturprogramm beim Kirchentag eindrucksvoll gezeigt. Deshalb streben wir eine vertiefte Zusammenarbeit mit Kunst und Künstlern an“, sagte Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, der den Wettbewerb am Freitag, 3. Juli, im Rahmen der derzeit stattfindenden Sommertagung der Landessynode vorstellte. Beim ersten landeskirchlichen Kunstpreis 2012 waren mehr als tausend Arbeiten eingereicht worden.
Im Vorfeld des Reformationsjubiläums 2017 sind hauptberuflich tätige Künstlerinnen und Künstler sowie Kunststudierende angesprochen, sich mit dem Begriff Reform auseinanderzusetzen. Dabei sind jede Äußerungsform der bildenden Kunst und jede Technik möglich: Malerei, Skulptur, Rauminstallation, Performance, mediale Arbeiten, Klang und Licht oder Raumausstattungen. Der Hauptpreis ist mit 10.000 Euro dotiert, der Förderpreis mit 3.000 Euro. Zudem werden 20 Arbeiten besonders hervorgehoben und gemeinsam mit den Arbeiten der Preisträger in einer Ausstellung im Alten Schloss in Stuttgart präsentiert und in einem Katalog dokumentiert. Einsendeschluss ist der 30. November 2015.
Anlass für die (überregionale) Ausschreibung des zweiten landeskirchlichen Kunstpreises ist eine Ausstellung im Landesmuseum Württemberg zum Thema „Christoph. Ein Renaissancefürst im Zeitalter der Reformation“, die von 24. Oktober 2015 bis 3. April 2016 im Alten Schloss in Stuttgart gezeigt wird. „Christoph war eine große Gestalt der Reformationsgeschichte“, erklärt Kirchenrat Reinhard Lambert Auer, der Kunstbeauftragte der württembergischen Landeskirche. Der Bezug zu dieser Ausstellung solle Künstlerinnen und Künstler inspirieren, „über eigene Prozesse von Rückbezug, Erneuerung und Weiterentwicklung nachzudenken und dafür Ausdrucksformen zu finden“.
Die Preisverleihung und die Präsentation der Arbeiten finden am 3. März 2016 im Rahmen der Christoph-Ausstellung im Alten Schloss in Stuttgart statt. Gefördert wird der Kunstpreis der Evangelischen Landeskirche in Württemberg durch die Wüstenrot-Stiftung und die Anton & Petra Ehrmann-Stiftung.
Zur Jury gehören Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July, Prof. Dr. Barbara Bader (Akademie der Bildenden Künste Stuttgart), Dr. Nicole Fritz (Direktorin des Kunstmuseums Ravensburg), Dr. Matthias Ohm (Kurator des Landesmuseums Württemberg), die bildenden Künstler Mona Ardeleanu und Gert Wiedmaier, Philip Kurz (Geschäftsführer der Wüstenrot Stiftung), Anton Ehrmann (Anton & Petra Ehrmann-Stiftung), Prälat i.R. Hans-Dieter Wille (Vorsitzender des Stiftungsrats der Stiftung für Kirche und Kunst), Dekan Otto Friedrich (Vorsitzender des Vereins für Kirche und Kunst) sowie Kirchenrat Reinhard Lambert Auer (landeskirchlicher Kunstbeauftragter).
Oliver Hoesch
Sprecher der Landeskirche