02.03.2012

Der Kirchenhistoriker Prof. Dr. Martin Brecht wird 80 Jahre alt

Landesbischof July: "Brecht hat Meilensteine in der Forschung gesetzt"

Stuttgart/Münster. Der bekannte Kirchengeschichtler und württembergische Pfarrer, Professor Dr. Martin Brecht, wird am Dienstag, 6. März, 80 Jahre alt. Der gebürtige Nagolder hat eine Vielzahl an  Forschungsbeiträgen zur württembergischen Kirchengeschichte vom 16. bis zum 18. Jahrhundert und eine zusammenfassende Darstellung der Reformation verfasst. Zu seinen Hauptwerken zählen eine drei Bände umfassende Biografie Martin Luthers sowie die von ihm herausgegebene vierbändige Geschichte des Pietismus.

Der württembergische Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July würdigt Brecht als eine Persönlichkeit, die für die Erforschung der Reformationsgeschichte, der südwestdeutschen Kirchengeschichte und der Erforschung des Pietismus Meilensteine gesetzt hat. Brecht habe wissenschaftliche Reflexion und Liebe zur Landeskirche zusammengebracht. Er danke ihm sehr für sein Lebenswerk, schreibt July zum Geburtstag.

Der frühere Direktor des Seminars für mittlere und neuere Kirchengeschichte an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Münster ist mit der württembergischen Landeskirche eng verbunden. So besuchte er als Schüler die Seminare Maulbronn und Blaubeuren und studierte als Stipendiat des Evangelischen Stifts in Tübingen Theologie. Am Stift wurde er später auch Repetent, dann Studieninspektor und übernahm 1970 schließlich als Ephorus die Leitung dieser Einrichtung.

Seine Verbundenheit mit dem Evangelischen  Stift zeigt auch Martin Brechts Dissertation mit dem Titel „Die Alte Bibliothek des Tübinger Stifts in ihrem theologie- und geistesgeschichtlichen Zusammenhang“. Sie  bietet eine detaillierte Untersuchung zur württembergischen Theologie auf der Basis der Bücherbenutzung und -sammlung. In seiner Habilitationsschrift setzte Brecht sich mit der frühen Theologie des württembergischen Reformators Johannes Brenz auseinander. 1971 wurde er in Tübingen zum außerplanmäßigen Professor ernannt und übernahm 1975 den Lehrstuhl für Kirchengeschichte mit Schwerpunkt Reformation und frühe Neuzeit an der Universität Münster. 1997 wurde Brecht emeritiert und widmete seine  Abschiedsvorlesung dem Thema „Melanchthon und Luther“. 

Oliver Hoesch

Terminhinweis:

Vom 12. bis 14. März findet im Stift Urach ein Symposium zu Martin Brechts 80. Geburstag statt. Es hat den Titel "Brennpunkte der Kirchengeschichte". Die Referenten sind Prof. Dr. Martin Brecht und Wolfgang Schöllkopf. Beginn der Veranstaltung ist am 12. März um 14 Uhr. Sie endet am 14. März um 13.30 Uhr.

Gemeinsam mit dem Jubilar Prof. Dr. Martin Brecht DD bedenken Weggefährten, Schüler und Interessierte Brennpunkte der Kirchengeschichte aus den Bereichen Reformation und Pietismus, in Vorträgen, Podiumsgesprächen und Diskussionen. Dazu soll ein festlicher Abend Kirchengeschichte und Biographie verbinden. Die Veranstaltung ist über den Kreis der vom Jubilar Eingeladenen für alle Interessierten offen und wird gemeinsam mit dem Verein für württembergische Kirchengeschichte und dem landeskirchlichen Archiv Stuttgart ausgerichtet.

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