29.06.2016

Der Herr der Regeln

Eine Andacht zur EM 2016 in Frankreich

Beim Fußball geht ohne ihn nichts: ohne den Schiedsrichter und die vielen Regeln, deren Einhaltung er überwacht. Auch der Glaube an Gott hat ein Regelwerk, kommt aber ohne Mann mit der Pfeife aus. Eine weitere Andacht zur Fußball-Europameisterschaft 2016 von Rundfunkpfarrer Andreas Koch.

Offiziell wird er Schiedsrichter genannt. Früher, als es noch keine gelben, grünen oder roten Schiedsrichtertrikots gab, galt er als der schwarze Mann. Auf Pfeifenmann hört er nicht so gerne. Und dass er eine Pfeife sei, muss er als Beleidigung verstehen. Voilà, der Herr der Regeln!

Aus 17 Regeln besteht das Regelwerk der FIFA, des Weltfußballverbands. Sie gelten auch für die Fußball-Europameisterschaft in Frankreich und regeln alles: das Spielfeld, den Ball, den Abstoß, den Eckstoß, den Freistoß, den Strafstoß. Und natürlich Abseits. Und verbotenes Spiel und unsportliches Betragen ebenfalls. Nur dass die 17 Regeln das nicht einfach so, sondern mit Dutzenden von Unterregeln regeln. Sie alle muss der Herr der Regeln im Kopf und gegebenenfalls in der Pfeife haben. Zum Beispiel jene Unterregel, die das unerlaubte Ausziehen des Trikots beim Torjubel betrifft: „Ausziehen bedeutet, dass das Hemd über den Kopf ausgezogen oder ganz oder teilweise über den Kopf gezogen wird.“ Wer sich so auszieht, bekommt die Gelbe Karte.

Armer Herr der Regeln! Nicht nur muss er 17 Regeln und Dutzende von Unterregeln im Kopf und gegebenenfalls in der Pfeife haben. Nein, er muss auch das Spiel als solches jederzeit im Blick und im Griff haben und in Bruchteilen von Sekunden die richtige Entscheidung treffen. Manchmal aber trifft er doch die falsche, und so eine Fehlentscheidung kann legendäre Tore zur Folge haben, wenn auch ungewollt. Eine solche Torlegende ist auf jeden Fall das „Wembley-Tor“ der WM von 1966. Außer dem Linienrichter, dem Schiedsrichter, den Engländern und Bundespräsident Heinrich Lübke hatte niemand den Ball im deutschen Tor gesehen. Und 2016?

Trotzdem geht’s ohne Schiedsrichter nicht und auch nicht ohne Regeln. Sie machen ein Fußballspiel erst möglich, spielens- und sehenswert. Was übrigens auch für das Leben abseits des so genannten heiligen Rasens gilt. Denn unser Leben wird erst dann lebenswert, wenn wir uns an bestimmte Regeln und vor allem an das Regelwerk Gottes halten. Wobei das Regelwerk Gottes keine 17, sondern nur zehn Regeln hat und auf Unterregeln völlig verzichten kann. Doch auch so regeln die Zehn Gebote alles, was fürs Leben wichtig ist: unsere Beziehung zu Gott, unser Verhältnis zu anderen und auch den Umgang mit uns selbst. Und warum gibt es dieses Regelwerk Gottes? Nicht um uns Menschen an die Kandare zu nehmen, sondern um uns in die Lage zu versetzen, frei zu leben. 

Einen Schiedsrichter brauchen wir für Gottes Regelwerk nicht. Beim Fußball aber ist er unerlässlich. Ein Glück drum, dass es ihn gibt, auch jetzt bei der Fußball-Europameisterschaft. Voilà, der Herr der Regeln!

Andreas Koch

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