Am Sonntag, 16. Februar, wurden zum ersten Mal zwölf neue Pfarrerinnen und Pfarrer in der Stuttgarter Stiftskirche in einer gemeinsamen Ordinationsfeier in ihr Amt eingeführt. Neu war zudem, dass der württembergische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl diese zentrale Feier durchführte. Normalerweise finden die Amtseinführungen in den Kirchenbezirken und Gemeinden mit den jeweiligen Geistlichen vor Ort statt.
Künftig werden die Ordinierten in folgenden Gemeinden tätig sein: Enzberg, Weinsberg-Neuenstadt, Unterjettingen, Tübingen, Crailsheim, Döffingen, Nagold, Köngen, Wildberg, Calw, Vaihingen-Ditzingen, Künzelsau und Enzberg. Die Ordinierten und ihre Statements finden Sie weiter unten auf dieser Seite.
Mit der Einführung in den Pfarrdienst (Ordination) wird öffentlich bestätigt, dass die oder der Ordinierte lebenslang und weltweit mit dem Dienst einer Pfarrerin oder eines Pfarrers beauftragt ist. Dazu gehören insbesondere das öffentliche Predigen und die Durchführung von Taufen, Konfirmationen, Trauungen und Beerdigungen. Die Ordinierten hörten im Gottesdienst das Amtsversprechen der Landeskirche. Dieses bekräftigten sie mit der Aussage „Ja, mit Gottes Hilfe.“
Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl hob in seiner Predigt hervor, dass alle, die als Pfarrerinnen und Pfarrer ihren Dienst tun, im Weinberg des Herrn arbeiten: „Sie verkündigen Gottes Wort. Sie bauen Gemeinde – all das gehört zu ihrem Dienst. Sie sind aber weder der Weinbergbesitzer noch die Weinstöcke. Ihre Aufgabe ist, modern gesprochen, 'Empowerment'. Sie schaffen die Voraussetzungen dafür, dass Menschen ihrem Glauben eine Gestalt geben können.“ Er ermutigte die Ordinierten: „Sie lassen sich in die Nachfolge rufen und machen diese innere Berufung heute mit ihrem 'Ja' öffentlich. Gott stärkt Sie für diesen Dienst! Für diesen Dienst bekommen wir von Gott, was wir brauchen. Nehmen wir das ernst!“
Pfarrerin Susanne Weißenstein sagt über ihre Entscheidung für den Pfarrberuf, dass der Glaube ihr Leben bereichert: „Er ist mir eine Hilfe und Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen. Und ich möchte gerne dazu beitragen, auch anderen diese Erfahrung zu ermöglichen.“ Pfarrer Georg Schwarz sagt: „Ich freue mich darauf, das Evangelium weiterzugeben und Menschen für Jesus Christus zu begeistern. Mir ist wichtig, dass unsere Landeskirche als Kirche Jesu Christi einen lebendigen Platz in unserer Gesellschaft behält.“
Auf Wunsch der Ordinierten und als Erprobung wurde zum Ende ihrer Ausbildungszeit, ihres Vikariats, eine zentrale Ordination mit Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl gefeiert. Das Vikariat dauert zweieinhalb Jahre. Für den Vorbereitungsdienst charakteristisch ist der Wechsel zwischen Praxisphasen in der Gemeinde und der Reflexionsphasen im Haus Birkach, dem Bildungszentrum der Landeskirche. Pro Jahr werden zwei Vikarskurse in der Landeskirche ordiniert mit derzeit insgesamt etwa 36 Personen.
Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Fanny Askani: Ich möchte Menschen auf ihrem Weg begleiten, auf dem sie sich von Gott getragen fühlen können, auf dem sie wissen dürfen, dass da jemand ist, der einen nie fallen lässt, selbst wenn man sich bereits selbst aufgegeben hat.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Askani: Jeder Mensch ist ein von Gott einzigartig geschaffenes Geschöpf mit seiner individuellen Geschichte. Ich sehe es als Geschenk und Verantwortung zugleich an, ein Stück des Lebensweges der Menschen mitgehen zu dürfen und Gottes Hand dabei zu spüren.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Askani: „Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir. Ich habe dich gerüstet, obgleich du mich nicht kanntest, damit man erfahre vom Aufgang der Sonne bis zu ihrem Niedergang, dass keiner ist außer mir. Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, der ich das Licht mache und schaffe die Finsternis, der ich Frieden gebe und schaffe Unheil. Ich bin der HERR, der dies alles tut.“ (Jesaja 45, 5-7)
Ich habe die Gewissheit, dass alles, was ich in meinem Dienst tun werde, letztlich in Gottes Hand liegt. Er ist der einzige Herr und ohne ihn kann ich nichts bewirken. Das Gute wie das Schlechte beginnen und enden bei ihm.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Askani: Den Menschen nahe sein und ihnen Gottes Liebe, Treue und Vergebung verkünden.
Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Bettina Auerswald: Ich möchte den Menschen von Jesus Christus erzählen und die Hoffnung, Vergebung und Liebe weitergeben, die er schenkt. Außerdem schätze ich die Flexibilität und den Gestaltungsspielraum dieses Berufs. Auch sehe ich es als meine Berufung von Gott.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Auerswald: Aufs Predigen und Lehren, darauf, die Kirche der Zukunft mitzugestalten und gemeinsam mit Anderen Gott zu begegnen.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Auerswald: „Du zeigst mir den Weg zum Leben. Große Freude herrscht in deiner Gegenwart, aus deiner Hand kommt ewiges Glück.“ (Psalm 16,11)
Gott möchte uns führen und leiten. Sein Weg und seine Gegenwart sind schön und voller Freude und dazu möchte ich einladen.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Auerswald: Ich möchte moderne Gottesdienstformen entwickeln, um mehr Menschen anzusprechen und zu zeigen, dass Kirche lebendig und einladend sein kann.
Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Verena Bolte: Ich habe den Pfarrberuf gewählt, weil darin das ganze Leben im Licht des Evangeliums präsent wird. Der Pfarrberuf vereint für mich den Dienst an Gott und die Fürsorge am Menschen. Ich darf Menschen allen Alters in verschiedenen Lebensphasen begleiten und Kirche vor Ort gemeinsam mit der Kirchengemeinde gestalten.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Bolte: Ich freue mich, mich im Leben als Pfarrerin mit der Gemeinde gemeinsam auf die Suche zu machen, Gottes Geschichte mit uns Menschen - geprägt von eigenen Erfahrungen und Erlebnissen – zu entdecken und weiterzuerzählen. Denn ich glaube: Gott lässt sich finden mitten in allem, was das Leben wunderschön, aber auch schwer macht. Was mich besonders freut sind Kinder mit ihren direkten Fragen, Konfis mit ihrer unbändigen Energie und ihrem Ideenreichtum.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Bolte: „Die Freude am Herrn ist meine Stärke.“ (Nehemia 8,10)
Das Evangelium ist eine Freudenbotschaft, die trotz aller Veränderungsprozesse bestehen bleibt.
Dies thematisiert bereits das Buch Nehemia im Alten Testament, worin das Volk Israel vor großen Veränderungen steht und dennoch oder gerade deshalb das Laubhüttenfest zum Dank für Fürsorge und Bewahrung Gottes feiert.
Diese Freude am Herrn wünsche ich mir in meinem Dienst immer wieder vor Augen zu haben und im gemeinsamen Feiern der Gottesdienste Ausdruck zu verleihen – ganz im Bewusstsein dessen, dass es Gott ist, der Freude und Stärke gibt.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Bolte: Ich möchte zunächst die Gemeinde vor Ort kennenlernen und wünsche mir schließlich, Räume und Begegnungsmöglichkeiten für Menschen zu schaffen, in denen sie geistlich und gemeinschaftlich wachsen können. Mir ist eine Kirche wichtig, in der sich die Menschen willkommen und angenommen fühlen. Ich wünsche mir eine Kirche, die verantwortungsvoll einen positiven Einfluss auf die Gesellschaft ausübt und worin Jesus Christus der alleinige Herr der Kirche ist.
Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Pascal Franke: Ich habe den Beruf des Pfarrers gewählt, weil ich Menschen mit dem christlichen Glauben helfen will. Ich will Menschen ermutigen, sich auf die Suche nach Gott zu machen und mit ihm durch die Welt unterwegs zu sein. Das kann ich am besten als Pfarrer tun. Denn in diesem Beruf begegne ich Menschen in allen Lebenslagen von der Taufe bis zum Sterbebett, darf mit ihnen sprechen und ihre Geschichten hören. Und im Idealfall kann ich sie dabei auf ihrem persönlichen Lebensweg mit Gott begleiten und ihnen etwas geben, was sie auf diesem Weg gerade brauchen: Gedankenanstöße in einer Predigt, eine gute Zeit in der Konfi-Arbeit, eine Anlaufstelle für große und kleine Fragen oder auch einmal einen Ort, an dem man seinen Frust mit der Welt abladen kann, ohne, dass es jemand mitbekommt. Weil man im Pfarrberuf auf diese und noch auf sehr viele andere Weisen Menschen helfen kann, habe ich ihn für mich ausgesucht.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Franke: Ich freue mich darauf, dass es mir in meinem Berufsleben sehr wahrscheinlich niemals langweilig werden wird. Die Menschen, denen ich begegnen darf, sind alle immer wieder einzigartig. Die Kirche verändert sich ständig und entwickelt sich laufend weiter. Und auf meinem persönlichen Weg mit Gott darf ich auch dauernd dazulernen und Neues erfahren. Da wird mein Alltag ganz bestimmt spannend bleiben.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Franke: Ich stelle meinen Dienst als Pfarrer unter meinen Konfirmationsspruch: „Der Herr ist meine Stärke und mein Schild. Auf ihn hofft mein Herz und mir ist geholfen.“ (Psalm 28,7)
Dieser Vers begleitet mich schon durch mein halbes Leben. Er erinnert mich daran, dass Gott derjenige ist, der mir Kraft gibt und daran, dass ich mich auf ihn verlassen kann, wenn ich den Kopf einziehen und mich durchkämpfen muss. Ich habe in meinem Vikariat gelernt, dass der Pfarrberuf auch herausfordernd und anstrengend sein kann. Mein Konfirmationsspruch zeigt mir, wo ich mir in schwierigen Momenten wieder Kraft und Motivation holen kann: Bei Gott.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Franke: Ich freue mich schon sehr auf den Religionsunterricht und die Konfi-Arbeit und will hier einen Schwerpunkt meiner Arbeit setzen. Denn der Austausch mit Kindern und Jugendlichen über Gott und den Glauben macht mir großen Spaß. In diesen Bereichen würde ich gerne meine Erfahrungen aus dem Vikariat einsetzen und Neues ausprobieren.
Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Brigitte Frauendorfer: Ich darf mit Menschen allen Alters und aller individueller Herkunft Glauben leben. Das heißt für mich als Pfarrerin dafür Sorge tragen, dass sich Kirche und Gemeinde immer wieder neu verändern können und so in dieser Welt, die uns Gott geschenkt hat, gemeinsam am Reich Gottes gebaut wird.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Frauendorfer: Ich freue mich die unterschiedlichen Menschen, denen ich durch meinen Beruf begegnen darf. Ich darf mit manchen ein Stück ihres Lebensweges mitgehen. Das ist für mich das große Privileg Pfarrerin zu sein.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Frauendorfer: Ich möchte meinen Dienst unter das Bibelwort aus Josua 1,9 (aus der Basisbibel) stellen: „Ich habe dir doch gesagt, dass du stark und mutig sein sollst! Fürchte dich nicht und schrecke vor nichts zurück! Denn der Herr, dein Gott, ist mit dir bei allem, was du unternimmst!“
Dieses Bibelwort ist nicht nur ein beliebter Taufspruch, sondern für mich persönlich immer wieder ein Zuspruch von Gott. Er ist bei mir und bei uns auf den neuen Wegen, die ich als Pfarrerin und wir als Kirche und Gemeinde Gottes gehen werden.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Frauendorfer: Schon seit ich studiere, höre ich immer, dass sich etwas tun muss in der Kirche. Nun darf ich als Pfarrerin aktiv dazu beitragen, dass sich Kirche und Gemeinde verändern können und müssen.
Wir müssen gemeinsam neue Wege finden, wie wir unseren Glauben an Gott leben können und die Hoffnung, von der uns die Bibel erzählt, an die Menschen tragen können.
Da gehört es für mich dazu über den eigenen Kirchturm zu schauen und den gemeinsamen Glauben auch über eine Stadt- oder Dorfgrenze hinweg zu leben. In meinem Teil wird es zu meinen Aufgaben gehören, dass wir da auf einen guten Weg kommen. Dabei ist Kommunikation das A und O. Das wird bereichernd und kräftezehrend zugleich. Doch dafür bin ich bereit.
Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Marius Haile: Ich wollte Pfarrer werden, weil ich sowieso mithelfen wollte, dass Gemeinden als ein Kollektiv aus verschieden begabten Leuten das Evangelium von Jesus für ihr Umfeld zugänglich machen. Dafür sogar noch bezahlt zu werden, ist nice.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Haile: Ich freue mich, dass ich als Pfarrer viele Anlässe habe mit und für andere zu beten und schöne Gottesdienst zu feiern, dass ich immer wieder Neues lernen kann und dass ich mit verschiedenen Menschen trainieren kann, gemeinsam in der Nachfolge Jesu zu leben.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Haile: „Ihm der uns liebt und uns erlöst hat von unseren Sünden mit seinem Blut und uns zu Königen und Priestern gemacht hat vor Gott seinem Vater ihm sei Ehre und Gewalt von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ (Offenbarung 1,5.6)
Hier ist das Evangelium kurz und prägnant drin: Jesus liebt mich, er hat durch seinen Kreuzestod all meine Schuld beiseitegeschafft und somit Frieden zwischen mir und Gott gemacht. Er gibt mir sogar Verantwortung, an seinem Riesen-Projekt mitmachen zu dürfen. All das hat den Zweck, dass Gott selbst groß rauskommt und alle Ehre für alle sichtbar ihm gebührt.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Haile: In meinem Berufsleben würde ich gerne mindestens einmal Teil einer Resource-Church innerhalb der Landeskirche sein.
Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Elena Joos: Ich möchte die befreiende Botschaft des Evangeliums in Wort und Tat weitergeben. Das Pfarramt bietet mir die Möglichkeit dies auf umfassende Weise zu tun.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Joos: Der Glaube ist aus meinem Leben nicht wegzudenken. Deshalb freue ich mich besonders darauf, gemeinsam mit der Gemeinde unserem Glauben Ausdruck zu verleihen. Ob im Gottesdienst, Religionsunterricht, in der Seelsorge oder an anderer Stelle. Ich freue mich hier Ansprechperson, Gestalterin und Begleiterin zu sein.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Joos: „Ich will den Herrn loben, solange ich lebe, und meinem Gott lobsingen, solange ich bin.“ (Psalm 146,2)
Dieser Bibelvers begleitet mich seit meiner Konfirmation. Gott zu loben ist eine der schönsten Aufgaben von Christen. Diese Lebensaufgabe möchte ich mit in meinen Pfarrdienst nehmen. Ein schöner Nebeneffekt ist dabei, dass sich das „Lobsingen“ mit meiner Leidenschaft für die Musik so gut verbinden lässt.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Joos: Ich möchte meine Aufgaben so gestalten, dass Menschen spüren: der Glaube ist ein Grund zur Freude und Hoffnung und ein starker Halt fürs Leben.
Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Simon Melchinger: Ich habe den Beruf des Pfarrers gewählt, weil ich Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen begleiten möchte. Im Pfarrberuf kommt man mit dem ganzen Leben in all seiner Fülle in Berührung: Von der Geburt bis zum Sterbebett. In all dem für Menschen da sein zu dürfen, begeistert mich.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Melchinger: Ich freue mich auf die Vielfalt der pfarramtlichen Aufgaben. In unserem Beruf gleicht kein Tag dem anderen. Das zeigt für mich auch, an wie vielen unterschiedlichen Orten Kirche in der Gesellschaft präsent ist und auf wie viele unterschiedliche Arten Menschen ihren Glauben leben.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Melchinger: Ich habe ein Wort aus der Apostelgeschichte ausgewählt:
„Fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns.
Denn in ihm leben, weben und sind wir.“ (Apostelgeschichte 17, 27b-28a)
Gott ist da. In allen Bereichen meines Lebens ist er mit mir. Davon bin ich überzeugt, weil er mich und diese Welt geschaffen hat und mein ganzes Leben und Handeln in dieser Welt ein Spiegel meiner Beziehung zu ihm ist. Diese Gewissheit gibt mir Kraft für meinen Dienst.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Melchinger: Ich verstehe die Kirche Jesu Christi als ein Gemeinschaftsprojekt, an dem viele Menschen beteiligt sind. Dieses Miteinander möchte ich fördern, denn gemeinsam sind wir stark! Die großen Veränderungen, die wir gerade durchlaufen, versuche ich als Chance zu sehen, sich gestaltend einzubringen. Ich möchte Menschen dazu ermutigen, ihre Gestaltungsspielräume zu nutzen und an ihrer Vision von Kirche mitzubauen.
Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Samuel Raiser: Um Gottes Liebe weitergeben zu können.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Raiser: Die vielen Gottesdienste.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Raiser: „Ich will dich segnen – und du sollst ein Segen sein.“ (1 Mose 12,2)
Das ist mein Taufspruch und wir können nur das weitergeben, was wir selbst empfangen haben.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Raiser: Gerne feiere ich auch neue Formen des Gottesdienstes.
Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Georg Schwarz: Ich habe den Beruf des Pfarrers gewählt, weil ich Gestalter sein möchte – für Menschen, für die Kirche, für die Gesellschaft. In meinem ersten Beruf habe ich erlebt, wie Unternehmensstrukturen klare Ziele und Vorgaben setzen. Im Pfarramt hingegen hängt vieles von der eigenen Entscheidung ab: Was halte ich für wichtig? Wie gestalte ich das Gemeindeleben? Wie betreue ich eine Kirche als lokales Heiligtum? Diese Freiheit und Verantwortung haben mich fasziniert.
Worauf freuen Sie sich am meisten, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Schwarz: Ich freue mich darauf, das Evangelium weiterzugeben und Menschen für Jesus Christus zu begeistern. Mir ist wichtig, dass unsere Landeskirche als Kirche Jesu Christi einen lebendigen Platz in unserer Gesellschaft behält. Gleichzeitig freue ich mich auf meine persönliche Weiterentwicklung – auf all die Fähigkeiten, die ich erlernen und vertiefen darf, um sowohl die spirituelle als auch die administrative Seite meines Dienstes mit Freude und Kompetenz auszufüllen.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Schwarz: Mein Dienst soll unter Psalm 24, 3-6 stehen: „Wer darf auf des HERRN Berg gehen, und wer darf stehen an seiner heiligen Stätte? Wer unschuldige Hände hat und reinen Herzens ist, wer nicht bedacht ist auf Lüge und nicht schwört zum Trug: der wird den Segen vom HERRN empfangen und Gerechtigkeit von dem Gott seines Heils. Das ist das Geschlecht, das nach ihm fragt, das da sucht dein Antlitz, Gott Jakobs. Sela.“
Dieser Psalm erinnert mich daran, dass wir als evangelische Christen nie "fertig" sind – immer auf der Pilgerreise. Unser Glaube ist ein ständiges Beginnen, ein ständiges Fragen nach Gottes Angesicht. Diese Haltung möchte ich in meinem Dienst bewahren.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Schwarz: Ich wünsche mir, dass trotz Fusionen und schließender Kirchentüren alle Gemeinden weiterhin lebendige Orte des Glaubens bleiben. Ich möchte Kasualien so gestalten, dass die Menschen spüren: Ja, meine evangelische Landeskirche ist für mich da, Gott ist da. Es wird ein Kraftakt, oft vielleicht ein Rückzugsgefecht – aber ich gehe mit großer Freude und vollem Herzen in diesen Auftrag. Und ich freue mich darauf, dieses Gelübde am Sonntag abzulegen.
Warum haben Sie den Beruf des Pfarrers gewählt?
Pfarrer Lorenz Walch: Ich will mithelfen, dass das Evangelium von Jesus Christus aller Welt verkündigt wird.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrer vorstellen?
Walch: Ich freue mich darauf, dass ich hauptamtlich unterschiedlichen Menschen begegnen und ihnen die Liebe Gottes bezeugen darf.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Walch: „Denn wir predigen nicht uns selbst, sondern Jesus Christus, dass er der Herr ist.“ (2. Korinther 4,5) Dieser Vers erinnert mich immer wieder an den Kern des Pfarramts. Es geht nicht um uns, sondern wir weisen wie Johannes der Täufer auf Jesus hin.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Walch: Ich will erst einmal schauen, was es vor Ort bereits alles gibt und dann herausfinden, wie ich den Menschen mit dem Evangelium dienen kann. Lust hätte ich, einen Glaubenskurs anzubieten, in dem Menschen den christlichen Glauben (tiefer) kennen lernen können.
Warum haben Sie den Beruf der Pfarrerin gewählt?
Pfarrerin Susanne Weißenstein: Weil ich schon oft erfahren durfte, wie sehr mein Glaube (und ganz besonders das gemeinsam-Glauben) mein Leben bereichert und mir eine Hilfe und Unterstützung in verschiedenen Lebenslagen ist, und weil ich gern dazu beitragen möchte, auch anderen diese Erfahrung zu ermöglichen. Weil mich die Art und die Vielfalt der verschiedenen Aufgaben im Pfarrberuf sehr reizt, und weil ich das Gefühl habe, dass ich da viele meiner Gaben einbringen kann.
Worauf freuen Sie sich, wenn Sie sich Ihr Leben als Pfarrerin vorstellen?
Weißenstein: Ich freue mich auf die sehr breite und bunte Palette an verschiedenen Arbeitsbereichen im Pfarrberuf: auf soziale, seelsorgerliche und diakonische Aufgaben mit Menschen aller Generationen in allen möglichen Lebenslagen, auf das breite Feld der Bildungsarbeit für Kinder, Jugendliche und Erwachsene, wo ich zentrale christliche Inhalte und Werte (die zugleich auch lebens- und gemeinschaftsfördernd sind) vermitteln möchte, auf intellektuelle und kreative Herausforderungen z. B. beim Predigtschreiben, auf viele Momente, in denen Gemeinschaft wächst, spürbar wird und alle in einem positiven Sinn bewegt und prägt.
Unter welches Bibelwort möchten Sie Ihren Dienst stellen?
Weißenstein: Mein Konfirmationsspruch: „Der Herr gebe euch Kraft, stark zu werden durch seinen Geist, dass Christus durch den Glauben in euren Herzen wohne und ihr in der Liebe gegründet seid.“ (Epheser 3,14-17) Der Vers erinnert mich immer wieder daran, welche Kraft und Inspiration ich aus dem Glauben schöpfen kann. Er sagt mir zu, dass ich in meinem Leben – dienstlich und privat - Christus im Mittelpunkt, im Herzen haben darf. Für mich ist das einerseits ein starkes hoffnungsstiftendes und bestärkendes Versprechen für mein Leben, und andererseits ein richtungsweisender und handlungsleitender Impuls für mein Tun. Er ermutigt mich, Glauben auch in vertrauensvoller Gemeinschaft mit anderen Menschen zu leben.
Gibt es etwas, das Sie besonders gerne in Ihrem Beruf oder jetzt in Ihrer Gemeinde anpacken und umsetzen wollen?
Weißenstein: Als Vikarinnenteam haben wir im vergangenen Jahr erstmalig die „Vesperkirche Mühlacker“ organisiert, und dieses Projekt gelang auf allen Ebenen so gut und bekam eine so positive Resonanz, dass ich mich sehr ermutigt fühle, etwas Ähnliches vielleicht auch an meiner neuen Stelle auszuprobieren.
Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt
Was es mit der Kirchensteuer auf sich hat, wie sie bemessen wird und welche positiven Effekte die Kirchen mit der Kirchensteuer an vielen Stellen des gesellschaftlichen Lebens erzielen, erfahren Sie auf www.kirchensteuer-wirkt.de.