09.04.2025

„Tiefes Vertrauen in die Gesamtheit der biblischen Botschaft vermittelt“

Zum Tod von Prof. Dr. Peter Stuhlmacher 

Mit seinem entschiedenen Eintreten für ein Konzept gesamtbiblischer Theologie prägte der Tübinger Neutestamentler Prof. Dr. Peter Stuhlmacher Kirche und Universität weit über seine eigenen Schülerkreise hinaus. Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider, Dezernent für Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche der Landeskirche, würdigt Stuhlmacher so: „Die Prägekraft Stuhlmachers auf den Zusammenhang von biblisch fundiertem Glaubensleben und wissenschaftlichem Denken bleibt uns in Württemberg in tiefer und dankbarer Erinnerung.“ Am 5. April 2025 ist der über klassische Konfessionsgrenzen hinweg rezipierte Theologe im Alter von 93 Jahren verstorben. 

Prof. Dr. Peter Stuhlmacher

Geboren am 18. Januar 1932 in Leipzig, nahm Peter Stuhlmacher nach der Schulzeit ein Studium der ev. Theologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen auf. Prägend sollte für ihn seine an das Examen 1958 anschließende knapp 10 Jahre währende Tätigkeit als Assistent von Ernst Käsemann in Tübingen sein, während derer er seine Dissertation (1962) und Habilitation (1967) im Fachbereich Neues Testament mit jeweiligen Arbeiten zur Theologie des Apostels Paulus abschloss. Nach zeitlich kürzerer Übernahme einer Professur für Neues Testament an der Universität Erlangen hatte Peter Stuhlmacher bis zu seiner Emeritierung im Jahr 2000 einen Lehrstuhl für Neues Testament an der Universität Tübingen inne.  

Peter Stuhlmacher war es in seinem Forschen und Lehren stets ein Anliegen, den einheitlichen Charakter des biblischen Zeugnisses in Altem und Neuem Testament hervorzuheben und zu begründen. Gemeinsam mit seinem nur wenige Jahre älteren Tübinger Kollegen im Fachbereich Altes Testament, Hartmut Gese, entwickelte Stuhlmacher ein Konzept „Biblischer Theologie“, das seinen auf die gesamte biblische Tradition ausstrahlenden Kulminations- und Angelpunkt im Sühnegeschehen Jesu Christi am Kreuz fand. Von dieser Grundlage aus brachte er sich bis zuletzt hochengagiert insbesondere in Debatten zur Hermeneutik des Neuen Testaments wie auch zu Fragen des christlichen Kirchen- und Gemeindeverständnisses ein. Letzteres führte ihn immer wieder verbindend in ökumenische Kontexte, wo er hohe Wertschätzung erfuhr.  

In der Ev. Landeskirche in Württemberg trug Peter Stuhlmacher mit seinem langjährigen prägenden Lehren und Wirken maßgeblich dazu bei, angehenden Theologinnen und Theologen tiefes Vertrauen in die Gesamtheit der biblischen Botschaft zu vermitteln. 

Am 5. April 2025 verstarb Peter Stuhlmacher im Alter von 93 Jahren. 

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