| Ökumene

Weltgebetstag 2024 aus Palästina

Gemeinsam für Frieden im Nahen Osten beten – Liturgie angesichts des Nahost-Konflikts aktualisiert

Am 1. März findet der Weltgebetstag 2024 statt – weltweit beten Menschen an diesem Tag unter dem Motto „… durch das Band des Friedens“. Die Liturgie aus Palästina hatte im Vorfeld polarisiert; eine neue Version berücksichtigt die Situation des Krieges im Nahen Osten.

Frauen aus Palästina haben die Liturgie des Weltgebetstags 2024 vorbereitet. Kathrin Schwarze

Der Weltgebetstag 2024 am Freitag, den 1. März, wird mit einem Gottesdienst aus Palästina gefeiert; palästinensische Frauen haben die Liturgie mit dem Titel „… durch das Band des Friedens“ erarbeitet. Aktueller könnte das Gebet um Frieden kaum sein, der Wunsch nach Frieden durchzieht den Gottesdienst. Der Weltgebetstag, auch Weltgebetstag der Frauen* genannt, ist die größte ökumenische Basisbewegung von Frauen weltweit, die jedes Jahr zum weltweiten Friedensgebet aufruft. Eingeladen zum Gebet sind alle Menschen.

Liturgie nach dem Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 angepasst

Die Erstellung der Liturgie war lange vor dem Überfall der Hamas im Herbst 2023 schon weit vorangeschritten, danach wurde sie sehr kontrovers diskutiert. Daraufhin ist im Januar 2024 eine überarbeitete Version erschienen, die die Gottesdienstordnung aktualisiert und in den Zusammenhang der aktuellen Ereignisse einbettet. „Die Menschen im Nahen Osten brauchen dringend unser Gebet" heißt es in einer Information an die Gemeinden von der Württembergischen Arbeitsgemeinschaft christlicher Frauen für den Weltgebetstag. Die Arbeitsgemeinschaft bittet darum, sich durch unterschiedliche Haltungen zum Thema Israel und Palästina nicht vom gemeinsamen Gebet abhalten zu lassen, „mit einem weiten Herzen, mit einer respektvollen Haltung gegenüber den Menschen, die eine andere Position vertreten."

Mitbeten in den Gemeinden vor Ort

Der Weltgebetstag wird 2024 in über 120 Ländern gefeiert. Auf einer interaktiven Karte finden Interessierte einen Gottesdienst in ihrer Nähe.

Landesfrauenpfarrerin Karin PöhlerBild: privat

„Positionen in komplexen Nahost-Konflikt aushalten“

Landesfrauenpfarrerin Karin Pöhler ist vom Format des Weltgebetstags begeistert: „Er bringt nicht nur politisches Engagement und christliche Spiritualität zusammen, sondern auch Frauen aus der Ökumene, und ist für mich ein starkes Zeichen gelebter Solidarität.“  Zentrales Anliegen sei es, Christinnen aus dem jeweiligen Land in den einzelnen Teilen der Liturgie zu Wort kommen zu lassen. Die ursprüngliche Liturgie für den Weltgebetstag 2024 sei so weit wie möglich beibehalten worden, so dass im Gottesdienst die Stimmen palästinensischer Frauen authentisch zu Gehör gebracht würden. „Zugleich teile ich die Meinung, dass in Deutschland, wo Hass und Gewalt gegenüber unseren jüdischen Mitmenschen seit dem 7. Oktober zugenommen haben, manches in den historischen und aktuellen Kontext eingeordnet werden muss.“  

In diesem Jahr sei es für sie wichtiger denn je, den Weltgebetstag zu begehen und weltweit gemeinsam für Frieden und Gerechtigkeit im Nahen Osten zu beten. „Besonders freue ich mich über diejenigen, die es geschafft haben, ihre unterschiedlichen Positionen in diesem komplexen Konflikt auszuhalten und in gegenseitiger Achtung und respektvollem Miteinander gemeinsam den Tag vorzubereiten und zu begehen. Damit leben sie eine versöhnte Gemeinschaft in Vielfalt und setzen so ein Zeichen der Hoffnung und des Friedens.“

TV-Gottesdienst

Ab der Woche vor dem 1. März ist auf dem Youtube-Kanal des Weltgebetstags ein aufgezeichneter Gottesdienst aus der Pfalz zu sehen. Der Gottesdienst ist untertitelt.

Die Musik ist ab 23. Februar 2024 auf den gängigen Musikplattformen verfügbar.

Unterstützung von Projekten für Mädchen und Frauen

Die Kollekte und die Spenden des Weltgebetstags gehen jedes Jahr an Projekte, die Mädchen und Frauen fördern, in diesem Jahr unter anderem aus Palästina. Auf der Spendenseite des Weltgebetstags finden Sie Informationen über Förderschwerpunkte und Projekte weltweit.

* „World Day of Prayer“ – Englisch für „Weltgebetstag“ – ist die internationale Bezeichnung der weltweiten ökumenischen Frauenbewegung.

In einzelnen Ländern, wie z.B. in der Schweiz, in Österreich und auch in Deutschland, bekam der Tag mit der Zeit der Zusatz „der Frauen“. Dieser verdeutlichte den besonderen Charakter des Tages und half, ihn von anderen Gebetstagen zu unterscheiden. In den 1970er Jahren wurde das Deutsche Komitee des Weltgebetstags der Frauen gegründet. Seit dem Jahr 2003 ist es ein eingetragener Verein mit Titel „Weltgebetstag der Frauen – Deutsches Komitee e.V.“ In der Außendarstellung wird jedoch meist der international geläufige Name der Bewegung verwendet: „Weltgebetstag“.

Um zu verdeutlichen, dass die Gottesdienste von Frauen verfasst und vorbereitet werden, heißt es dazu: „Frauen aller Konfessionen laden ein zum Gottesdienst“.

(Quelle: Weltgebetstag.de)


Hinweis für Kirchengemeinden

Kirchengemeinden sind herzlich eingeladen, Texte wie diesen von www.elk-wue.de in ihren eigenen Publikationen zu verwenden, zum Beispiel in Gemeindebriefen. Sollten Sie dabei auch die zugehörigen Bilder nutzen wollen, bitten wir Sie, per Mail an kontakt@elk-wue.de nachzufragen, ob die Nutzungsrechte für den jeweiligen Zweck vorliegen. Gerne können Sie alle Bilder nutzen, die Sie im Pressebereich unserer Webseite finden.


Schon gewusst?

Grafik: elk-wue.de

Mehr News

  • Datum: 29.06.2024

    Sommertagung der Landessynode beendet

    Am Abend des 29. Juni ist die Sommertagung der Landessynode zu Ende gegangen. Am Samstag standen die Schöpfungsleitlinien, das Missionsverständnis sowie landeskirchliche Finanzen auf der Tagesordnung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 29.06.2024

    Das Vaterunser in den Landessprachen zur EM

    Als Gastgeberland heißen wir die Fans bei uns herzlich willkommen. Und was verbindet neben der Leidenschaft für den Fußball mehr als ein gemeinsames Gebet? Dafür haben wir das Vaterunser in den jeweiligen Landessprachen der Mannschaften im Achtelfinale zusammengestellt.

    Mehr erfahren
  • Datum: 29.06.2024

    TV-Tipp: Geiz bei Lebensmitteln? Bauern unter Druck

    Regionale Lebensmittel, am besten noch in Bio-Qualität? Gerne, aber sie dürfen nicht viel kosten. So denken viele Konsumenten in Deutschland. Ein Problem für die landwirtschaftlichen Erzeuger. Darüber spricht Alpha & Omega“-Moderatorin Heidrun Lieb mit ihren Gästen.

    Mehr erfahren
  • Datum: 28.06.2024

    Kein Platz für menschenverachtende Haltungen

    Landesbischof Gohl sprach am Freitag vor der Synode in seinem Bischofsbericht über die tiefgreifenden Veränderungen und Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft. Die Synodalen debattierten in der Aktuellen Stunde über Vielfalt in Kirche, Fußball und Gesellschaft.

    Mehr erfahren
  • Datum: 28.06.2024

    Landesbischof: „Kirche im Umbau“

    Landesbischof Gohl sprach vor der Synode über Veränderungen und Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft. Weitere Themen: Der Ukraine-Krieg, die ForuM-Studie, der Nahost-Konflikt, das Anwachsen der politischen Rechten und die Diskussion über die Reform des §218.

    Mehr erfahren
  • Datum: 28.06.2024

    Sommertagung der Landessynode

    Am 28. und 29. Juni tagt die Landessynode zu Themen wie Mission, Schöpfung, Haushalt und Verwaltungsreform. Landesbischof Gohl gibt einen ausführlichen Bericht. Hier finden Sie den Livestream, viele Berichte und alle Dokumente zur Tagung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 28.06.2024

    Video: Nachdenken über Gottesbegegnung

    Wie begegnet man Gott? Geht das überhaupt? Muss man dafür besonders fromm sein? Darüber denkt in diesem Video Mario Steinheil nach, Kirchengemeinderat in Eltingen und Mitarbeiter der landeskirchlichen Pressestelle.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.06.2024

    Herzensanliegen: Sprachfähigkeit im Glauben

    Wie kann ich lernen und üben, über meine „Herzensanliegen“ zu sprechen? Im Trainingsprogramm Herzensanliegen werden unterschiedliche Lernmodule angeboten, um im Glauben sprachfähig zu werden.

    Mehr erfahren
  • Datum: 27.06.2024

    Erster Tag der Assistenz der Gemeindeleitung

    2022 wurde das neue Berufsbild Assistenz der Gemeindeleitung in der Landeskirche offiziell eingeführt. Der erste Tag der AGL diente der Fortbildung und Vernetzung untereinander. Es wurden Workshops und eine Info-Meile mit Fortbildungsmöglichkeiten angeboten.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.06.2024

    Freiwilligendienst in der KesselKirche

    Seraphine W. und Zoé W. leisten ihren Freiwilligendienst in der Stuttgarter KesselKirche, einer jungen landeskirchlichen Gemeinde. Miriam Hechler, Pfarrerin für Innovation und Neue Aufbrüche in der Landeskirche, hat mit ihnen über ihre Erfahrungen gesprochen.

    Mehr erfahren
  • Datum: 26.06.2024

    Erzähl mir vom Frieden

    Anlässlich der 44. Ökumenischen Friedensdekade werden alltägliche Geschichten vom Frieden gesammelt. Dazu sind Online-Veröffentlichungen, eine Sammlung und musikalische Lesungen in Planung.

    Mehr erfahren
  • Datum: 25.06.2024

    Fußballfans mit christlicher Botschaft

    Die Mitglieder des OFC Königskinder verbinden ihre Leidenschaft für den VFB mit der Freude am Glauben. Wir haben den Vorsitzenden Pfarrer Thimotheus Rölle gefragt, wie er auf die Idee kam, einen christlichen Fanclub zu gründen und wie er Fußball-Gottesdienste feiert.

    Mehr erfahren
Mehr laden