Fasten - das hat eine jahrtausendealte Tradition. Menschen fasten aus den unterschiedlichsten Gründen. In einer siebenteiligen Serie stellen wir dieses Jahr in jeder der sieben Fastenwochen eine Gestalt aus der Bibel oder der Kirchengeschichte vor, die einen bestimmten Aspekt des Fastens verkörpert. In Woche 1 ist es David, König und Psalmendichter. Vikarin Charlotte Horn malt die Figuren.
Pfarrer Felix Weise schreibt über König David und sein Fasten:
Wer traurig oder verzweifelt ist, kann manchmal einfach nichts mehr essen und verspürt auch keinen Hunger. Vielleicht ging es so auch dem großen König David. Er verlor seinen besten Freund Jonathan im Krieg gegen die Philister. Auch Saul, Jonathans Vater, der erste König Israels kam dabei zu Tode. Sauls Verhältnis zu David – dem von Gott auserwählten Thronfolger – war zwar zuvor mehr als kompliziert. Trotzdem war David am Boden zerstört, als er vom Tode Sauls und Jonathans hörte. Er und seine Begleiter zerrissen ihre Kleider als Zeichen ihrer Trauer. David weinte und sang ein herzergreifendes Lied für Vater und Sohn.
Zur Trauer um Menschen, die einem wichtig waren, gehörte damals häufig auch das Fasten. Es war ein Ausdruck tief empfundenen Schmerzes. Man löste sich vom normalen Leben, von allem Genuss und den alltäglichen Lebensäußerungen. So wie die Verstorbenen, die auch nichts mehr essen können. Aber, und auch das gehört zur Geschichte: David fand bald wieder zurück ins Leben. Auch wenn seine Trauer damit bestimmt noch nicht vorbei war – sein Fasten endete nach sieben Tagen. Sein Totenlied für Saul und Jonathan findet sich bis heute in 2.Sam 1,17-27.
Im Verlauf der Fastenzeit 2023 stellen wir auf elk-wue.de jede Woche eine Gestalt aus Bibel oder Kirchengeschichte vor, die einen bestimmten Aspekt des Fastens verkörpert. Chalotte Horn ist Vikarin in Bad Saulgau und zeichnet oder malt dazu die Illustrationen. Hier finden Sie im Verlauf der Fastenzeit alle zugehörigen Artikel: