Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July stellt sich hinter alle Kirchengemeinden, die in ihren Kirchen oder Gemeindehäusern Impfaktionen ermöglichen. Anlass sind Angriffe auf den Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, der wegen einer erfolgreichen Impfaktion im Ulmer Münster diffamiert und in anonymen Briefen scharf attackiert worden ist.
Landesbischof July sagte dazu: „Ich bin den Kirchengemeinden in Ulm und anderswo von Herzen dankbar, dass sie Kirchen öffnen, damit viele Menschen geimpft werden können. Sie nehmen aus unserem christlichen Glauben heraus gesellschaftliche Verantwortung wahr und helfen mit, die Pandemie einzudämmen. Sie haben meine volle Unterstützung und ich weise die unerträglichen Angriffe auf Verantwortliche dieser Aktionen zurück.“
Anlass für die Reaktion des Landesbischofs waren Attacken per Post und E-Mail gegen den Ulmer Dekan Ernst-Wilhelm Gohl, nachdem er eine offene Impfaktion im Ulmer Münster initiiert hatte.
Auch 36 Pfarrerinnen und Pfarrer im Kirchenbezirk Ulm haben sich mit ihrem Dekan Ernst-Wilhelm Gohl solidarisiert. In einer am Dienstag veröffentlichten Erklärung verurteilen sie die zumeist anonymen Drohbriefe, die bei ihrem Vorgesetzten eingingen.
Gegen die Angriffe nehmen die Unterzeichner - darunter die Ulmer Regionalbischöfin Gabriele Wulz - den Theologen in Schutz. „Als Dekan und Dienstvorgesetzter ist er bewusst auch Kollege, Seelsorger und vor allem Theologe, der zur fairen Diskussion und zum sachlichen Austausch anregt“, heißt es in der Erklärung. Man schätze seine Tatkraft, seine Entschlussfreudigkeit, seine Empathie und seinen Einsatz für die Gemeinden. Die Versuche, Gohl in Misskredit zu bringen, seien zu verurteilen.
Bei der Aktion hatten sich am 29. Dezember rund 500 Menschen impfen lassen.
Mit Material von epd