Markus Grapke, Landespfarrer für Kindergottesdienst, beantwortet typische Kinderfragen
Was bedeutet „auferstehen“? Ist Ostern wichtiger als Weihnachten? Und warum essen wir bunte Eier? Kinder haben zu Ostern viele Fragen: Markus Grapke, Landespfarrer für Kindergottesdienst, gibt Antworten – nicht nur für Kinder.
Warum sagt man „Frohe Ostern“? Ist Ostern „froh“?
Ja, Ostern ist ein fröhliches Fest. Wenn Menschen feiern, sieht man lachende Gesichter. Gäbe es keine Feste, wäre unser Leben ganz schön langweilig. Wir mögen Feste. Ostern ist das älteste und wichtigste Fest der Christinnen und Christen. Wir feiern es einmal im Jahr, immer im Frühjahr. In dieser Jahreszeit erleben wir, wie das Leben erwacht. Alles fängt an zu blühen. Auch Menschen blühen auf. Nach der dunklen Jahreszeit kriegen viele bessere Laune. Denn die Tage werden wieder länger.
Ostern ist ein schönes, buntes und helles Fest. Ostern ist ein freudiger Tag. Deshalb grüßen wir uns mit den Worten „Frohe Ostern“. Niemand soll traurig sein. Alle sollen sich an diesem Tag freuen. Mit „Frohe Ostern“ ermutigen wir uns gegenseitig. Angst soll in Mut, Sorge in Zuversicht und Trauer in Freude verwandelt werden.
Was feiern wir zu Ostern?
An Ostern feiern wir das Leben. Und wir erzählen eine ganz wichtige Geschichte: die Ostergeschichte. Sie erzählt die Auferstehung Jesu von den Toten. Vom Leben, das stärker ist als der Tod. Wir können diese Geschichte in der Bibel nachlesen oder auch in den Ostergottesdiensten hören.
Ich möchte sie kurz erzählen: Ganz früh morgens gehen drei Frauen zum Grab von Jesus. Sie sind sehr traurig. Ihr Freund Jesus ist vor drei Tagen gestorben. Er wurde getötet, gekreuzigt. Jetzt wollen sie Jesus noch einmal an seinem Grab nahe sein. Doch was ist das? Der Grabstein ist zur Seite gerollt. Und Jesus ist weg. Die Frauen wissen nicht, was passiert ist. Erst jetzt sehen sie den Engel. Er sagt: „Jesus ist nicht hier. Er ist auferstanden. Geht und erzählt allen: Jesus lebt!“ Es braucht Zeit, bis die drei das glauben können. Später werden sie dem auferstandenen Jesus auch persönlich begegnen. Die Frauen erzählen die gute Nachricht allen weiter. Bis heute geben wir die Osterbotschaft einander weiter.
Warum heißt dieses Fest „Ostern“?
Das Wort „Ostern“ kommt von einem alten Wort für „Morgenröte“. Wir kennen dieses Wort heute nicht mehr. Aber geblieben ist für uns das Wort „Ostern“. Die Morgenröte kann man beobachten. Dazu muss man ganz früh aufstehen. Noch bevor die Sonne aufgeht, erscheint am Horizont ein leichter roter Lichtschein. Das ist die Morgenröte. Obwohl die Sonne noch nicht da ist, können wir ihr Licht schon sehen.
In der Bibel wird erwähnt, dass die drei Frauen vor Sonnenaufgang aufgebrochen sind. Bestimmt haben auch sie die Morgenröte gesehen.
Mit der Morgenröte beginnt ein neuer Tag. Und auch mit Ostern beginnt etwas ganz Neues: ein neues Leben, das uns Gott schenkt.
Was bedeutet „auferstehen“ – war Jesus nicht wirklich tot?
Doch, Jesus war tot. Der römische Statthalter Pontius Pilatus ließ Jesus kreuzigen. Und seine Soldaten mussten überprüfen, ob Jesus wirklich tot war. Pilatus wollte ganz sicher sein. Niemand sollte später behaupten, dass Jesus nur scheintot war. Erst danach konnten seine Freunde Jesus bestatten.
Am Ostermorgen ist Jesus dann auferstanden. Es gibt einen Unterschied zwischen „aufstehen“ und „auferstehen“. Wir wachen morgens auf und stehen auf. Das tun wir jeden Tag. Auferstehen tun nur die Toten. Gott schenkt ihnen neues Leben. Das passiert nicht jeden Tag. Es ist etwas Einmaliges. Alles wird neu. An Ostern hat Jesus den Tod überwunden.
Es gibt übrigens einen Ostergruß, den wir bereits in der Bibel finden. Christinnen und Christen grüßen sich mit den Worten: „Der Herr ist auferstanden!“ Darauf antworteten sie: „Er ist wahrhaftig auferstanden. Halleluja!“
Kann jeder auferstehen – auch meine verstorbene Oma, oder meine Katze?
Der Apostel Paulus schreibt: Jesus ist der Erste, der von den Toten auferstanden ist. Er hat den Anfang gemacht. Jesus lebt. Und auch wir werden mit ihm leben. Das hat Jesus versprochen. Seine Auferstehung ändert alles. Auch der Tod ändert sich. Er war immer das Ende. Jetzt ist er der Anfang. Der Anfang eines neuen Lebens mit Gott. Wie Jesus werden auch wir auferstehen und leben. Das gilt für die verstorbene Oma. Und auch für die Katze Luna oder den Hund Hugo.
Warum essen wir zu Ostern bunte Eier, Schokoladenhasen und Osterlämmer aus Kuchenteig – steht das in der Bibel?
Leider nein. In der Bibel steht davon nichts. Ich finde es aber trotzdem schön, dass wir diese Bräuche haben. Sie haben etwas mit dem neuen Leben von Ostern zu tun. Aus einem Ei schlüpft neues Leben. Und der Hase schenkt Leben. Er bringt bis zu 15 Häschen auf einmal zur Welt. Und das sogar mehrmals im Jahr. Das Osterlamm steht für Jesus. Wie ein Opferlamm musste Jesus unschuldig sterben. Häufig trägt das Osterlamm eine Siegesfahne. Die Fahne zeigt: Der Tod ist besiegt!
Wenn wir Eier, Schokohasen und Osterlämmer essen, dann schmecken wir: An Ostern wird alles neu.
Warum gibt es Ostersonntag UND Ostermontag? Und gibt es eigentlich auch einen Ostersamstag?
Wenn etwas schön ist, dann soll es am besten nie zu Ende gehen. Man muss das Schöne auskosten. Dazu reicht ein Tag nicht aus. Deshalb ist der Ostermontag auch noch ein Feiertag. Genau genommen geht die Osterzeit sogar bis Pfingsten. So könnten wir uns 50 Tage lang „Frohe Ostern“ wünschen. Doch das würde viele nur verwirren.
Manche sagen zum Tag vor Ostern schon Ostersamstag. Doch das ist falsch. Richtig ist es, wenn wir ihn Karsamstag nennen. Für mich ist es an diesem Tag ein bisschen so, also ob die Welt stillstehen würde. Es ist so ein Tag dazwischen: zwischen Tod und Auferstehung. Jesus liegt im Grab. Es ist ein Tag der Ungewissheit. Ich finde es wichtig, dass es diesen Tag gibt. Wir können nicht immer schon wissen, wie alles ausgeht. Das müssen wir aushalten.
Warum hat Gott nicht verhindert, dass sein Sohn am Karfreitag stirbt – hat er ihn denn nicht liebgehabt?
Bei der Taufe sagte Gott zu Jesus: „Du bist mein Sohn. Ich habe dich unendlich lieb!“ Und was Gott verspricht, das bricht er nicht. Bis zuletzt bleibt Gott an der Seite von Jesus. Gott leidet mit ihm. Er geht den Weg von Jesus mit. Die Angst und die Schmerzen, die Jesus gehabt hat, hatte auch Gott. Es war auch seine Angst. Es waren auch seine Schmerzen. Gott geht mit Jesus sogar in den Tod. Damit stirbt auch ein bisschen von Gott. Es ist schwer zu verstehen: Gott wollte diesen Weg mit Jesus bis in den Tod gehen. Es ist der Weg der Liebe. Auf diese Weise besiegte Gott den Hass, die Gewalt und den Tod. Liebe ist stärker als der Tod.
Warum haben seine Freunde Jesus nicht geholfen?
Seine Freunde wollten Jesus helfen. Sie waren sich auch ganz sicher: Sie gehen mit Jesus durch dick und dünn. Das haben sie ihrem Freund beim letzten Abendessen ganz fest versprochen.
Leider kam es anders. Jesus bat seine Freunde: „Bleibt mit mir wach! Und betet!“ Doch dann schliefen die Freunde einfach ein. Jesus wurde verhaftet. Und seine Freunde duckten sich weg. Nur aus der Ferne, also in sicherem Abstand, sahen sie zu, was mit ihrem Freund Jesus passierte.
In der Bibel wird auch erzählt, wie ein Jünger Jesus verteidigt hat. Er wollte helfen, hatte gute Absichten. Er zog sein Schwert um zu kämpfen. Aber Jesus war gegen Gewalt: „Tu das Schwert weg!“ Jesus vertraute ganz darauf, dass Gott ihm hilft.
Die Bibel erzählt: Judas hat Jesus den Römern verraten, Petrus hat Jesus verleugnet. Aber das waren doch Freunde von Jesus – warum haben sie das getan?
Viele meinen: Judas hat seinen Freund verraten, weil er Geld dafür bekommen hat. Doch Judas war auch mit Jesus unterwegs. Er hatte sein altes Leben aufgegeben. Warum sollte auf einmal Geld so wichtig für ihn sein? Leider erfahren wir seine wahren Absichten in der Bibel nicht. Ich vermute, dass er mit seinem Verrat etwas anderes im Sinn hatte. Judas wollte etwas in Gang bringen. Jesus sollte endlich zeigen, dass er König in Israel ist. Seine Macht und Stärke demonstrieren. Judas musste später einsehen, dass er Jesus falsch verstanden hatte.
Bei Petrus ist das etwas anderes. Er wollte immer zu Jesus halten. Aber dann hat ihn der Mut verlassen. Er bekam Angst. Und als Petrus gefragt wird: „Gehörst Du auch zu Jesus?“, sagt er: „Nein, ich kenne Jesus gar nicht!“ So rettet er sein eigenes Leben.
Warum soll ich am Karfreitag eher leise spielen?
Es gibt Feste, da feiern wir fröhlich und laut. Und es gibt Tage, da denken wir an das Schlimme und Schwere, zum Beispiel wenn jemand gestorben ist. An solchen Tagen sind wir eher traurig und leise. Jesus ist an einem Freitag gestorben. Der Karfreitag ist der Todestag von Jesus. Er ist ein Tag der Trauer.
Welches Fest ist wichtiger: Ostern oder Weihnachten?
Als ich klein war, da war Weihnachten für mich das Größte. Vielleicht weil es mehr Geschenke gab als an Ostern. Oder wegen der Weihnachtslieder. Und dann gab es Krippenspiele. Auch das Kind in der Krippe war mir näher als der erwachsene Jesus.
Als Jugendlicher wurde für mich Ostern wichtiger. Ich erlebte intensiv den Weg von Jesus mit: vom Einzug Jesu in Jerusalem über das Abendmahl, die Verhaftung, dann Kreuzigung und Auferstehung. Ich entdeckte diesen Weg vom Dunkel ins Licht, von der Trauer zur Freude, von Mutlosigkeit zu neuer Hoffnung. Ich sah darin auch mein eigenes Leben.
Viele Theologen sagen: Ostern ist das wichtigste Fest. Ja, es stimmt: An Ostern ist der Tod besiegt. Das Leben gewinnt. Diese Osterbotschaft zieht sich durch die ganze Bibel. Es ist die schönste Nachricht, die wir weitergeben können. Nicht nur an Ostern.
Am Reformationstag vor 25 Jahren wurde die ökumenische Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigung unterzeichnet. Aus diesem Anlass erinnert Oberkirchenrat Dr. Jörg Schneider an die Bedeutung der Erklärung und weist auf die bleibende Aufgabe ökumenischer Gemeinschaft hin.
Michael Schofer über die Arbeit im VCP Württemberg
Podcast des Innovationstages #gemeindebeigeistert: Michael Schofer vom Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder Württemberg e.V. (VCP) im Gespräch mit Nabil Atassi über die Pfadfinderarbeit, in der Kinder und Jugendliche Natur erleben und gefördert werden.
Der vor 200 Jahren verstorbene Christian Gottlob Pregizer war ein württembergischer Pfarrer, der die freudige Religiosität des für immer erlösten Sünders in das Zentrum seiner Verkündigung stellte. Eine bis heute bestehende pietistische Gruppierung trägt seinen Namen.
Am Reformationstag am 31. Oktober predigt Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl in der Stadtkirche In Sulz am Neckar. Gohl erinnert dabei an den historischen Moment an der Schlosskirche Wittenberg 1517, wie und aus welchen Beweggründen Martin Luther die Reformation auslöste.
Rund 200 Haupt- und Ehrenamtliche haben beim „Gründergeist-Gipfeltreffen“ einen Tag voller Inspiration und Vernetzung erlebt. Die Veranstaltung der badischen und württembergischen Landeskirchen befasste sich mit neuen, ergänzenden Formen von Kirche.
In der Videoserie der EKD Menschen geben Einblick in ihre Erfahrungen und machen Lust, den eigenen Herzensanliegen nachzuspüren und Worte dafür zu finden. In diesem Filmausschnitt erzählt Susanne über den Verlust ihres Partners und wie sie Trost im Glauben gefunden hat.
„Das Gebet für den Frieden ist der Anfang allen Tuns“
Friedenspfarrer Stefan Schwarzer und die Ev. Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK-Württemberg) setzen sich für eine differenzierte und umfassend empathische Auseinandersetzung mit dem Ukraine-Krieg und dem Konflikt im Nahen Osten ein.
400.000 Bücher und andere Medien – ihr riesiger Bestand macht die landeskirchliche EHZ-Bibliothek zur größten wissenschaftlich-theologischen Bibliothek in der EKD. Sabine Kreitmann, Leiterin des Möhringer Standorts, gibt Einblicke in die Arbeit der EHZ-Bibliothek.
Melden Sie sich jetzt an zum 12. Digitalisierungs-Forum am 11.11. - diesmal in Ulm. Das Thema: „Social Media mit Botschaft“. Programm: Neues Sinnfluencer-Netzwerk, Keynote, Projektvorstellungen, Workshops und viel Austausch. Anmeldeschluss: 30. Oktober.
Podcast des Innovationstages #gemeindebeigeistert: Frieder Siegloch spricht mit Nabil Atassi über die Evangelische Gemeinde in Neuffen, die seit mehr als 25 Jahren vielfältige ehrenamtliche Projekte erarbeiten, beispielsweise Konzerte, Comedy und mehr ...
Die Tübinger Stiftskirchengemeinde hat für fünf Wochen (bis 24. November) in der Stiftskirche alle Bänke entfernt und so eine riesige leere Fläche geschaffen um auszuloten, wie sich dies auf das Erleben von Gottesdiensten, Konzerten und anderen Veranstaltungen auswirkt.
In der Videoserie der EKD Menschen geben Einblick in ihre Erfahrungen und machen Lust, den eigenen Herzensanliegen nachzuspüren und Worte dafür zu finden. Julia und Frank erzählen, wie Gottes Segen ihnen dabei hilft, an ihrer Ehe zu arbeiten und sie zu pflegen.