Am Sonntag wurde Friedenspfarrer Joachim Schilling in der Esslinger Stadtkirche St. Dionys aus seinem Amt verabschiedet. Landeskirche, der EKD-Friedenbeauftragte und die Evangelische Friedensarbeit würdigten seine Arbeit in den vergangenen acht Jahren.
Der Theologische Dezernent der Landeskirche, Prof. Dr. Ulrich Heckel, wies auf das Engagement und den Nachdruck hin, mit dem Schilling „dem Thema und der Sache des Friedens in unserer Kirche und Gesellschaft gedient“ habe. Neben einer beispielhaften innerkirchlichen und zivilgesellschaftlichen Vernetzung habe Schilling auch entscheidend zur Landeskirchlichen Erklärung zu deutschen Rüstungsexporten beigetragen und etwa bei der Handreichung „Tod – Made in Germany?“ maßgeblich mitgearbeitet – diese sei weit über Württemberg hinaus zu einem wichtigen Kompendium geworden, so Heckel. „Die biblisch-theologischen Grundlagen zu erarbeiten, war Joachim Schilling nicht allein ein intellektuelles, sondern in allererster Linie ein spirituelles, ein geistliches Anliegen.“
Auch die ‚Evangelische Friedensarbeit‘ würdigte die langjährige Arbeit Schillings im württembergischen Pfarramt für Friedensarbeit, als Beauftragter für Friedensarbeit, als Geschäftsführer der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Friedensarbeit sowie die Betreuung von Kriegsdienstverweigerern in Württemberg (Evangelische Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden, EAK).
„In den acht Jahren in der württembergischen Friedensarbeit hat Joachim Schilling vielfältige Akzente gesetzt, von denen die Evangelische Friedensarbeit bundesweit nachhaltig profitiert hat“, so Renke Brahms, der Friedensbeauftragte des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD). Als Mitglied der Konferenz für Friedensarbeit im Raum der EKD habe Pfarrer Schilling mitgeholfen, der Friedensarbeit in der evangelischen Kirche Raum und Stimme zu geben, unterstrich der EKD-Friedensbeauftragte.
Renke Brahms verwies dabei darauf, dass sich der scheidende württembergische Friedenspfarrer in vielen Gremien engagiert und eingebracht habe. So war Joachim Schilling Mitglied im Arbeitskreis Sicherheit neu denken, im Arbeitskreis Friedensauftrag der Landeskirche, im Arbeitskreis Rüstungskonversion und Kleinwaffenexportverbote und in der Projektgruppe „Kirchen gegen Atomwaffen“, die die Kirchlichen Aktionstage in Büchel organisiert. „Hier überall hat er Spuren hinterlassen und die Friedensarbeit geprägt“, so der EKD-Friedensbeauftragte.
Veröffentlichungen zu Rüstungsexporten oder zur Friedenspädagogik seien bundesweit auf Anerkennung gestoßen und hätten auch in anderen Landeskirchen Beachtung gefunden. „Das waren für die landeskirchliche Friedensarbeit in der EKD wichtige Anregungen“, betont Renke Brahms. Auch die Mitwirkung von Joachim Schilling bei Kirchentagen sei wichtig gewesen. „Nicht zuletzt der Deutsche Evangelische Kirchentag 2015 in Stuttgart verdankte dem württembergischen Friedenspfarrer wichtige Impulse. Und das Zentrum Frieden in Stuttgart war eine wichtige Anlaufstelle bei diesem Kirchentag“, so der EKD-Friedensbeauftragte.
Schilling wird im Herbst mit 50 Prozent eine Pfarrstelle im Schuldienst an einer beruflichen Schule übernehmen, er bleibt weiterhin mit einer halben Stelle Landesmännerpfarrer der württembergischen Landeskirche und Theologischer Leiter der Fachstelle Männerarbeit in Stuttgart.