Die württembergische Landessynode wird 150 Jahre alt. Ein Grund zum Feiern. Am Sonntag, 17. Februar, wird dieser Geburtstag unter anderem mit einem Festgottesdienst in der Stuttgarter Stiftskirche gefeiert. Erste Gratulantinnen und Gratulanten haben sich bereits gemeldet.
Muhterem Aras, Präsidentin des Landtags von Baden-Württemberg
Ich gratuliere der württembergischen Landessynode zu 150 Jahren integrativem und gestalterischem Wirken für unsere Gesellschaft. Menschen für Beteiligung zu begeistern und für Entscheidungen breite Legitimierung zu bekommen ist eine gewaltige Herausforderung – für uns als Vertreter der parlamentarischen Demokratie wie für die evangelische Kirche. Und wie im parlamentarischen System stellt sich auch für die Kirche immer wieder die Frage der breiten Legitimierung. Ich gratuliere der Landessynode zu ihrer bisweilen mutigen Tuchfühlung mit der Realität durch Ihr Eintreten gegen Rassismus und Ausgrenzung. Sie haben allen Grund, sich zu feiern. Ich freue mich ganz persönlich auf den Festvortrag des Soziologen Hartmut Rosa, dem wir in der Digitalisierungsdebatte den wichtigen, ja zentralen Hinweis verdanken, dass alles Tun und Beschleunigen die Seele mitnehmen muss.
Dr. Gebhard Fürst, Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart
Ich gratuliere unserer württembergischen Schwesterkirche zum 150-jährigen Bestehen ihrer Landessynode sehr herzlich! So wie unser Diözesanrat auch beschließt sie zum Beispiel den Haushaltsplan über die Verwendung der Kirchensteuergelder - eine wichtige Aufgabe demokratischer Mitbestimmung. Unseren beiden Kirchen kommt generell eine bedeutende Rolle beim Erhalt und beim Ausbau der Demokratie zu, gerade in diesen unruhigen Zeiten, in denen sich überall ein menschenverachtender, ausgrenzender Populismus breit macht. Dass die Diözese Rottenburg-Stuttgart und die Evangelische Landeskirche in Württemberg zum Siebzigjährigen unseres Grundgesetzes gemeinsam mit ihrem Demokratie-Mobil durch unser schönes Ländle touren, um für eine offene Gesellschaft und die Einhaltung der Grundrechte überall einzutreten, ist ein besonderes Zeichen gelebter Ökumene 2019.
Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
150 Jahre württembergische Landessynode – das ist auch für mich als Landesbischof der benachbarten Kirche ein Grund zum Gratulieren. Synodale Diskussionskultur ist die Kunst des Umgangs mit unterschiedlichen, ja manchmal gegensätzlichen Meinungen. Entscheidend dafür, dass sie gelingt, ist die gegenseitige Achtung, die wir einander als Glieder des einen Leibes Jesu Christi entgegenbringen. Ich wünsche der württembergischen Landessynode Weisheit und Glaubenskraft in ihren Diskussionen. Eine gute synodale Diskussionskultur kann zum Zeichen für die Welt werden. So sind wir als Kirche gerade darin Salz der Erde und Licht der Welt. Herzlichen Glückwunsch zu 150 Jahren württembergischer Landessynode!
Dr. Annekathrin Preidel, Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
Als Präsidentin der Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern gratuliere ich unserem württembergischen Pendant? im Namen unserer Synode sehr herzlich zu ihrem 150-jährigen Jubiläum. Auf der evangelisch-lutherischen „Südschiene“ sende ich Glück- und Segenswünsche und meinen Dank für den inspirierenden Erfahrungsaustausch und das fröhliche Miteinander in den vergangenen Jahren. Ich hoffe, dass den bisherigen Begegnungen noch viele weitere freundschaftliche Begegnungen folgen. Für die Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte wünsche ich der Landessynode Gottvertrauen, Mut und Visionen, die größer sind als die Furcht vor der Zukunft.
Professor Dr. Jochen Cornelius-Bundschuh, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Baden
Persönlich und namens des Evangelischen Oberkirchenrats in Karlsruhe gratuliere ich allen Mitgliedern der württembergischen Landessynode zum 150-jährigen Bestehen. In der Rückschau auf die Jahre seit der ersten, von König Karl von Württemberg genehmigten Zusammenkunft der Landessynode im Jahr 1869 wird erkennbar, wie sehr sich kirchliches und gesellschaftliches Leben seither gewandelt und verändert haben. Wir wünschen allen Synodalen und Veranstaltungsgästen einen schönen und aufbauenden Festtag, anregende Begegnungen, stärkende Gemeinschaft, neue und ungewohnte Perspektiven, die über den Tag hinausstrahlen – und in und über allem Gottes Segen.
Von den Synoden unserer Landeskirchen ist die württembergische Landessynode die einzige, deren Mitglieder durch Urwahl direkt von den Gemeinden gewählt werden. Damit wird die Vielfalt kirchlichen Lebens unmittelbar wirksam und bildet so den Horizont für das Wirken der württembergischen Synode. In dieser Vielfalt liegt ein großer Schatz an Erfahrungen und Ideen für die Zukunft der Kirche und gleichzeitig der Auftrag, den Zusammenhalt im Glauben sichtbar zu machen.
Zum Glück gibt es auf der Welt viele Parlamente. Demokratisch gewählte Gremien, in denen Volksvertreter Gesetze verabschieden und die Arbeit der Exekutive kontrollieren. Seit nunmehr 150 Jahren gibt es in Württemberg die Landessynode. Durch ihre deutschlandweit einzigartige Urwahl sind die Landessynodalen viel enger als anderswo mit dem Kirchenvolk verbunden. Um einen Unterschied zu anderen Parlamenten „beneide“ ich die Landessynode - ihr Name ist Programm: Das griechische Wort "synodia" (Reisegesellschaft, Karawane) unterstreicht das gemeinsame Unterwegs sein. Kirche lebt vom Hingehen mit ihrer Botschaft in alle Welt, aber auch in alle Lebenswelten unseres Landes. Dieses immer wieder neue geistliche Aufbrechen ist viel mehr als nur miteinander zu reden (frz. parler). Gemeinsam unterwegs bleiben - begleitet von Jesus Christus und orientiert durch die Bibel - bringt uns unserem Ziel näher. Ich gratuliere der Landessynode zu ihrem 150-jährigen Bestehen und wünsche den vielen anderen gewählten Gremien in Kirche und Jugendarbeit eine solche bleibende Aufbruchsstimmung.
Axel Wermke, Präsident der Evangelischen Landessynode in Baden
Als badische Nachbarn grüßen wir sehr herzlich zum 150-jährigen Bestehen der Landessynode.Wenn auch durch die unterschiedlichen Verfassungen unserer Landeskirchen das Wirken unsrer Landessynoden, selbst die Zusammensetzung – in Württemberg auch durch die theologisch verschiedenen Gesprächskreise bestimmt- nicht ganz vergleichbar ist, so sind wir doch dankbar für unser gemeinsames Miteinander, auch mit den beiden Diözesen, in unserem Bundesland und gegenüber den staatlichen Gremien.Im gemeinsamen Ringen darum, was die Landeskirche in Württemberg voranbringt und wie die Herausforderungen der jeweiligen Zeit zu meistern sind, sind sich die Landessynode und der Oberkirchenrat ein Gegenüber gewählter Vertreterinnen und Vertreter mit der Kirchenverwaltung.Wir wünschen allen zu dieser verantwortungsvollen Arbeit weiterhin Gottes Segen und danken für ein gutes Miteinander, das sich u. a. in regelmäßigen Treffen und Studientagen der beiden Präsidien Württemberg und Baden und in gegenseitigen Besuchen der Synodentagungen ausdrückt.
Am Sonntag, 17. Februar 2019, findet um 16 Uhr in der Stuttgarter Stiftskirche ein Gottesdienst mit Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July statt. Ab 18 Uhr beginnt der Festakt im Stuttgarter Hospitalhof. Nach der Begrüßung durch Synodalpräsidentin Inge Schneider werden Kultusministerin Susanne Eisenmann sowie die Präses der EKD-Synode, Bundesministerin a. D. Irmgard Schwaetzer, Grußworte sprechen. Im Anschluss hält Prof. Dr. Hartmut Rosa einen Vortrag zum Thema „Die Bedeutung der Kirche für die Gesellschaft heute“.
Der Festakt wird auf unserer Webseite im Livestream übertragen.