Drei mittelständische Unternehmen sind am Dienstagabend, 5. Juli, in Stuttgart mit dem „Mittelstandspreis für soziale Verantwortung in Baden-Württemberg 2016“ ausgezeichnet worden: die eyeti systems + solutions GmbH & Co.KG aus Nürtingen, die Schreinerei Holitsch GmbH aus Tettnang und die Werner Maurer GmbH aus Winnenden. Diakonie und Caritas in Baden-Württemberg sowie das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau würdigen mit dem Preis das freiwillige soziale und gesellschaftliche Engagement dieser Unternehmen. Der undotierte Preis steht unter dem Motto „Leistung – Engagement – Anerkennung“
Insgesamt 307 Bewerbungen sind in diesem Jahr eingegangen. Der Mittelstandspreis für soziale Verantwortung hat damit zu seinem zehnjährigen Jubiläum erneut einen Teilnahmerekord aufgestellt. Er ist der bundesweit teilnehmerstärkste Wettbewerb, der „Corporate-Social-Responsibility-Aktivitäten (CSR)“ kleiner und mittlerer Unternehmen auszeichnet. „In diesem Preis findet sich eine vorbildhafte Allianz der Solidarität. Politik, Wirtschaft und Wohlfahrt legen ihre Kompetenzen zusammen, sie stärken die soziale Verantwortung, den Blick für das Gemeinwesen zum Wohle der Menschen in unserem Land“, erklärte Oberkirchenrat Urs Keller, Vorstandsvorsitzender des Diakonischen Werks Baden bei der Preisverleihung vor 400 Gästen im Stuttgarter Neuen Schloss. Der Einsatz der Unternehmen sei nicht mehr aus unserer Gesellschaft wegzudenken, und daher wollten Caritas, Diakonie und das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau mit dem Preis ihre Wertschätzung und Dank ausdrücken.
„Über Werte wie Solidarität und Gemeinsinn wird gerne und viel gesprochen. Umso mehr beeindruckt es, wie viel Zeit und Energie die Bewerber des Mittelstandspreises investieren, um eine gute Idee voranzubringen“, betonte Mathea Schneider, Vorstand des Caritasverbandes für die Erzdiözese Freiburg. Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, Ministerin für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau, sagte: „Zehn Jahre Lea-Mittelstandspreis mit zahlreichen Bewerbern und Preisträgern belegen, wie ideenreich und nachhaltig sich die kleinen und mittleren Unternehmen für unsere Gesellschaft und das Wohl der Menschen im Land einsetzen. Gerade wenn es darum geht, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen zu meistern, ist dieses freiwillige unternehmerische Engagement unverzichtbar.“
Den Preis für die Kategorie bis 20 Mitarbeiter erhielt die eyeti systems + solutions GmbH & Co.KG aus Nürtingen. Der Spezialist für Server Systeme engagiert sich für Flüchtlinge, die im Flüchtlingsheim in Nürtingen-Neckarhausen untergekommen sind. Die Firma initiierte Kooperationen wie den „Unternehmens-Integrations-Kick“ – ein Fußballspiel mit Unternehmern aus Neckarhausen und Flüchtlingen. Hier entstanden wichtige Kontakte, sodass erste Praktika und Wohnungen an die Flüchtlinge vermittelt werden konnten.
In der zweiten Kategorie bis 150 Mitarbeiter ging als Preisträger die Schreinerei Holitsch GmbH aus Tettnang hervor. Die Schreinerei stellt Möbel unter nachhaltigen Gesichtspunkten her. Das Unternehmen veranstaltet auch mit dem ortsansässigen Kirchenchor und Bläserensemble Benefizkonzerte im eigenen Hause und spendet die Erlöse an internationale Hilfsprojekte. Seit vergangenem Herbst bildet das Unternehmen zudem einen Flüchtling aus Gambia aus. Damit er ein Visum erhielt, mussten viele Formalitäten erfüllt werden.
Sieger der dritten Kategorie bis 500 Mitarbeiter war die Werner Maurer GmbH aus Winnenden. Die Bäckerei unterstützt mit nicht verkauften Backwaren im Wert von jährlich 30.000 Euro die Tafeln in der Region. Es war eines der ersten Unternehmen im Rems-Murr-Kreis, das Flüchtlinge beschäftigte und ihnen die Möglichkeit gab, eine eigene Existenz aufzubauen. Außerdem engagiert sich die Maurer GmbH seit 22 Jahren für eine umweltverträgliche Landwirtschaft.
Lea-Mittelstandspreis
Zur Bewerbung eingeladen waren alle baden-württembergischen Unternehmen mit maximal 500 Beschäftigten, die Wohlfahrtsverbände, soziale Organisationen, Initiativen, Einrichtungen oder (Sport-)Vereine unterstützen und sich gemeinsam mit ihnen gesellschaftlich engagieren. Die öffentliche Anerkennung dieser „CSR-Aktivitäten“ soll zugleich Motivation dafür sein, in der Dauerhaftigkeit dieses Engagements nicht nachzulassen. Bis zum 31. März 2017 kann man sich um den Mittelstandspreis 2017 bewerben.