Die Rekordzahl von 34,4 Millionen verbreiteten Bibeln weltweit im Jahr 2015 haben die Bibelgesellschaften gemeldet. Das sei rund eine halbe Million kompletter Bibelausgaben mehr als im Jahr davor, teilte die Deutsche Bibelgesellschaft am Freitag in Stuttgart mit. Gesunken ist dagegen die Gesamtauflage biblischer Schriften von 428,1 auf 418,7 Millionen. Darunter zählen neben den vollständigen Bibeln auch Ausgaben, die beschränkt sind auf das Neue Testament, einzelne Evangelien oder Textauswahlen.
Viele Christen in ärmeren Ländern könnten sich ohne Unterstützung keine eigene Bibel leisten, sagte Horst Scheurenbrand von der Deutschen Bibelgesellschaft. Deshalb belege die wachsende Zahl verbreiteter Bibeln auch eine hohe Spendenbereitschaft. Spender unterstützten beispielsweise Bibel-Verbreitungsprogramme für die wachsenden Gemeinden in China.
Prozentual am stärksten gewachsen seien die Verbreitungszahlen von Bibeln und biblischen Schriften in Ländern, die von Krieg, Gewalt und Flüchtlingsnot betroffen seien. So seien in Syrien, dem Irak, dem Libanon, Jordanien und der Türkei im vergangenen Jahr 142.000 Bibeln von Bibelgesellschaften verbreitet worden. Das seien eineinhalb Mal mehr als 2014. In diesen fünf Ländern seien auch kleinere Publikationen wie Kalender und Broschüren sehr gefragt, weil sie leichter als ganze Bücher zu transportieren seien.
Die meisten Bibeln verbreitete den weiteren Angaben zufolge 2015 erneut die Brasilianische Bibelgesellschaft. Bei 7,62 Millionen Ausgaben gab es eine leichte Steigerung gegenüber 2014 um rund 10.000 Exemplare. China blieb mit 4,5 Millionen Bibeln weltweit die Nummer zwei.