| Kirchenjahr

Stille Zeit im lauten Advent

Eine Andacht zum 2. Advent

Früher war der Advent eine stille Zeit. Heute ist er laut und geschäftig. Die Folge: Von Gott ist dabei nicht mehr viel zu spüren. Aus diesem Grund wünscht sich Dekan Frithjof Schwesig aus Blaubeuren, dass die Wochen vor Weihnachten ein bisschen wieder das werden, was sie ursprünglich waren: Gelegenheit zur Besinnung. Eine Andacht zum 2. Advent.

Dekan Frithjof SchwesigEvangelisches Medienhaus Stuttgart

„In der Wüste bahnt für Gott einen Weg!“ (Jesaja 40,3) Dieser Satz steht in der Bibel. Auf den ersten Blick scheint er nicht in die Adventszeit zu passen. In der Wüste ist es still. Die Adventszeit dagegen ist laut und geschäftig. Fast könnte man meinen, die Menschen wollten unbedingt vermeiden, dass Stille aufkommt in diesen Wochen. Und viele sagen: Von Gott ist dabei eigentlich nichts zu spüren. Dabei wäre das doch der Sinn von Advent und Weihnachten. Vielleicht brauchen wir deshalb ja doch die biblische Erinnerung an die Wüste, wo es ganz still ist. „In der Wüste bahnt für Gott einen Weg!“

Ursprünglich war der Advent nämlich eine stille Zeit. Eine alte Frau hat mir erzählt, wie sie das als Kind erlebt hat: „In der Adventszeit haben wir nur die allernötigsten Arbeiten im Haus und auf dem Hof erledigt. Abends kamen wir in der Stube zusammen, unser Vater hat eine Kerze angezündet und aus der Bibel vorgelesen. Dann gab es eine stille Zeit. Jeder sollte für sich überlegen, was Gott zu dem heutigen Tag wohl sagen würde. Was würde er loben können? Worüber wäre er traurig? Zum Schluss haben wir Adventslieder gesungen und sprachen das Vaterunser. An diese Abende erinnere ich mich gerne.“

Vielleicht haben Sie in Ihrer Kindheit ähnliche Abende erlebt. Ich jedenfalls kann mir gut denken, dass es einem hilft, sich innerlich auf Weihnachten vorzubereiten, wenn man für eine Weile still ist. Und darum geht es ja im Advent. Vielleicht gönnen Sie sich gleich heute Abend so eine stille Zeit. Hören Sie eine schöne Musik! Lesen Sie in der Bibel! Zum Beispiel, wie Jesus nach Jerusalem gekommen ist und die Leute ihm zugejubelt haben. Das finden Sie im Matthäusevangelium, Kapitel 21. Und dann denken Sie eine Weile darüber nach: Jesus kommt auf einem Esel, wie die einfachen Leute. Nicht hoch zu Ross. Was sagt mir das eigentlich?

Ich wünsche Ihnen, dass Sie in diesen Adventswochen immer wieder einmal eine stille Zeit finden, in der Sie spüren: Gott ist da. Für mich.

Ein Beitrag für die „Abendgedanken“ auf SWR 4.


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