In den evangelischen Landeskirchen werden bundesweit jährlich knapp 200.000 Jugendliche konfirmiert und aktuelle Untersuchungen zeigen, dass die Mediennutzung zunehmend mobil und digital wird. Da liegt eine App für Konfirmanden nahe. Der Anstoß zur KonApp kam aus dem Pädagogisch-Theologischen Zentrum der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Dort hat Dr. Thomas Ebinger, Dozent für Konfirmandenarbeit, zusammen mit einer Projektgruppe das Konzept entwickelt.
Untersuchungen zeigen, dass die Mediennutzung zunehmend mobil und digital wird. Während im schulischen Bereich erst zaghafte Versuche unternommen werden Handys einzusetzen, ist dies in der Konfi- und Jugendarbeit problemlos möglich und wird auch hier und da schon praktiziert. Schon länger wünschen sich Mitarbeitende in der Konfirmandenarbeit und Jugendarbeit daher eine App als zeitgemäßes Medium, die die inhaltliche Arbeit und Gruppenorganisation unterstützt.
Dabei sollen sowohl bibeldidaktische Inhalte und Materialien zugänglich sein, als auch Inhalte mit schulischer Relevanz und lebenswirklichem Bezug. Darüber hinaus sollen interaktive und unterhaltende Elemente integriert werden. Zusätzlich geplant ist eine Portallösung zur Administration und zum Austausch mit Gruppenmitgliedern, die die App nicht auf ihrem Handy installieren können oder dürfen. Die App soll sowohl Jugendliche dazu motivieren, sich mit grundlegenden Glaubensfragen zu beschäftigen als auch ein Tool für Hauptamtliche sein, das ihnen die Arbeit erleichtert und neue Möglichkeiten gibt.
Auftraggeber für die App ist die Evangelische Kirche in Deutschland. Verantwortet wird das Projekt von der Deutschen Bibelgesellschaft. Die Einführung in Württemberg wird vom Digitalisierungsprojekt der Landeskirche unterstützt, zum Beispiel mit der Ausschreibung eines Film-Wettbewerbs mit attraktiven Geldpreisen.
Ein Schwerpunkt ist die digitale Nutzung der Bibel: Es gibt zwar frei verfügbare Bibel-Apps, jedoch haben viele davon auch Nachteile, da sie inhaltlich wie gestalterisch nicht auf Jugendliche ausgerichtet sind. Eine zielgerichtete Nutzung für die Jugendlichen im Kontext des Konfi-Unterrichts ist oft nicht möglich. Zudem ist bei einigen frei erhältlichen Bibel-Apps die Datensicherheit nicht gewährleistet. Die KonApp setzt hier neue Maßstäbe.
Konfis sind eng verbunden mit ihrem Smartphone. Sie setzen es auch für den schulischen Unterricht ein und halten damit viele Dinge im Alltag fest. Die App bietet unter anderem ein Tagebuch zur eigenen Reflexion, Dienste für die Kommunikation innerhalb der Konfi-Gruppe, eine Terminübersicht und wichtige Glaubenstexte. Als Bibelausgaben sind die BasisBibel und die Lutherbibel plus Bibelleseplan vorgesehen. In einem Auswahltool werden in der fertigen Version Konfirmationssprüche angezeigt. Darüber hinaus sind kurze Videos zu Glaubens- und Lebensthemen geplant. Ebenso gibt es abonnierbare (RSS-)Info-Feeds mit relevanten Informationen des Kirchenbezirks oder der Landeskirche.
Nach der Konfi-Zeit bietet die App den Jugendlichen die Möglichkeit, untereinander und mit der Gemeinde im Kontakt zu bleiben. Hauptzielgruppe sind die Konfirmanden, aber auch ehrenamtlich und hauptamtlich Mitarbeitende haben wir im Blick.
Pfarrer Thomas Ebinger
Weitere Informationen zur Digitalisierung in der Landeskirche