Sich daran erinnern, den Weg Jesu mitzugehen

Beginn der Fastenzeit

Schon die frühe Kirche beging die 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Karsamstag, die dem Osterfest vorausgehen, als Fastenzeit. Der Gedanke dahinter ist die bewusste Ausrichtung auf die bevorstehende Feier von Tod und Auferstehung von Jesus Christus.

Evangelische Christen fasten nicht, weil sie sich dazu verpflichtet fühlen, sondern freiwillig. Damit liegen sie auf einer Linie mit Martin Luther, der selber fastete, sich aber gegen einen damals vorherrschenden Zwang zum Fasten aussprach: „Kein Christ ist zu den Werken, die Gott nicht geboten hat, verpflichtet.“ Aber dennoch werden Christen durch die Praxis des Fastens daran erinnert, dass sie den Weg von Jesus Christus mitgehen. Sein Weg führte durch Leiden und Tod zum Leben.

Die Praxis des Fastens muss man nicht unnötig eingrenzen auf den Radikalverzicht auf Nahrungsmittel. Unter Fasten kann im weiteren Sinne auch die Entscheidung für einen –zunächst zeitlich begrenzten - bewussteren Umgang mit dem (eigenen) Leben verstanden werden. So lassen in Deutschland jedes Jahr Millionen Menschen bei der Aktion „7-Wochen-ohne“ die Finger vom Alkohol, vom Rauchen oder von der Schokolade. Andere räumen den Fernseher auf den Dachboden. Viele machen dabei die Erfahrung von neuer Freiheit. Und bei manchen wird der zeitweise Verzicht auf schlechte Gewohnheiten sogar zur dauerhaften Angewohnheit.

Und schließlich: Wer an einem Punkt seinen Lebensstil in Frage stellen lässt, wird das Fasten vielleicht auch umfassender entdecken wollen. Nicht unbedingt im Sinne des totalen Essensverzichts, aber doch als einen verantwortlicheren und maßvolleren Umgang mit der Schöpfung, mit dem Leben der anderen und dem eigenen. Gottes Gaben maßvoll gebrauchen, könnte ein Fastenprogramm sein für Menschen, die in der christlichen Freiheit zum Leben weiter voranschreiten möchten.

Dazu passt auch die jährliche ökumenische Fastenaktion #Klimafasten, die zu einem sorgsamen Umgang mit Energie und anderen natürlichen Ressourcen anregen möchte. Auch das Umweltreferat der Landeskirche beteiligt sich daran mit Veranstaltungen und Materialien.

Bei der Zählung der 40 vorösterlichen Fastentage werden die Sonntage als Feiertage der Auferstehung nicht mitgerechnet. Die Zeitspanne von 40 Tagen erinnert an den entsprechenden Zeitraum, den Mose auf dem Sinai beim Empfang der Gebote zubrachte, in dem ferner der Prophet Elia durch die Wüste wanderte, und in dem auch Jesus selber fastete, als er von dem Bösen versucht wurde.

Stefan Wittig

Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl zur Fastenzeit 2025

Gohl Fasten Youtube blickkontakt

Video: Fasten - warum macht man das eigentlich?

Fasten - warum macht man das eigentlich?

Kontakt

Ev. Oberkirchenrat, Dezernat 1: Theologie, Gemeinde und weltweite Kirche

Rotebühlplatz 10

70173 Stuttgart

0711 2149-521

dezernat1@elk-wue.de

Weitere Artikel, die Sie interessieren könnten

So feiern wir 2021 Ostern

Das Osterfest ist das wichtigste Fest der Christenheit. Es feiert die zentrale Botschaft des Christentums: Die Rettung des Menschen durch Tod und Auferstehung Jesu Christi. In die Vorbereitung des zweiten Osterfestes der Pandemie haben die Gemeinden viel Kreativität und Energie gesteckt.

Weiterlesen

Passion und Ostern multimedial erzählt

Stöbern Sie in Videos, Texten und Tönen: Für Ostern 2021 hat das Evangelische Medienhaus mit dem Evangelischen Gemeindeblatt die Geschichte von Tod und Auferstehung Jesu auf einer multimedialen Webseite neu erzählt und bietet dazu víele Informationen zum wichtigsten Fest der Christenheit.

Weiterlesen

Palmsonntag erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem, bei dem die Menschen Palmzweige von den Bäumen rissen und sie auf seinem Weg ausbreiteten.

Palmsonntag: Ein starkes Zeichen

Wer Macht hat, setzt mit seinem Bild in der Öffentlichkeit Zeichen. Das wusste Jesus genau, wie die Geschichte seines Einzugs in Jerusalem zeigt. Mit seinem Ritt auf dem Esel hat er ein starkes Zeichen gesetzt, meint Pfarrer Malte Jericke in seinem Impuls zu Palmsonntag.

Weiterlesen

„hoffnungsfest em Ländle“

Ostern ist ein Fest der Hoffnung: Jesus Christus hat den Tod besiegt und ist auferstanden. Das „hoffnungfest em Ländle“ knüpft daran an und lässt Teilnehmer bei einer digitalen Veranstaltung an vier Tagen Hoffnung schöpfen.

Weiterlesen

Offene Kirchen zu Ostern?

Die Ministerpräsidentenkonferenz hat die Bundesländer gebeten, auf die Kirchen einzuwirken, damit von Gründonnerstag bis Ostermontag die Kirchen geschlossen bleiben. Hier finden Sie eine erste Stellungnahme der Landeskirche zu diesem Ansinnen.

Weiterlesen

Gott rechnet nicht in Soll und Haben

Ein Leben ohne Schuld ist Menschen nicht möglich. Aber seit Gott in Jesu Leiden und Tod die menschliche Logik der Schuld durchbrochen hat, können wir bei aller Schuld aufrecht gehen. Daran erinnert Pfarrerin Pamela Barke in einen Impuls zum Sonntag Judika.

Weiterlesen

Farbschwäche:

Benutzen Sie die Schieberegler oder die Checkboxen um Farbeinstellungen zu regulieren

Einstellungen für Farbschwäche

Schrift:

Hier können die Schriftgröße und der Zeilenabstand eingestellt werden

Einstellungen für Schrift

Schriftgröße
D
1
U

Zeilenabstand
Q
1
W

Tastenkombinationen:

Mit den aufgeführten Tastenkombinationen können Seitenbereiche direkt angesprungen werden. Verwenden Sie auch die Tabulator-Taste oder die Pfeiltasten um in der Seite zu navigieren.

Inhalt Tastenkombinationen

Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Barrierefreiheit: A
Hauptnavigation: M
Toolbar Menü: T
Inhalt: C
Footer: F
Schriftgröße +: U
Schriftgröße -: D
Zeilenabstand +: W
Zeilenabstand -: Q
Nachtmodus : Alt () + J
Ohne Bilder: Alt () + K
Fokus: Alt () + G
Tasten­kombinationen: Alt () + O
Tastensteuerung aktivieren: Alt () + V
Alles zurücksetzen: Alt () + Y