Kohlberg. Es soll eine große Jubiläumsfeier werden: Am kommenden Sonntag, 28. Juli, ist auf dem Jusi-Berg bei Kohlberg das 100. Jusi-Fest geplant. Der Landesbischof und der Ministerpräsident haben sich angesagt - doch ausgerechnet zum 100. müssen die Veranstalter bangen: Das bislang hochsommerliche Wetter droht umzuschlagen.
Nach Angaben des evangelischen Gemeindeverbands „die Apis“ ist die Jusi-Feier auf dem erloschenen, 673 Meter hohen Vulkankegel südlich von Kohlberg (Landkreis Esslingen) die älteste „Kirche im Grünen“.
Zum 100. Mal laden die Veranstalter am kommenden Sonntag ab 10.30 Uhr auf den Jusi-Berg, wo der württembergische Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July die Predigt während des Festgottesdienstes halten wird.
„Es ist der Gottesdienst mit der schönsten Aussicht im ganzen Land“, verspricht Pfarrer Steffen Kern, der Vorsitzende der Apis. „Wer mit uns auf dem Jusi Gottesdienst feiert, ist dem Himmel ein Stück näher.“
Doch ob die Veranstalter ihr Versprechen einlösen können, ist nicht sicher. Für das bevorstehende Wochenende haben die Meteorologen einen Wetterumschwung angekündigt: Nach Tagen sommerlicher Gluthitze mit Temperaturen hat an der 40-Grad-Marke könnte es nun Gewitter und Starkegen sowie auf alle Fälle deutlich niedrigere Temperaturen geben.
Wegen dieser Unsicherheiten bieten die Apis ab Samstag, 12 Uhr, auf ihrer Homepage sowie unter Telefon 07127/890045 aktuelle Informationen an: Bei schlechtem Wetter verlegen sie die Feier in die Jusihalle nach Kohlberg.
Am Programm selbst soll sich aber auch bei der Schlechtwetter-Variante nichts ändern: Während des Festgottesdienstes wird Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July predigen. Außerdem erwarten die Veranstalter Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) für eine Festrede. Außerdem wird der Leiter des Evangelischen Jugendwerks, Pfarrer Cornelius Kettler, am Nachmittag sprechen.
Für Kinder ist ein gesondertes Programm vorbereitet.
Übrigens: Selbst wenn die Feier wie geplant auf dem Berg stattfinden kann, müssen die Teilnehmer mit Einschränkungen rechnen: Wegen der langen Trockenheit ist die Grillstelle auf dem Jusi bis auf Weiteres gesperrt. Die Teilnehmer sollten deshalb Verpflegung mitnehmen, die nicht gegrillt werden muss.
Im Jahr 1919 haben der damalige Pfarrer aus Dettingen/Erms und der Leiter der dortigen pietistischen Gemeinschaften erstmals einen Freiluft-Gottesdienst auf dem Jusi gefeiert. Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Jusi-Fest zu einer Massenveranstaltung mit bis zu 3.000 Besuchern.