Stuttgart. Seit einem Vierteljahrhundert gibt es bei der evangelischen Landeskirche das Büro für Chancengleichheit; seit Jahren ist das Büro gleichzeitig auch Anlauf- und Präventionsstelle gegen sexualisierte Gewalt. Eine Aufgabe, bei der die Mitarbeiterinnen mit schlimmen Schicksalen konfrontiert werden - doch aus Anlass des „25.“ wird nun erst einmal gefeiert.
Am Donnerstag, 25. Juli, geht es im Gebäude des Oberkirchenrats um Rückblicke und Ausblicke. So stellt Ursula Offenberger von der Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Universität Tübingen die Frage: „Sind wir in guter Verfassung?“
Als Meilen- und Prüfsteine hat sie sich Jahrestage herausgesucht: 100 Jahre Frauenrecht, 70 Jahre Grundgesetz - und 25 Jahre Büro für Chancengleichheit bei der evangelischen Landeskirche.
Zumindest für den letzten Jahrestag werden einige Zeitzeugen anwesend sein. So berichten die frühere Synodale Heidi Friz und die erste Frauenbeauftragte Gabriele Bartsch über die Anfänge und die Etablierung des Angebots.
Wie dieses in Zukunft weiterentwickelt werden kann, wird Synodalpräsidentin Inge Schneider in einem weiteren Beitrag skizzieren.
Die juristische Seite in der Arbeit des Büros für Chancengleichheit wird am Donnerstag ebenfalls angesprochen: Wolfgang Vögele, Vorsitzender der unabhängigen Kommission zur Gewährung von Leistungen in Anerkennung des Leids und früherer Vorsitzender Richter am Landgericht Stuttgart, spricht über „Achtsame Kirche“. Und Ulrike Gaffron, juristische Referentin sowie Mitglied der landeskirchlichen Mitarbeitervertretung, referiert über die Aufgaben des Büros für Gleichstellung mit seiner Zuständigkeit für Opfer sexualisierter Gewalt: "Beraten - begleiten - ermutigen", überschreibt sie ihren Beitrag.
Weitere Themen sind unter anderem der Zusammenhang von Personalentwicklung und Chancengleichheit, die Vernetzung von Menschen sowie die Potenziale gesellschaftlicher Vielfalt.