Stuttgart. Vom 4. bis 17. November finden die diesjährigen Jüdischen Kulturwochen statt. Das Motto in diesem Jahr: „In Verantwortung für die Gesellschaft.“
Die Jüdischen Kulturwochen 2019 stehen 100 Jahre nach Gründung der Weimarer Republik unter dem Motto „1919 - 2019: In Verantwortung für die Gesellschaft“.
Die Veranstalter nehmen dieses Datum als Anlass, um zu zeigen, wie jüdische Bürger in der damals jungen Demokratie selbstverständlich Verantwortung übernahmen - so wie sie es auch heute tun, teilte die Israelitische Religionsgemeinschaft Württembergs (IRGW) am Mittwoch in Stuttgart mit. Die Kulturwochen beginnen am 4. November und enden am 17. November.
Insgesamt werde es 35 Veranstaltungen, Konzerte, Lesungen, Ausstellungen und Diskussionen in der Landeshauptstadt geben. Darunter ist die Ausstellung „Weltkulturerbe Tel Aviv - Denkmalpflege in der Weißen Stadt“, ein Vortrag „Ökologie in Israel - Naturverständnis im Judentum“, ein Podiumsgespräch „Was gehört zum Gedächtnis einer Stadt?“ und eine Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht, die sich am 9. November zum 81. Mal jährt.
Im vergangenen Jahr haben rund 4.700 Menschen die Kulturwochen besucht. „Bislang sind die Besucherzahlen jährlich leicht, aber kontinuierlich gestiegen", sagte Sprecherin Susanne Wetterich.
Kooperationspartner der Jüdischen Kulturwochen sind unter anderem die Evangelische Kirche in der City Stuttgart, das Evangelische Bildungszentrum Hospitalhof Stuttgart und die Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit.
Um die enge Verbundenheit mit der jüdischen Gemeinde zu betonen, hatte die Landessynode in der vergangenen Woche ihre Herbsttagung unterbrochen: In einem Schweigemarsch im Gedenken an die Opfer des antisemitischen Terroranschlags am 9. Oktober in Halle begaben sich die Synodalen sowie Mitglieder des Oberkirchenrats um Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July zur wenige hundert Meter entfernten Stuttgarter Synagoge. July bekräftigte dabei, was er schon unmittelbar nach dem Anschlag gesagt hatte: „Antisemitismus ist Gotteslästerung.“
Mit Material des Evangelischen Pressedienstes (epd)