23.05.2019

Ist Religionsunterricht noch nötig?

Bischöfe July und Fürst bei Diskussion in Tübingen

Nur noch jeder zweite Grund-, Haupt- und Werkrealschüler besucht konfessionellen Religionsunterricht. Wie soll's weitergehen?

Auf dem Podium in Tübingen: Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Württemberg, Dr. h. c. Frank Otfried July (v.l.), der katholische Rottenburger Bischof Dr. Gebhard Fürst, Landes-Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Unternehmerin Daniela Eberspächer-Roth. Nicht auf dem Bild: Karl Schäuble vom Vorstand des Bildungswerks der baden-württembergischen Wirtschaft.

„Jeder Mensch hat ein Recht auf religiöse Bildung.“ Diese Überzeugung vertrat Dr. h. c. Frank Otfried July, Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg, bei einer Veranstaltung am Mittwochabend, 22. Mai, in Tübingen.

Doch die religiöse Bildung befindet sich in der Krise: Nach Worten der baden-württembergischen Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) besuchen fast die Hälfte der Grund-, Haupt- und Werkrealschüler keinen konfessionellen Religionsuntericht mehr. Dabei sei auch für jene Kinder und Jugendlichen eine schulische Werte-Erziehung nötig.

Mehr Ethik-Unterricht angekündigt

Vor diesem Hintergrund hatten die katholischen und evangelischen Institute für berufsorientierte Religionspädagogik der Universität Tübingen, KIBOR und EIBOR, zu einer Diskussion eingeladen; Ministerin Eisenmann kündigte dabei den Ausbau des Ethik-Unterricht an allen Schulen an. Landesbischof July und der katholische Rottenburger Bischof Dr. Gebhard Fürst reagierten verhalten: Sie wiesen auf die Bedeutung der Religion für die Bildung hin: Am Nachbarland Frankreich könne man lernen, was fehle, wenn Religion ins Private zurückgedrängt werde, warnte July.

Und er betonte: „Religiöse Bildung hilft, deutlich zu machen, dass fundamentalistische und antidemokratische Positionen keine angemessene Antwort auf die Herausforderungen unserer Gegenwart und der Zukunft bieten."  Bischof Fürst sieht im Fach Religion einen Beitrag zur Aufklärung: „Religionsunterricht an Schulen ist nicht ein Privileg der Kirchen, sondern ein Privileg der Gesellschaft.“

Fragen nach dem Elementaren

Bei Unternehmern nimmt Fürst teilweise eine falsche Vorstellung über den Religionsunterricht wahr: Manche meinten, dort würden nur Glaubenssätze auswendig gelernt - tatsächlich aber befassten sich Schüler an beruflichen Schulen mit elementaren Lebensthemen. So fragten Arzthelferinnen, warum Gott Leid und Krankheit zulasse, und angehende Friseure erkennen laut Fürst den Wert jedes Menschen jenseits von Schönheitsidealen.

Zehn Gebote statt Compliance-Regeln

Die Unternehmerin Daniela Eberspächer-Roth erinnerte an den 70. „Geburtstag“ des Grundgesetzes, dessen Präambel die „Verantwortung vor Gott und den Menschen" nenne. Der Religionsunterricht an Beruflichen Schulen solle jungen Menschen bei der Charakterbildung helfen: „Mancher Konzern könte sich die Compliance-Regeln sparen, wenn er schlicht die Zehn Gebote umsetzen würde“, sagte sie.

Quelle: Evangelischer Pressedienst (epd)

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