Stuttgart. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres ist die Zahl antisemitischer Straftaten in Baden-Württemberg leicht zurückgegangen. Nach Angaben des Innenministeriums ermittelte die Polizei in 46 derartigen Fällen; im vergangenen Jahr gab es insgesamt 136 antisemitisch motivierte Straftaten im Land.
Schmierereien oder gar Sachbeschädigungen wie 2017, als ein Mann ein Loch in die Fassade der Ulmer Synagoge getreten hatte, sind in diesem Jahr praktisch nicht registriert worden. Dagegen spielen laut Innenministerium das Internet und die Sozialen Medien eine immer größere Rolle bei antisemitischen Straftaten.
Mit 46 ist deren Zahl zwischen Januar und Ende Juni jedoch im Vergleich zum Vorjahr gesunken, bestätigte das Innenministerium gegenüber elk-wue.de; bei 30 davon lautet der Vorwurf auf Volksverhetzung. Zuerst hatte die Deutsche Presseagentur über die Entwicklung berichtet.
Im vergangenen Jahr hatte die baden-württembergische Polizei insgesamt 136 antisemitische Straftaten registriert; bei 94 davon habe es sich um Volksverhetzung gehandelt. Außerdem ermittelten die Beamten in zwei Fällen von Körperverletzung.