20.06.2019

Vertrauen in menschliche Werte

Deutscher Evangelischer Kirchentag sendet klare Botschaften

„Was für ein Vertrauen" lautet das Motto des noch bis Sonntag dauernden Deutschen Evangelischen Kirchentags in Dortmund - doch um dieses Vertrauen wird gerungen.

Teilnehmer am Deutschen Evangelischen Kirchentag bei ihrer Ankunft am Hauptbahnhof Dortmund.

Rund 2.400 Veranstaltungen, etwa 118.000 Teilnehmer: Der am Mittwoch eröffnete 37. Deutsche Evangelische Kirchentag in Dortmund ist wie seine Vorgänger - darunter der Kirchentag 2015 in Stuttgart - eine Mammutveranstaltung. Und gespickt mit Botschaften an Politik und Gesellschaft.

So warb Bundespräsident Frank Walter Steinmeier bei der Eröffnung des bis Sonntag dauernden Treffens für mehr bürgerliches Engagement: „Wir wollen die Welt nicht nur beschreiben, wir wollen sie erst recht nicht nur beklagen, sondern wir wollen Sie zum Besseren verändern."

Und in Anlehnung an das Kirchentags-Motto „Was für ein Vertrauen" rief er zu einem friedlichen Miteinander zwischen Angehörigen der unterschiedlichen Religionen auf - dabei nannte er auch Muslime und Juden: „Sie vertrauen unserem Land - und haben selbst Vertrauen verdient", betonte das Staatsoberhaupt, der damit gleichzeitig die jüngsten islam- und judenfeindlichen Übergriffe in Deutschland verurteilte. 

Warnung vor digitaler Spaltung

Mit einer weiteren Rede Steinmeiers geht der Kirchentag am Donnerstag übrigens weiter: Ab 11 Uhr will er Wirtschaft und Politik laut Redemanuskript auffordern, sich intensiver in die Gestaltung der digitalen Welt einzumischen - und gleichzeitig auffordern, eine „digitale Spaltung" der Gesellschaft und der unterschiedlichen Lebenswelten zu verbhindern.

Teilnehmer am Deutschen Evangelischen Kirchentag bei ihrer Ankunft am Hauptbahnhof Dortmund.
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier wird nach seiner Auftaktrede am Mittwoch auch am Donnerstag, 20. Juni, zu den Kirchentagsbesuchern sprechen.
Performance des „JugendTanzTheaters" des Dortmunder Balletts zum Gedenken an die Opfer des NS-Regimes und der rechtsterroristischen NSU-Anschläge.
Kirchentagspräsident Hans Leyendecker und Julia Helmke, die Generalsekretärin des Deutschen Evangelischen Kirchentags, präsentieren die Losung „Was für ein Vertrauen".

Eintreten gegen Extremismus

Kirchentagspräsident Hans Leyendecker betonte ebenfalls die politische Bedeutung des Kirchentages. „Der alte Nationalismus" gehe in Form des Rechtspopulismus in Europa um, konstatierte er - und in der Bundesrepublik mache ihm Sorgen, wie viel Unterstützung es für Kräfte gebe, „die über eine Abschaffung der Demokratie nachdenken".

Deshalb gelte es, jenen „Systemveränderern von ganz rechts" entgegenzutreten. Ein Beispiel dafür sei der Kirchentag selbst: „Wir treten auf Kirchentagen für Werte ein: Für Menschenwürde, für die Bewahrung der Schöpfung", betonte Leyendecker.

Damit ging der Kirchentagspräsident auf Kritik der rechtspopulistischen AfD ein: Ihre Vertreter waren von den Kirchentags-Organisatoren nicht als Diskussionsteilnehmer bei Podiumsdebatten eingeladen worden.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, hat diese Entscheidung gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" verteidigt: Schließlich sei noch nicht geklärt, ob die AfD offen rechtsextreme Positionen „als Teil ihrer Partei duldet oder sogar will oder ob sie sich abgrenzt".

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Debatte über Flüchtlingspolitik

Weitere Schwerpunktthemen des Kirchentags sind der Umwelt- und Klimaschutz sowie die Zuwanderungs- und Flüchtlingspolitik. So wird am Donnerstagnachmittag der Bürgermeister der sizilianischen Hauptstadt Palermo, Leoluca Orlando, an einem Podiumsgespräch zum Thema „Seenotrettung" teilnehmen. Dabei will er für eine menschlichere Flüchtlingspolitik und offene Häfen für Schiffe mit aus dem Mittelmeer geretteten Flüchtlingen an Bord werben.

Bereits vor gut einem Monat hatte sich der württembergische Landesbischof Dr. h.c. Frank Otfried July anlässlich der Diakonie-Aktion  „Platz für Asyl in Europa“  für eine menschlichere Flüchtlingspolitik ausgesprochen.

Ebenfalls in Dortmund sprechen wird Friedensnobelpreisträger Denis Mukwege; der Arzt und Menschenrechtler wird im Anschluss an seinen Besuch des Kirchentages zu zwei Vorträgen am Sonntagabend und Montagabend in Tübingen und Stuttgart erwartet.

mit Material des Evangelischen Pressedienstes (epd)

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