Die Evangelische Landeskirche in Württemberg mahnt eine liberale Flüchtlings- und Migrationspolitik an. Ein deutliches Zeichen dafür setzte die Diakonie Württemberg mit ihrer Aktion „Platz für Asyl in Europa“ am Mittwoch, 15. Mai 2019, mit einer aus mehr als 1.000 Asylstühlen bestehenden Kunstinstallation auf dem Stuttgarter Marktplatz.
Landesbischof Dr. h. c. Frank Otfried July wendete sich bei der Aktion in einer Videobotschaft an die Gäste: „Diese Asylstühle sollen uns daran erinnern, dass wir ,Ja‘ sagen zu einem Europa der Menschenrechte – also einem Europa, das sich dafür einsetzt, dass Menschen auf der Flucht einen Raum und einen Platz bekommen.“
Außerdem sage die Landeskirche „Ja zu einem Europa, das für die Seenotrettung eintritt und auch, dass die Menschen, die aus der See gerettet werden, eine Perspektive bei uns bekommen“. Bischof July sieht die von Migranten und Helfern aus Kirchengemeinden gestalteten Asylstühle gleichzeitig als klares „Nein“ der Kirche „zu einem Europa der Intoleranz und Lebens- und Fremdenfeindlichkeit“.
Seinen Appell verbindet July mit einem Aufruf zur Teilnahme an den Europawahlen am 26. Mai; dabei gehe es „um ein deutliches Zeichen für ein Europa der Gastfreundschaft, der Toleranz, der Nächstenliebe und der Barmherzigkeit“.
Die Diakonie-Aktion „Platz für Asyl in Europa“ begann um 12:00 Uhr auf dem Marktplatz in Stuttgart. Nach einem Liturgischen Mittagsgebet in der Stiftskirche wurde die Kunstinstallation eröffnet. Durch den Aktionstag „Platz für Asyl in Europa“ führte SWR-Moderatorin Geli Hensolt, für die Musik sorgte das Stuttgarter A-cappella-Quintett „füenf“.